„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ So lautet ein gern und viel zitiertes, angeblich chinesisches, Sprichwort. Wo bei einem geschriebenen Text der Inhalt erst durch sequenzielles Lesen nach und nach erfaßt werden kann, gelingt dies bei einem Bild normalerweise auf den ersten Blick. Bilder können für einen Blog-Artikel, neben einer aussagekräftigen Überschrift, Interesse wecken und zum Lesen des Beitrages animieren. Sie verbessern bei langen Texten den Lesefluß, da sie den Augen Bezugspunkte und Erholung bieten. Bilder können Sachverhalte illustrieren, die nur schwer oder umständlich in Worte zu fassen wären oder sie sind selbst Gegenstand der Betrachtung, stehen also bisweilen auch im Mittelpunkt.
Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Am einfachsten ist es, wenn man passend zum Thema auf eigene Fotos zurückgreifen kann. Das ist natürlich bei einem persönlichen Mischmasch-Blog wie diesem hier nicht besonders schwierig, weil man schnell mal ein Bild vom Wetter, von Gurken und Tomaten, Spinnen am Fenster oder der Grafikkarte machen kann, über die man etwas schreiben will. Bei Bildern, die man selbst gemacht hat, kann man frei über deren Veröffentlichung entscheiden und sie natürlich auch im Blog verwenden. Allerdings auch nur, sofern nicht andere Rechte, wie z.B. die Persönlichkeitsrechte einer abgebildeten Person, verletzt werden.
Hat man keine eigenen Bilder zur Verfügung, muß man sich vor der Verwendung eines fremden Bildes in jedem Fall die Genehmigung des Urhebers einholen. Falsch wäre es z.B. einfach das erstbeste Bild der Google-Bildersuche zu nehmen, denn in aller Regel sind die darüber gefundenen Bilder nicht frei verwendbar. Auch bei Bilderdiensten wie pixelio.de oder fotocase.com kann man nicht sicher sein, daß es sich in jedem Fall um frei verwendbare Bilder handelt.
Eine mögliche Bilderquelle sind die Multimedia- oder Bilderarchive, die einige große Webhoster wie 1und1 oder Strato für ihre Kunden anbieten. Hier findet man das eine oder andere brauchbare Bild, welches man dann auf den eigenen Webseiten verwenden kann. Aber eben nur, wenn man dort Kunde ist.
Falls man über Produkte schreibt, lohnt sich auch ein Blick auf die Webseite des Herstellers. Dort findet man eventuell im Bereich „Presse“ (oder ähnliches) Bilder von Produkten, deren Verwendung für redaktionelle oder wissenschaftliche Zwecke bei Angabe der Quelle erlaubt ist.
Oder doch die Fotos lieber selber machen?
Fotos finden ist nicht schwer, selber machen manchmal sehr
So schwer nun aber auch wieder nicht. Eigentlich benötigt man nur ein Motiv, eine Digitalkamera und ordentliches Licht.
Beim Motiv fällt die Wahl leicht, es sollte zum Thema des Artikels passen, zumindest im weitesten Sinne. Da es hier bei meinem Artikel um Bilder als solche geht, und es das Bild an sich nicht gibt, habe ich mit Bezug auf das Schreiben eines Blogartikels eine Schreibmaschine als Objekt gewählt. Wenn man über Katzen schreibt, wäre das Foto einer Katze passend, beim Wetter vielleicht ein paar schöne Wolken am Himmel oder die Regentropfen am Fenster und den Artikel über den 150. Geburtstag des Schweriner Schlosses illustriert man am besten mit einem Schloßbild.
Bei Reportagefotos oder etwa dem Wetterbild ergibt sich die Lichtsituation von selbst, aber auch bei gestellten Fotos von Gegenständen kann Tageslicht meist die am einfachsten zu realisierende, optimale Beleuchtung sein. Wer also die Möglichkeit hat, im Garten, auf dem Hof oder Balkon Bilder zu machen, sollte diese Gelegenheit nutzen. Wobei bei den Außenaufnahmen nicht unbedingt strahlender Sonnenschein von nöten ist, ja sogar auf Grund harter Schatten eher kontraproduktiv sein kann. Besser ist das weiche Licht eines bedeckten Himmels.
Läßt sich eine Innenaufnahme nicht vermeiden, sollte die Ausleuchtung mit wenigstens zwei Lichtquellen erfolgen. Eine preiswerte Möglichkeit sind zwei oder drei 500W-Baustrahler aus dem Baumarkt. Den Weißabgleich, falls möglich, sollte man dann am besten auf ein weißes Blatt Papier durchführen oder fest auf Kunstlicht stellen.
