Am 11. April 2020 ist der britische Mathematiker John Horton Conway an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung gestorben.
Bekannt wurde er besonders durch sein „Game of Life“, einer einfachen Lebenssimulation, basierend auf einem zweidimensionalen zellulären Automaten.
Die originale Regel besagt, das auf einem leeren Feld eine neue Zelle geboren wird, wenn sie genau drei Nachbarzellen hat. Eine lebende Zelle überlebt, wenn sie zwei oder drei Nachbarn hat (23/3).
Ich hatte während meines Studiums auch ein „Game of Life“ programmiert. Die Aufgabe war eine Praxis-Arbeit für das Fach „Allgemeine Informatik“ bei Prof. Manfred Peschel.
Die Anwendung habe ich in Turbo-Pascal programmiert. Die grafische Benutzeroberfläche wie Menü, Dialoge, Maus- und Tastatursteuerung sind eine komplette Eigenentwicklung, teilweise aus Performance-Gründen als Inline-Assembler implementiert.
Man kann Zellkulturen mit den Regeln oder nur die Lebens- und Sterbekurven speichern und laden. Als Optionen kann man die Spielfeldgröße (max 100×100) einstellen, das Verhalten an den Spielfeldrändern (offen oder gschlossen), die Belegung eines neuen Spielfeldes in Prozent und den Halt nach einer Anzahl von Generationen.
Die Lebens- und Sterberegeln sind frei konfigurierbar und zwar nicht nur mit Ja oder Nein, sondern mit Wahrscheinlichkeiten zwischen 0 und 100 Prozent.
Die Conway-Regel besagt, daß auf einem leeren Feld mit genau drei Nachbarzellen immer eine neue Zelle geboren wird, also 100%ig. Zudem bleiben Zellen nur am Leben, wenn sie zwei oder drei Nachbarn haben, mit weniger als zwei oder mehr als drei Nachbarn sterben sie mit 100% Wahrscheinlichkeit.
Bei meinen Lebens- und Streberegeln kann man aber auch z.B. sagen, wenn ein leeres Feld gar keine Nachbarn hat, enstehen mit 5% Wahrscheinlichkeit neue Zellen. Zudem sterben Zellen mit einer Nachbarzelle nur mit 5% Wahrscheinlichkeit, haben also durchaus eine recht hohe Überlebensrate, bei Zelle mit 4 Nachbarzellen beträgt die Überlebens-Chance sogar 50%.
Was dabei rauskommt, habe ich mal in einem Video festgehalten:
Eine interessante Regelmodifikation ist die sogenannte Kopierwelt (1357/1357), die hier unten Video zu sehen ist.
Es entstehen immer wieder neue und interessante Muster, die als Vorlagen für Tischdecken oder Teppiche dienen könnten. :-)
(Jihm Hirtim Cimvey – Gena if Lufa)