Letzte Nacht war Vollmond. Der Himmel war klar und fast wolkenlos, so daß ich mal ein paar Bilder vom Mond gemacht habe. Ist gar nicht so einfach, zumal nur freihand ohne Stativ. Beim Mond selbst ist das auch kein großes Problem, der ist hell genug. Da kann man sogar auf manuelle Belichtung verzichten, muß dann allerdings die Belichtungsmesssung auf Spot stellen und die Belichtungskorrektur 4 bis 6 Stufen (je Stufe 1/3 EV) nach unten drehen. Auch der Autofokus schafft die Scharfstellung ganz ordentlich.
Auf Grund der relativ langen Belichtungszeit von 4 Sekunden für die Sterne sind Orion und auch Sirius etwas verwackelt. Nur der Mond wackelt nicht (1/420 s), aber ich gebe es zu, ich habe ihn extra aufgenommen und nachträglich reinmontiert. So sieht er solo aus:
Mehr ist nicht drin, mit so einer Bridgekamera. Brennweite ist halt mit 300 mm (KB) nach oben hin begrenzt, die effektive Auflösung von 9 Megapixel gibt dann nicht mehr her. Vielleicht gibt es ja noch einen Televorsatz, aber ob das viel bringt. Andrerseits habe ich auch keine ganz großen Ambitionen, täglich den Mond und die Sterne zu fotografieren. Notfalls muß ich meine gute, alte Nikon F90X bemühen. Aber da habe ich auch nur maximal 200 mm zur Verfügung.
Laß ich den Mond einfach Mond sein. Gute Nacht.
Hallo Putzi, Welche Filmempfindlichkeit (ASA) hattest Du eingestellt? Ist der Weißabglеісh zwischen den Bildern unterschiedlich (Automatik)? Mir fehlt beim zweiten das wunderschöne Blau des ersten Bildes. Hast Du kein Stativ oder keine Lust gehabt, es aufzubauen? Für 4 Sekunden aus der Hüfte: Respekt!
Beim Sternen-Bild (gegen 20 Uhr) war die Empfindlichkeit auf 400 eingestellt. Weißabglеісh stand noch auf Kunstlicht (Glühlampe), deshalb ist der Himmel auch so schön blau :-)
Das einzelne Mondbild wurde erst kurz vor Mitternacht geschossen, dann mit automatischem Weißabglеісh und 80er Empfindlichkeit, um das Rauschen möglichst gering zu halten. Genug Licht kommt ja vom Mond.
Stativ habe ich, ist so ein Cullmann Video-Stativ, mit Schwenkkopf, Schnellspannplatte und als Einbein herausnehmbarer Mittelsäule. Das habe ich schon seit über zehn Jahren, damals für Video angeschafft, aber selten benutzt. Bei den Silvester-Feuerwerksbildern kam es zuletzt zum Einsatz. Vorgestern war ich nur zu faul, es aufzubauen.
Wie stark die Sterne eigentlich verwackelt sind, sieht man bei voller Auflösung, beim Runterrechnen verschwindet der Wackeleindruck in scheinbarer Unschärfe.
Tatsächlich ist die Verwacklung erst bei der vollen Auflösung richtig zu erkennen. Ist ohne Stativ sicher nicht anders hin zu bekommen.
Zum Weißabglеісh: In gewisser Weise ist der Mond ja wie ne Glühlampe – bei wolkenlosem Himmel kann man sich durch das Mondlicht auch in tiefster Nacht noch ausreichend orientieren – zum Lesen reicht das Licht aber meist nicht. Ein sehr schönes Beispiel für den gestalterischen Aspekt der Fotografie, finde ich. Ist eben doch deutlich mehr als die bloße Abbildung der Realität.