Mit Sternschnuppen verbinde ich spontan drei Dinge bzw. Erinnerungen.
1 – Zeit der Sternschnuppen
„Immer, wenn im Juli und August am Nachthimmel Sternschnuppen aufleuchten, erinnert sich Hans Weyden an das Abenteuer seines Leben.
Sie hieß Aul, hatte langes schwarzes Haar und trug zu jeder Stunde ein enganliegendes Trikot, denn auf dem sechsten Jupitermond, wo sie sich mit ihrem Vater vorübergehend aufhielt, gibt es keine Jahreszeiten und keine Mode. Hans Weyden war in ihrem Leben der erste Mann – und voraussichtlich auch der letzte.
Aber bevor es zu einem herzzerreißenden Abschied kommt, nehmen wir zusammen mit Hans Weyden und dem Dackel Waldi Kurs auf den Jupiter und betreten an seiner Seite eine wunderliche Welt, in der unvorstellbare Zukunft und längst vermoderte Vergangenheit eine seltene Ehe miteinander eigegangen sind.
Ahnungsvoll begleiten wir Weyden bei seiner Rückkehr zur Erde und wünschen ihm, er möge sich der unabwendbar auf ihn zukommenden Entscheidung gewachsen zeigen.“
So steht es im Klappentext des phantastischen Romans „Zeit der Sternschnuppen“ von Herbert Ziergiebel. Das 1972 im Verlag „Das Neue Berlin“ erschienen Buch zählt zu meinen Lieblingsbüchern. Ich könnte es eigentlich mal wieder lesen. Habe ich schon länger nicht mehr gemacht.
2 – Viele, viele Sternschnuppen
In meinen letzten Sommerferien im August 1982 war ich für knapp zwei Wochen in der Hohen Tatra in der damaligen ČSSR. Wir wohnten in einer Ferienwohnung in Tatranská Štrba. Auf der Wiese beim Haus konnt man es sich abends bequem machen und in den klaren Nachthimmel schauen.
So viele Sternschnuppen und Sterne wie dort habe ich später nie mehr gesehen. Die klare Gebirgsluft, die Ferne zu großen Städten, kaum Umgebungslicht und natürlich der Zeitpunkt zum Maximum der Perseiden waren den Beobachtungsbedingungen sicher zuträglich.
3 – Sternschnuppen im Dienst
Im Jahr 1987 war ich bei der NVA und diente als Funkobermechniker in der Nachrichtenkompanie des WBK Frankfurt/Oder. Eigentlich war das ein recht ruhiger Werkstatt-Posten aber hin und wieder waren auch „normale“ Dienste abzuleisten.
So hatte ich am 2./3. August Wachdienst. Bewacht wurde das Gelände mit der Nachrichtenwerkstatt/Lager, einer KW-Sendestation (KN1-E), Einrichtungen des Rückwärtigen Dienstes (RD) und dem Wohnheim für Berufssoldaten.
Meinen Nachtdienst von 0 bis 2 Uhr habe ich dann teilweise entspannt auf der Wiese liegend verbracht. Im Radio, einem Taschenradio G 1000 MW, lief Radio Luxemburg (RTL) auf Mittelwelle 1440 kHz. Über mir am nächtlichen Himmel konnte ich die eine oder andere Sternschnuppe sehen und mir etwas wünschen. So entspannt konnte es auf Wachposten sein. :-)
Sternschnuppen aktuell
Im Moment ist nun wieder die Zeit der Sternschnuppen, der Meteorstrom der Perseiden kreuzt wie jedes Jahr von Ende Juli bis Mitte August die Erdbahn. Durch den abnehmenden Mond ist die Sichtbarkeit eigentlich recht gut, auch das Wetter spielt dieses Jahr mit.
Deshalb habe ich im großen Zimmern wieder meine Kamera in Stellung gebracht und mit Langzeitaufnahmen beauftragt. Bereits 2012, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018 und 2020 hatte ich mit der Sternenhimmel-Fotografie experimentiert und auch ein paar Sternschnuppen erwischt. Hier in Berlin ist die Licht- und Luftverschmutzung höher als in Schwerin, das sieht man besonders am unteren Bildrand.
Ein paar der Meteore habe ich bereits „geschossen“ und auch live gesehen. In der Nacht vom 12. zum 13. August ist mit einer großen Zahl von Objekten zu rechnen. Die Aufnahmen laufen also noch und ich hoffe auf gutes Wetter mit klarer Sicht. Am 10. August waren einige Wolken und weniger Sternschnuppen sichtbar, am 11. August war das Wetter dann besser und ensprechend ca. 5 Sternschnuppen zu sehen:
Ich werde dann hier ggf. weitere Bilder und Videos ergänzen.
Nachtrag 13. August:
In der Nacht vom 12. zum 13. August habe ich um 01.41 Uhr noch eine fette Sternschnuppe erwischt.
Also dann, frohes Sternschnuppengucken! :-)
Natairutamschvern