Wie das Bild zum Blog kommt
Zunächst sollte man die Bilder auf eine vernünftige Größe verkleinern. Damit sind sowohl die Bildabmessungen in Pixel als auch die Dateigröße selbst gemeint. Als Bildabmessungen wären z.B. 640×480 oder 800×600 geeignet. Bilder dieser Abmessungen lassen sich bei noch guter Bildqualität zu einer akzeptablen Dateigröße von 100k bis 150k komprimieren.
Falls das Bild selbst Gegenstand des Artikels oder herausragender Bestandteil ist, bietet es sich an, das Bild so zu skalieren, daß es dieselbe Breite wir der Textblock hat und es dann in dieser Größe einzufügen. Hier sind das z.B. etwa 500 Pixel. Für Bilder, die nur zur Illustration dienen, kann ein verkleinertes Vorschaubild verwendet werden, mit welchem dann das größere Bild verlinkt wird. Die Blogsoftware WordPress bietet dazu bereits entsprechende Funktionen beim Schreiben eines Artikels im „Upload“-Bereich an.
Die kleinen Illustrationsbilder setzt man am Besten an den Anfang eines Absatzes und läßt den Text rechts oder links um das Bild fließen. Dafür kann man passende CSS-Klassen definieren. Zudem sollte ein Abstand definiert werden, damit der Text nicht am Bild „klebt“:
.leftimg { margin: 0.5em 1em 0.1em 0; border: none; float: left; } .rightimg { margin: 0.5em 0 0.1em 1em; border: none; float: right; }
Je nachdem, ob des Bild links oder rechts im Text stehen soll, muß dann dem Bild die entsprechende CSS-Klasse zugewiesen werden:
<img class='leftimg' src='...'>
Die Anordnung der Bilder ist natürlich Geschmackssache. Ich beginne meist links und wechsle dann die Position mit jedem weiteren Bild. Für einen harmonische Gesamteindruck kann es aber auch sinnvoll sein, die Bilder so anzuordnen, das Personen nicht aus dem Textrahmen heraussehen bzw. im Bild vorhandene Bewegungsrichtungen nicht vom Text wegführen. Das Bild mit einer Person, die nach rechts schaut, sollte also links stehen und das Foto eines Autos, welches im Bild nach links fahren würde, dementsprechend rechts. Gegebenfalls kann auch das Bild einfach gespiegelt werden, sofern der Bildinhalt selbst keine Rechts-Links-Zuordnung zuläßt .
„Bilder en bloc“ ist mein kleiner Beitrag zum Gruppen-Schreibprojekt „Blogtipps für Einsteiger“ des Upload-Magazins. Noch bis Sonntag, den 22. Juli 2007 24 Uhr kann man mitmachen. Also frisch ans Werk und mitgebloggt.
Weitere ausgewählte Artikel zum Schreibprojekt
- Die Bedeutung der Überschriften (Headlines) hatte ich ja eingangs schon angerissen. Heide Liebmann beschäftigt sich im Artikel „Wissen Sie, was Headlines wirklich sexy macht?“ etwas ausführlicher mit den Schlagzeilen.
- Kategorien und Tags werden von The Tryary WS in „Ein zugegebenermaßen recht ku...ierens mit Kategorien und Tags“ beleuchtet. Tags hatte ich bisher links liegen gelassen, wenn die bei WP 2.3 von Hause aus dabei sind, werde ich ich mir das mal ansehen.
- 20 Handwerkstipps für Einsteiger findet man beim WebWriting-Magazin in „Guter Stil, klare Sprache„. Den einen oder anderen Punkt sollte ich mir auch mal zu Herzen nehmen. Gerade Floskeln, Füllwörter und komplizierten Satzbau muß ich mir etwas abgewöhnen.
- Zwar kein Beitrag zum Schreibprojekt, aber eine ausführlich Anleitung zu „meinem“ Bilderthema gibt es nun beim WebWriting-Magazin in „Bilder einbinden mit WordPress„. Besonders für WP-Neulinge eine sehr schöne, illustrierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie denn die Bilder in das Blog kommen.
Während des Lesens habe ich mich gefragt, was wohl Deine Motivation war hierüber und in dieser Ausführlichkeit zu schreiben. Die Auflösung bzw. Antwort wartete schließlich am Ende des Textes und ich möchte anmerken, das ich den Artikel für einen sehr gelungenen „Blogtipp für Einsteiger“ halte. Schade, das der Gewinner nach dem Zufallsprinzip ermittelt wird. Ginge es um den besten Beitrag währen Deine Gewinnchancen deutlich höher.
Wie ist das eigentlich mit den 2 bis 3 künstlichen Lichtquellen – wie richtet man diese günstig auf das Fotomotiv?
