Ich hatte ja bereits geschrieben, daß ich im Moment wieder mehr Obst und Gemüse esse. Ab Mai kommen normalerweise einige meiner Lieblingsfrüchte in den Handel, wie z.B. die Aprikosen.
Die Aprikose ist die kugelige bis eiförmige, meist samtig behaarte Steinfrucht des Aprikosenbaumes. Aprikosen stammen ursprünglich aus Asien, werden aber heute in vielen wärmeren Ländern angebaut. Diese hier kommen z.B. aus Italien.
Ein Merkmal der Aprikosenfrucht ist die vom Stiel bis zum Stempelansatz verlaufende Einkerbung, die die Frucht gewissermaßen in zwei Fruchtbäckchen teilt. An dieser Naht wird die Aprikose üblicherweise auch geöffnet. Man schneidet mit einem Messer bis zum Kern entlang der Kerbe einmal vom Stiel rundherum. Dann drückt man die Daumen vorsichtig in die geöffnete Stelle und zieht die beiden Hälften auseinander. So mache ich das zumindest immer. Bei noch nicht ganz reifen Aprikosen geht es etwas schwerer, bei einer reifen Aprikose entsprechend einfach. Man erhält meist eine Hälfte mit und eine ohne Kern, manchmal fällt der Aprikosenkern aber auch direkt heraus.
Aprikosen sind in erster Linie Frischobst und können direkt, nachdem man den Kern entfernt hat, verzehrt werde. Ansonsten kann man mit ihnen nahezu alles machen, was man auch mit anderem Obst machen würde. So gibt es Aprikosenmarmelade und -konfitüre, getrocknete Aprikosen, die ich z.B. im Winter gerne esse, und natürlich Aprikosenkompott.
Auch eine Vielzahl alkoholischer Getränke machen von Aprikosen gebrauch, so gibt es Aprikosenlikör (Marillenlikör), Aprikosengeist, Apricot Brandy und natürlich den ohne Aprikosen undenkbaren Amaretto. Wie der Zufall es will, läuft gerade als ich diese Zeilen hier schreibe, „Carbonara“ von Spliff, Ihr wißt schon: „Amaretto ist ein gеilеѕ Zeug – ich bin schon lull und lall…“. Aus DDR-Zeiten ist mir auch noch gut der „Palinka“ bekannt, ein aus Aprikosen hergestellter, ungarischer Obstbranntwein, so was Ähnliches wie Slivovitz, halt nur nicht aus Pflaumen, sondern Aprikosen.
Und weil wir gerade bei Pflaumen sind, eine köstliche Abwandlung der tschechischen Pflaumenknödel sind Aprikosenknödel, die einfach an Stelle der Pflaume eine Aprikose im Kartoffelteig-Knödel enthalten. Hmmmm, die habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Entweder ich „bestelle“ die bei meinen Eltern zu unserem nächsten Berlinbesuch, oder ich traue mich selber mal ran, so schwer kann das auch nicht sein.