Komet Neowise (C/2020 F3) im Juli 2020 sichtbar

Komet Neowise (C/2020 F3) am Nachthimmel

Komet Neowise C/2020 F3

Schweifstern Komet Neowise C/2020 F3

Bis zu den Perseiden im August ist es noch ein paar Tage hin. Im Moment gibt es aber ein anderes, interessantes Objekt am nächtlichen Sternenhimmel zu sehen. Der Schweifstern Neowise (C/2020 F3) zeigt sich in der zweiten Nachthälfte bis zur Morgendämmerung am nördlichen Himmel, genauer gesagt in Richtung Nord-Nordost.

In den letzten Tagen hatte ich einiges darüber gelesen. Der Komet steht wohl recht tief über dem Horizont, wo genau war allerdings nicht so richtig zu erfahren.

Also habe ich meine alte Nikon D5300 in Stellung gebracht und mit Intervallaufnahmen alle 10 Sekunden beauftrag. Heute früh habe ich mir die Bilder angesehen und große Freude, der Komet ist zu sehen. Er ist zumindest so hoch über dem Horizont, daß er nicht vom DDR-Plattenbau verdeckt wird. Genau dort hatte ich ihn auch erwartet.

Hier das Bild vom Kometen in Originalgröße (1:1):

Komet Neowise C/2020 F3 (groß)

Komet Neowise C/2020 F3 (1:1)

Schweifstern Neowise im Zeitraffervideo

Intervallaufnahme heißt natürlich, ich habe da ein paar hundert Bilder die sich prima zu einem Zeitraffer-Video zusammensetzen lassen. :-)

Komet C/2020 F3 NEOWISE am 12. Juli 2020 (Zeitraffer)
Komet Neowise (C/2020 F3)

Das Zeitfenster (2.20 bis 5.00) habe ich nicht so gut gewählt, denn irgenwann ist es einfach zu hell und man kann den „Neowise“ und auch die anderen Sterne nicht mehr sehen.

Und besonders spektakulär ist das auch nicht, denn der Komet bewegt sich einfach mit den anderen Sternen über den Himmel. Er ist schließlich keine Sternschnuppe (Meteoroid) sondern ein Asteroid. Seine anders gerichtete Bewegung gegenüber den Fixsternen könnte man bestenfall in einer Zeitrafferaufnahme über mehrere Wochen sehen.

Aber egal, der Komet Neowise (C/2020 F3) ist schon ein besonderes Objekt am Nachthimmel und so oft kann man einen Kometen mit bloßen Augen nicht bewundern.

Habe noch ein zweites Video von Neowise erstellt, diesmal liefen die Aufnahmen in der Zeit von 0.20 bis 3.00 Uhr.

Komet C/2020 F3 NEOWISE am 14. Juli 2020 (Zeitraffer)
Komet Neowise (C/2020 F3) b

(Kinat Maivusa)

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Herbst ist Pilzzeit – der Fliegenpilz

Der Fliegenpilz

Der Wechsel zwischen herbstlichem Regenwetter und spätsommerlichem Sonnenschein der letzten Tage hat die Pilze in Parks und Wäldern ordentlich sprießen lassen. Besonders auffällig sind wegen der kräftigen, roten Farbe die Fliegenpilze (Fliegentod, Narrenschwamm, Amanita muscaria).

Der Lammelenpilz hat mit seinem roten Hut und den weißen Tupfen ein nahezu unverwechselbares Aussehen. Damit gehört der Fliegenpilz zu den bekanntesten einheimischen Pilzen.

Der giftige Pilz enthält Ibotensäure, die beim Kochen oder Kauen durch Decarboxylierung zu Muscimol zerfällt. Die Symptome einer Fliegenpilzvergiftung können je nach körperlicher Konstitution sehr unterschiedlich ausfallen, betreffen aber immer das Zentralnervensystem. Es kommt zu dem Alkoholrausch ähnlichen Zuständen, die nach einer Latenzzeit von ein bis drei Stunden auftreten.

Der Fliegenpilz zählt zwar zu den Giftpilz, er ist im Unterschied z.B. zum grünen Knollenblätterpilz für Menschen im allgemeinen nicht tödlich giftig, für Fliegen aber schon. Wenn Fliegen die Feuchtigkeit vom Pilzhut aufsaugen, nehmen sie die sehr giftige Ibotensäure auf und sterben daran. Daher kommt auch der Name Fliegenpilz bzw. Fliegentod.

Fliegenpilze im Park

Fliegenpilze im Herbst

Drei Fliegenpilze im Herbst

Für die Fotos der Pilze mußte ich gar nicht weit laufen. Diese schönen Fliegenpilze habe ich hier unweit von uns im Bellevuepark fotografiert. Sie standen dort fast direkt am Wegesrand und leuchteten mich freundlich rot an. Da konnte ich nicht widerstehen. :-)

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Finsternis

Am vergangenen Wochenende konnte man ja, so das Wetter es zuließ, eine totale Mondfinsternis beobachten. Leider habe ich davon nicht viel gesehen. Aber das ist kein Grund zur Traurigkeit, denn die nächste kommt bereits im Februar nächsten Jahres.

Sonnenfinsternis August 1999 - Zeitraffer (total eclipse)
Totale Sonnenfinsternis 1999

Weitaus interessanter und deutlich seltener zu beobachten ist allerdings eine totale Sonnenfinsternis. Das liegt aber nicht daran, daß eine SoFi viel seltener auftritt als eine MoFi, sondern hat damit zu tun, daß eine totale Sonnenfinsternis nur in einem sehr schmalen Gebiet auf der Erde auch als solche zu sehen ist. Die letzte auch in Deutschland sichtbare gabe es am 11. August 1999.

Leider war sie in Berlin nur als partielle Finsternis mit einer Abdeckung von etwa 89% zu sehen. Das Wetter war zwar durchwachsen, aber zumindest zeitweise konnte man das Naturschauspiel gut beobachten. Und da sich das Ganze auch netterweise in der Blickrichtung meines Bürofensters abspielte, hatte ich damals einfach mal die eigentlich für die industrielle Bildverarbeitung gedachte Kamera gen Himmel gehalten, die Bilder live ins Internet übertragen und zusätzlich aufgezeichnet.

Das Video zeigt die Phase der maximalen Bedeckung etwa gegen 12:40 MESZ. Die Helligkeitsschwankungen entstehen durch vorbeiziehende Wolkenfetzen. Auch von der Anfangsphase und dem Ende der Sonnenfinsternis habe ich noch einige Videoschnipsel, da waren aber zeitweise viele Wolken im Bild.

Sonnenfinsternis 1999 Anfang

Sonnenfinsternis 1999 Anfang

Sonnenfinsternis 1999 Ende

Sonnenfinsternis 1999 Ende


Ich mach hier jetzt erstmal auch eine kleine Finsternis und gehe schlafen. Gute Nacht!

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