Schweriner Theater – Montagsdemo auf dem Markt

Buntes Programm

Ich hatte ja geschrieben, daß ich dabei sein werde, bei der Kulturschutz-Montagsdemo auf dem Schweriner Markt vor dem Rathaus. Mit mir waren noch geschätzte 2000 Schweriner und viele Mitarbeiter des Theaters auch vor Ort.

In einem bunten Programm, moderiert von Schauspieler Jochen Fahr, gab es Musik, Gesang und auch ein paar Reden. Die Trennung zwischen Bühne und Publikum war aufgehoben, alle konnten mit musizieren und mitsingen.

Entlassungen erstmal vom Tisch

Bereits im Vorfeld hatten die Fraktionschefs der Stadtvertretung bekannt gegeben, daß sie dem vorliegenden Sanierungsplan mit dem Abbau von 79 Stellen und Spartenschließungen nicht zustimmen werden. Insofern war das gestern auch keine Demo gegen die Stadtvertreter, sondern ein eindringlicher Appell an die Landesregierung und den Kultusminister, das Mecklenburgische Staatstheater und die Staatskapelle nicht untergehen zu lassen.

Die Stadt hat bereits für dieses Jahr 1,4 Millionen Euro zur Theaterfinanzierung kurzfristig bereitgestellt. Nun ist das Land in der Pflicht, seinem Theater die Finanzierung für das nächste Jahr und darüber hinaus zu sichern.

Auch wenn die akute Gefahr erst einmal gebannt ist, ist die Kuh noch nicht vom Eis.

Hier ein paar Eindrücke der gestrigen Kulturschutz-Veranstaltung als Video:

Das Kulturschutz-Video bei YouTube.

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Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin – Kulturschutz jetzt

Schweriner Theater: Abwärts - Trauerspiel von M. Brodkorb in einem Akt

Lichter aus?

Kultur läßt sich nicht in Geld messen und ist doch unendlich wertvoll. Darstellende Kunst ist vergänglich aber zeitlos.

Ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll. Dem Theater in Schwerin geht es schlecht, nicht etwa künstlerisch, nein ganz einfach finanziell. Das Schweriner Theater heißt „Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin“ und könnte bald eine Provinzbühne werden. Dabei ist das Große Haus voriges Jahr 125 Jahre alt geworden und wurde in den letzten Jahren für viele Millionen Euro saniert und modernisiert.

Was nützt aber so ein Schmuckstück von Theater, wenn bald niemand mehr da ist, der auf der Bühne steht, schauspielert, musiziert, singt und tanzt?

Geld regiert die Welt

GeldDas Land Mecklenburg-Vorpommern hat die Finanzmittel für Theater und Orchester seit 1994 nicht erhöht, obwohl natürlich in dieser Zeit die Kosten in allen Lebensbereichen gestiegen sind. Wie soll das funktionieren?

Bekommen die Schauspieler, Musiker, Mitarbeiter einfach das gleiche Geld wie vor 18 Jahren, obwohl die Lebenshaltungskosten seitdem um ca. 30% gestiegen sind? Ich möchte den Minister oder Staatssekretär sehen, der sich mit dem Gehalt von 1994 abspeisen läßt.

Das Zauberwort heißt Stellenabbau. So wurde von 1991 bis 2012 die Zahl der Mitarbeiter bei Theater und Orchester in Schwerin von 640 auf 320 reduziert. In den nächsten drei Jahren sollen weitere 79 Stellen gestrichen werden. Wenn ich das mal weiter rechne, wird es bei einer angenommenen jährlichen Reduzierung von 25 Stellen bereits 2025 kein Staatstheater mehr geben.

Platt machen

Neben einer Ausdünnung der Mecklenburgischen Staatskapelle zu einem B-Orchester stehen besonders die Puppenbühne und die Fritz-Reuter-Bühne auf der Abschußliste. Gerade die komplette Aufgabe der niederdeutschen Bühne ist grotesk, heißt es doch in der Landesverfassung MV in Artikel 16 Absatz 2:

Artikel 16
(Förderung von Kultur und Wissenschaft)


(2) Das Land schützt und fördert die Pflege der niederdeutschen Sprache.

Also liebe Landespolitiker, schaut mal in die Verfassung und handelt danach!

Noch nicht zu spät

Kulturschutz [x]  Theater Schwerin

Am 26. März sollen die Stadtvertreter die Streichung beschließen. Der Landtag wird frühestens im April zu der mit 50000 Unterschriften unterstützten Initiative für die Theaterlandschaft tagen. Der Kultusminister will sich zum Oktober 2012 mit einem Konzept zu Wort melden. Dann sind die geforderten Kündigungen bereits ausgesprochen!

So steht es auf der Seite der Initiative „Theater Schwerin Kulturschutz„, also mitmachen und das Theater retten (auch bei Facebook).

Ich bin auf jeden Fall am 26. März (16:00 bis 19:30 Uhr) bei der Demo vor dem Rathaus – „Schwerin rettet das Theater!“ dabei.