Das mit dem Zufallsprinzip läßt sich bei solchen Aktionen wohl nicht anders machen. Wer soll den entѕсhеіdеn, was nun gut oder besser ist? Zudem ist so eine Bewertung auch noch subjektiv. Naja, außerdem ist der Gewinn für mich eher zweitrangig, es zählt eher der olympische Gedanke, mitmachen und dabei gewesen sein :-)
Beim Ausleuchten muß man halt ein wenig experimentieren. Hängt auch immer vom Objekt ab. Bei der Aufnahme von kleinen Geräten oder Teilen positioniere ich eine Lichtquelle meist etwas links, aber möglichst weit oben, um lange Schatten zu vermeiden. Das zweite Licht kommt dann eher flach, rechts von der Seite. Da ich einen weißen Untergrund und eine weiße Rückwand habe, ergibt sich damit schon eine gute Aufhellung, man möchte ja harte Schlagschatten weitestgehend vermeiden.
[…] Putzlowitscher Zeitung: Bilder en blog […]
Hi Ingo!
Schön, dass sich jemand mal die Mühe gemacht hat, über dieses Thema zu schreiben. Ich persönlich würde das Fotografieren schon als eines meiner Hobbys bezeichnen, verwende meine Bilder jedoch so gut wie nie im Blog. Das mag viellеісht auch daran liegen, dass ich mehr Panorama- als Objektfotografie betreibe, aber dennoch schön, dass du das Thema mal auf den Tisch gebracht hast. Ich denke, ich werde nach der Neugestaltung meines Blogs versuchen, mehr Beiträge zu bebildern. :-)
Alles Gute,
Tobias
Ja, ich wollte halt nicht zum 125. mal erklären, was Bloggen ist und ob es nun der, die oder das Blog heißt :-)
Und ohne jetzt der ganz große Foto- oder Designexperte zu sein, finde ich, daß Bilder schon wichtig sind und habe deshalb einfach etwas zu meinen Erfahrungen damit geschrieben.
Und ab WP 2.3 werde ich mich auch mal mit den Tags beschäftigen, ein paar interessante Hinweise hast Du ja bereits gegeben.
[…] ständig eingetrichtert hat. Das war damals schon hilfreich und ist heute noch einmal gut zu lesen. Bilder en blogDieser Eintrag haut eigentlich in die selbe Kerbe, wie jener über das richtige zitieren. Hier geht […]
[…] immer auf der sicheren Seite. Ebenso unverzichtbares Wissen vermittelt die Putzlowitscher Zeitung: “Bilder en blog” lehrt den stressfreien Umgang mit Bildern und beantwortet die wichtige Frage “Woher nehmen […]
[…] in Blogs gibt es bei Advisign eine gute Zusammenfassung. Dem Thema Bilder in Blogs nimmt sich Putzlowitsch an. Die Werbung wird bei Farbweiss detailliert unter die Lupe […]
hi, hab mir das ganze durchgelesen. Muss sagen, ist dir sehr gut gelungen. Ich sehe auch das der letzte kommentar schon etwas länger zurück liegt. Trotzdem wollte ich nochmals mein lob aussprechen. Da ich auch ein blog-einsteiger bin (bald) hilft mir das sehr… hab mal ne frage… was ich machen will ist auch auf andere seiten und/oder blogs zu verlinken… sprich wenn ich über tutorials schreibe auch auf die quellseite hinweisen. Nun meine frage… darf ich bilder von der seite benutzen auf die ich verweise? ich mach ja irgendwie werbung für die und benutz es nicht nur aus eigennutz… würde mich freuen wenn du oder ein leser mir antworten könntet.. danke im voraus…
Nun ja, die Antwort ist recht einfach. Man darf nicht ohne Einverständnis des Urhebers dessen Bilder benutzen. Dabei ist es auch unerheblich, ob das nun eigennützig, uneigennützig oder gemeinnützig geschieht, ob man damit irgendwie Werbung für den Urheber macht oder nicht.
Was bei unerlaubter Bildernutzung passieren kann, habe ich ja im Beitrag oben mit dem Link zum 6000-Euro-Brötchen unter „nicht frei verwendbar“ angedeutet.
Hab die Erfahrung gemacht, dass Fotografen und Grafiker ziemlich nett sind, wenn man ihnen Honig um den Bart schmiert und höflich fragt :D
Etwas exklusivere Fotos haben entsprechend mehr Wirkung, der Aufwand lohnt sich meiner Meinung nach.
Super Beitrag zum Thema Fotos und Rechte. Wenn man das Internet ansieht, so ist es voll mit Bildern – würde mich interessieren inwieweit die Meisten rechtlich abgedeckt sind, bezieungsweise wie hoch der Prozentsatz der „ordentlich“ bezogenen ist?
Fotografieren ist seit Jahren mein Hobby. Egal ob Landschaften, Familienfotos etc. Es macht einfach nur Spaß, da man sofort das Ergebnis sieht.