Schall ist ein so normaler Bestandteil des Alltagslebens, daß man kaum alle seine Funktionen richtig bemerkt. Er vermittelt angenehme Erlebnisse, wenn Musik erklingt oder die Vögel zwitschern. Er erlaubt mündliche Verständigung mit Familie und Freunden. Er mahnt und warnt – wenn das Telefon läutet, wenn es an der Tür klopft oder eine Sirene heult. Man kann mit seiner Hilfe Qualitätsbeurteilungen durchführen und Diagnosen stellen – klappernde Ventile eines Autos, ein quitschendes Rad oder die Herzgeräusche eines Menschen.
In der modernen Industriegesellschaft belästigt der Schall jedoch allzu oft. Viele Geräusche sind unangenehm oder unerwünscht – dann werden sie Lärm genannt. Wie sehr jedoch der Lärm belästigt, hängt nicht allein von seiner Art ab, sondern von der Einstellung dazu. Für den Konstrukteur mag der Schall des neuen Jet-Flugzeuges, das vom Boden abhebt, Musik in seinen Ohren sein, eine ohrenzerreißende Qual aber für die Leute, die in der Nähe des Endes der Rollbahn wohnen. Schall muß allerdings nicht unbedingt laut sein, um zu stören. Ein knarrender Fußboden, ein Kratzer in der Schallplatte oder ein tropfender Wasserhahn können genauso viel nerven wie lauter Donner.
Das größte Übel ist, daß Schall auch schaden und zerstören kann. Ein Überschallknall kann Fenster zertrümmern und Mörtel aus den Wänden brechen. Der bedauerlichste Fall tritt aber ein, wenn der Schall das empfindlichste Instrument, das zu seinem Empfang konstruiert wurde, beschädigt – das menschliche Ohr. Weiter lesen
Zum heutigen „Tag gegen Lärm“
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