Heidelbeeren aus dem Wald?
Ich bin mir nicht sicher, ob die heute im Handel angebotenen Heidelbeeren tatsächlich noch aus dem Wald kommen, wahrscheinlich eher nicht. Manchmal steht da sogar „Kulturheidelbeeren“ auf dem Etikett.
Wenn ich an meine Kindheit denke, sehe ich meine Eltern, Geschwister und mich durch die Wälder um Schildau streifen und die leckeren blauen Beeren in kleinen Eimern sammeln. In den Sommerferien waren wir damals öfter bei meinen Großeltern in Schildau zu Besuch.
Abends gab es die Blaubeeren dann mit Zucker und Milch zum Nachtisch. Auch Preiselbeeren haben wir gesammelt, die sind den Heidelbeeren nicht unähnlich, nur rot und ziemlich sauer.
Blaubeeren
Heidelbeeren oder Blaubeeren (Vaccinium myrtillus) sind die kugeligen, dunkel- bis schwarzblauen, teils bereiften Beeren eines ca. 50 cm hohen Strauches. Sie gehören zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae), daher auch der Name Heidelbeere.
Die wohlschmeckende Frucht enthält viele Fruchtsäuren, Mineralstoffe (Eisen), Vitamine und Gerbstoffe. Der Saft ist dunkelrot und stark färbend.
Heidelbeerkonfitüre und Blaubeermuffins
Die Verwendung der Heidelbeeren ist ähnlich vielfältig wie bei anderen Beeren. So kann man die leckeren, blauen Beeren einfach frisch essen, auch zusammen mit anderem Obst.
Da es nun schon länger keine Sweeties mehr gibt, habe ich mir jetzt öfter mal einen Obstteller mit Heidelbeeren, Banane und Erdbeeren zusammengestellt.
Auch verarbeitet zu Kompott, Marmelade und Konfitüre macht die Heidelbeere eine gute Figur. Wie aus nahezu allen Beeren kann man auch aus Blaubeeren Saft, Wein, Likör oder Hochprozentiges wie Heidelbeergeist machen.
Zum Heidelbeerwein gibt es da so eine Geschichte, die meine Eltern gerne erzählen. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie die geht. Irgendwie spielt dabei eine frisch gemalerte Küche und weiße Bettwäsche eine Rolle…
Auch für Backwaren sind Heidelbeeren gut geeignet. Ob als Torte oder im Kuchen, in der köstlichen Blaubeer-Rolle oder in einem Klassiker, den Blaubeermuffins, Blaubeeren gehen immer.
Das die selbstgebackenen Blaubeermuffins hier auf dem Foto etwas grün-graulich aussehen liegt nicht etwa daran, daß sie schon schlecht sind.
Vielmehr hat sich der blaurote Saft der Beeren mit dem gelben Teig vermischt und ergibt daher eine blaßgrünliche Färbung. Geschmeckt haben die Muffins aber ganz ausgezeichnet.
Ich würde mal sagen, wer Heidelbeeren nicht kennt, hat die Welt verpennt. :-)