Die letzten Wochen waren nicht leicht für mich. Viel Arbeit, zum Teil bis spät in die Nacht, und als krönender Abschluß fünf Tage Dienstreise zum Kunden. Zweimal im Jahr sind wir dort vor Ort. Nachdem unser Ibis-Stammhotel vor geraumer Zeit geschlossen wurde, übernachten wir seitdem in einem kleinen, aber feinen Hotel, etwas abseits des Stadtzentrums. Ruhige Lage, fast familiäre Atmosphäre und besonders wichtig, ein gutes Restaurant unmittelbar nebenan. Da brauchte man sich nach einem anstrengenden Arbeitstag, der manchmal erst 19 oder 20 Uhr zu Ende ist, keine großen Gedanken machen, wo man dann Abends schnell noch Essen geht.
Diesmal mußten wir uns allerdings auf eine neue Situation einstellen, denn unser beliebter „Malaysier“ hatte zu Ende September seinen Betrieb aufgegeben. Eigentlich hätte das schon im Frühjahr passieren sollen, aber glücklicherweise konnten wir im Sommer noch an gewohnter Stätte speisen. Nun aber war es endgültig vorbei und wir mußten uns etwas anderes suchen.
Na gut, bis ins Zentrum ist es auch nicht soooo weit, vielleicht 10-12 Minuten Fußweg. Etwa auf halbem Weg dorthin kommt man am „Havana“ vorbei. Nicht das wir das früher nicht schon bemerkt hätten, aber es machte von außen eher den Eindruck einer Bar, wo man nicht unbedingt gut zu Abend essen kann. Diesmal aber siegte die Faulheit und wir kehrten ein.
Der äußere Eindruck ist nicht ganz falsch, ein langer Tresen mit Barhockern bestimmt das Bild im Inneren und auch der Blick in die Karte offenbart ein bartypisches, breites Angeboten an Longdrinks, Cocktails, Shakes und weiteren Getränkespezialitäten. Um so erfreulicher, das auch die Speisekarte nicht minder umfangreich ausfällt. Und obwohl es Sonntag abend und bereits kurz vor Elf war, gab es kein Problem mit dem Essen.
Kurz und gut, wir waren dann jeden Abend dort. Meine Lieblingsgerichte waren das „Tortpapa con champiñones“ und die „Rollito del vegetariano“, auch die schlichten „Papas fritas“ mit zwei Dips sind sehr lecker. Und obwohl ich meist einen Tee aus frischen Pfefferminzblättern bestellte, wollte ich doch auch einen der zahlreichen Cocktails mit den exotischen Namen probieren. Pfirsichsaft, Limettensaft, Vanillesirup, Zuckersirup, Grenadinesirup, Vanilleeis und ein Sahnehäubchen, kurz, der „El Corazón“. Ein Cocktail mit Herz :-)