Etwas brummig

Ich hatte je kürzlich zum Tag gegen Lärm bereits geschrieben, das es nicht unbedingt von der Lautstärke abhängt, ob man Töne und Geräusche als störend empfindet.
TheaterkarteGestern Abend waren wir beim 6. Sinfoniekonzert der Staatskapelle im Theater, welches wohl auch live von Deutschlandradio Kultur übertragen wurde (hat das nun tatsächlich jemand im Radio gehört?).

Das für das erste Werk Mahnmal für Lidice von Bohuslav Martinů in der Konzerteinführung avisierte musikalische Zitat aus Beethovens Fünfter habe ich zwar nicht herausgehört, aber ich hatte es auch nicht darauf angelegt und wollte die Musik nur für sich wirken lassen. Was sie dann auch tat und viel zu schnell zu Ende war. Den anderen Zuhöhrern muß es ähnlich gegangen sein, die „Schrecksekunde“ zwischen dem letzten Ton und dem Applaus des Publikums fiel deutlich länger aus, als gewöhnlich. Man war geneigt anzunehmen, daß das noch nicht alles gewesen sein kann.

In etwas kleinerer Orchesterbesetzung, aber mit einem gut aufgelegten Solisten Igor Ardašev am Klavier, ging es dann weiter mit Antonín Dvořáks Klavierkonzert g-Moll op. 33. Ein Werk aus der frühen Schaffensperiode des Komponisten dem man zuweilen nachsagt, es böte dem Solisten nicht genügend Entfaltungsmöglichkeiten. Den Eindruck hatte ich hier allerdings nicht. Besonders vorteilhaft waren diesmal die Plätze im 2. Rang, da man dem Meister beim spielen auf die Finger sehen konnte. Es ist für mich immer wieder beeindruckend, was Pianisten mit ihren Händen auf die Tasten zaubern. Ganz klar, da war auch eine solistische Zugabe fällig.

Nach der Pause ging es mit erweiterter Besetzung (unter anderem zwei Harfen, vier Pauken und zusätzlichen Glocken) dann bei Hector Berlioz‘ Symphonie fantastique op. 14 nochmal richtig zu Sache. GMD Matthias Foremny führte das Orchester bei seinem in dieser Spielzeit letzen Sinfoniekonzert zu beachtlichen Höhen. Die fünf Sätze bieten nahezu alles, was in der Musik so machbar ist, vom leise säuselnden Pianissimo bis zum krachenden Tutti im Finale. Einfach großartig.

Alles in allem ein gelungener Abend, wenn da nicht dieses Brummen gewesen wäre. Es ist ja sicher gut und richtig, den Solisten auch in das rechte Licht zu rücken. Pech hatten wir nur leider, das wir genau unter dem Spot (Scheinwerfer Nr. 40, kleiner Hinweis an die Beleuchter) saßen, der eben dafür zuständig war. Und der hat gebrummt. Dieses unangenehme Netzbrummen wie z.B. bei einem Trafo von 12-V-Halogenlampen, nicht wirklich laut, aber bei leisen Stellen in einem Konzert doch ziemlich störend.

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