Ich will auch mit meinen Enkelkindern später irgendwann mal hier in Schwerin ins Theater gehen können.

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Ein Bild ist ein Bild ist ein Bild

Georg Baselitz ZitatVorgestern las ich im Montagsmagazin meiner lokalen Tageszeitung folgendes Zitat des Malers Georg Baselitz:

„Ein Bild kann nicht schrecklich oder heiter sein. Es kann rot sein oder schwarz.“

Welch wahren Worte, denn ein Bild, Foto oder auch Musikstück ist erstmal nichts weiter als eine Ansammlung physikalischer Eigenschaften und wird erst durch und im Betrachter oder Zuhörer zu einem schönen Bild, wunderbaren Foto oder einem fantastischen Lied.

Das für mich eigentlich Interessante an diesem Zitat ist aber die Tatsache, daß mir der Name Georg Baselitz bis vor etwa einem halben Jahr überhaupt kein Begriff war, in letzter Zeit aber erstaunlich häufig meinen Weg kreuzt.

Georg Baselitz zum ersten

Irgendwann Mitte letzten Jahres schrieb Martin Mißfeldt vom TagSEOBlog erstmals einen Kommentar auf meinem Blog und oh große Freude, es interessiert sich außer mir noch jemand für die Google-Bildersuche aus Sicht eines Webseitenbetreibers. Da ich meist auch gerne wissen möchte, wer der richtige Mensch hinter einer virtuellen Identität ist, landete ich schnell bei Martins Kurzbiografie.

Dort steht dann für das Jahr 1995: Meisterschüler bei Georg Baselitz. Hmmm, Georg Baselitz, habe ich noch nie vorher gehört, aber in der Kunstszene (Malerei) kenne ich mich zugegebenermaßen nicht wirklich aus. Wenn jemand Meisterschüler bei einem Maler war und das auch in seiner Bio Erwähnung findet, kann dieser Meisterlehrer nun nicht irgendwer sein. Vielleicht ist ja Georg Baselitz für die deutsche Malerei des 20. Jahrhunderts sowas wie Hans-Werner Henze für die deutsche Musik der Gegenwart.

Georg Baselitz zum zweiten

Im Dezember hatte ich nach längerer Zeit mal wieder eine Ausgabe des Wirtschaftsmagazins brand eins in den Fingern. Schwerpunktthema der Dezemberausgabe ist „Kunst“. Im Artikel „Das System New York“ ab Seite 74 geht es auch um den Verkauf von 120 Werken der Sammlung zeitgenössischer deutscher Werke von Georg Baselitz. Aha, da war mir der Name nicht mehr ganz so unbekannt, das ist doch der Maler, bei dem Martin Mißfeldt mal Meisterschüler war :-)

Georg Baselitz zum dritten

Das nächste mal tauchte Georg Baselitz in meinem Blickfeld vor etwa zwei Wochen auf. Im TagSEOBlog-Artikel „Das Bild des Autoren im Web2.0 – Sind Blogger Künstler?“ wird er dort mit einer Äußerung zu DDR-Malern zitiert. Gut, nun ist mir der Name ja zumindest schon bekannt und insofern hält sich meine Verwunderung in Grenzen ihn nun ausgerechnet bei einem Blog von Martin zu lesen, schließlich war er ja Meisterschüler bei Herrn Baselitz.

Georg Baselitz zum vierten

Vor ein paar Tagen, am Samstag, hatte ich in meinem Artikel „SEO-Tipps und SEO-Tricks und überhaupt“ am Ende noch einen SEO-Buchtipp parat. Das Buch hat allerdings nichts mit „Search Engine Optimization“ zu tun, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, sondern mit Werken der koreanische Künstlerin SEO. In der Kurzbeschreibung zu dem Buch ist dann über die Malerin zu lesen, man ahnt es schon, daß sie auch Meisterschülerin bei Georg Baselitz war.

Georg Baselitz zum fünften

Gerade mal zwei Tage später, also vorgestern, finde ich nun im Montagsmagazin der SVZ das ganz oben genannte Zitat von Georg Baselitz.

Hat das jetzt alles irgendwas zu bedeuten? Sollte ich mich vielleicht mal etwas mehr mit Malerei und zeitgenössischer Kunst beschäftigen? Oder ist das alles nur Zufall…

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Das Ende vom Lied

Posaune
Vor etwa drei Jahren fanden sieben Musiker aus Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg zusammen, um gemeinsam „Blechmusik“ zu machen. MarSTAHLBrass war geboren und ist mir selbst mit dem „Nachtcafé“-Auftritt „Marstahlbrass: Freitag der Dreizehnte“ am 13. April 2007 in bester Erinnerung geblieben. Danach wurde es aber ziemlich ruhig um die Gruppe und gestern mußte ich mit Bedauern feststellen, daß nunmehr auch ihre Internetseite marstahlbrass.de nicht mehr existiert. Das würde ich mal als das faktische Ende von Marstahlbrass deuten. Schade, denn so fehlt nun ein weiterer Stern am Schweriner Kulturhimmel.

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