Pfirsich klein und flach – Plattpfirsich, Tellerpfirsich, Weinbergpfirsich?

Plattpfirsiche

Manchmal erlebe ich doch noch kleine Überraschungen beim Einkaufen. Gut, ich kenne sicher nicht alle Obstsorten persönlich die es so gibt, aber diese kleinen, flachen Pfirsiche hatte ich nie zuvor gesehen. Im Bio-Laden um die Ecke, wo ich sie zum ersten Mal sah, waren sie als Weinbergpfirsiche ausgezeichnet.

Weinbergpfirsich

PlattpfirsichMeine alte LexiROM kennt nur die Weinbergschnecke, aber keinen Weinbergpfirsich. In der Wikipedia findet man unter Weinbergpfirsich einen roten Pfirsich, der aber eher rund wie die „normalen“ Pfirsiche aussieht.

In „Goccus Warenkunde: Weinbergpfirsich“ sind wiederum flache, platte Pfirsiche abgebildet. Die Beschreibung dort gibt zur Form keine Auskunft.

Wenn man sich weiter durch die Google-Treffer liest, findet man in Foren auch meist unterschiedliche Ansichten, bisweilen wir der rote Weinbergpfirsich auch als Weingartenpfirsich bezeichnet.

Plattpfirsich

Plattpfirsich - offenBei meinem zweiten Einkauf der Pfirsiche in einem anderen Laden war dort auf dem Schild „Plattpfirsich“ als Produktname zu lesen.

Das erscheint mir zumindest ob der flachen Form des Pfirsichs durchaus passend. In der Wikipedia findet man dazu auch einen Unterpunkt beim normalen Pfirsich:

„Eine Variante ist der Plattpfirsich (Prunus persica var. platycarpa) der in Spanien paraguayo (Plural: paraguayos) bzw. paraguaya genannt wird. Plattpfirsiche werden in den letzten Jahren unter der Bezeichnung „Wildpfirsiche“ oder „Bergpfirsiche“ häufiger im Obsthandel (meist zu höheren Preisen als „Rundpfirsiche“) angeboten. Gut ausgereift sind sie deutlich aromatischer als die bekannten runden Pfirsiche.“

Tellerpfirsich

PlattpfirsichhälftenUm den Begriffen „Wildpfirsiche“ und „Bergpfirsiche“ aus der Wikipedia noch eins drauf zu setzen, gibt es auch die Bezeichnung „Tellerpfirsich„. So stand es kürzlich im zweiten Bio-Laden auf dem Produkttäfelchen.

Wie auch immer dieser Pfirsich nun heißen mag, er schmeckt tatsächlich sehr angenehm aromatisch nach Pfirsich, nicht zu süß oder zu sauer.

Die Frucht läßt sich leicht vom Kern lösen und auch die pelzige Haut läßt sich gut abziehen. Dabei ist letzteres nicht unbedingt erforderlich, ich habe die Fruchthaut meist mitgegessen. Mir scheint es auch so, als würde sich der Plattpfirsich länger als ein normaler Pfirsich halten, er wird nicht so schnell schlecht.

Kleiner und flacher Pfirsich

Pfirsich und PlattpfirsichIm Vergleich zum normalen Pfirsich (links) ist der Plattpfirsich (rechts) meist kleiner und in jedem Fall flacher. Die Exemplare, die ich bisher in der Einkaufstüte hatte, waren 2,5 bis 3 cm dick und hatten einen Durchmesser von 5 bis 6,5 cm.

Auch der Kern eines Tellerpfirsichs ist kleiner als der eines Standardpfirsichs, da werde ich bei Gelegenheit noch ein Foto nachreichen.

Ich finde, daß der Plattpfirsich eine interessante und wohlschmeckende Bereicherung meines Obst-Speisezettels ist. Im Moment scheint der kleine, flache Pfirsich gerade groß in Mode zu kommen, man findet ihn nahezu in allen Läden und Supermärkten. Im Übrigen gibt es auch flache Nektarinen, somit Plattnektarinen, Tellernektarinen oder Weinbergnektarinen, also praktisch glatte Plattpfirsiche.

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Obstwochen, heute: Pfirsiche

PfirsicheNachdem die letzte Obstwoche schon etwas weiter zurückliegt, geht es diese Woche um Pfirsiche. Das aus China stammende Rosengewächs wir besonders in den warm-gemäßigten und subtropischen Sommergebieten angebaut. Pfirsiche sind Steinobstfrüchte des eher kleinwüchsigen Pfirsichbaums. Die Früchte haben eine rundliche, manchmal leicht spitze Form, eine grünlich-gelbe bis gelblich-rote Farbe und sind ähnlich wie die Aprikosen samtartig bis seidig behaart. Es gibt auch ganz glatte Pfirsiche, diese heißen dann Nektarinen und sind vermutlich eine Kreuzung aus Pfirsich und Pflaume. Wir haben sie früher scherzhaft „rasierte Pfirsiche“ genannt.

PfirsichÄhnlich wie die Aprikose, bei weitem aber nicht so ausgeprägt, hat der Pfirsich eine Längsfurche (Naht) und einen vertieften Stielansatz. Zum öffnen des Pfirsichs schneidet man mit einem Messer bis zum Kern entlang der Furche einmal vom Stiel rundherum. Dann drückt man die Daumen vorsichtig in die geöffnete Stelle und zieht die beiden Hälften auseinander. Bei noch nicht ganz reifen und entsprechend festen Pfirsichen kann man die beiden Hälften auch kräftig gegeneinander verdrehen, das erleichtert das Ablösen vom Kern. Man erhält meist eine Hälfte mit und eine ohne Kern, manchmal teils sich auch der Kern selbst in zwei Teile.

Pfirsich-HälftenPfirsiche sind ein feines Tafelobst und können, nachdem man den Kern entfernt hat, direkt frisch verzehrt werde. Ansonsten kann man mit ihnen nahezu alles machen, was man auch mit anderem Obst machen würde. So gibt es Pfirsichmarmelade und -konfitüre, Pfirsichbowle, Pfirsichnektar, Pfirsichsaft, und natürlich Pfirsichkompott. Ein Eisklassiker ist z.B. „Spiegelei“, dabei werden enthäutete Pfirsichhälften auf Vanilleeis mit Sahne angerichtet, so daß es wie Spiegeleier aussieht. Dafür eignen sich besonders Sorten mit gelbem Fruchtfleisch, die abgebildeten „weißen“ Pfirsiche sind dafür eher nicht geeignet. Pfirsiche (peaches) sind ein wichtiger Bestandteil des Likörs „Southern Comfort“. Pfirsichkerne werden als Mandelersatz zur Herstellung des marzipanählichen Persipans verwendet.

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