Russische Musik – Rachmaninows 3. Klavierkonzert und mehr

Konzertkarte - 8. Sinfoniekonzert 2012Gestern waren wir im Konzert. Das 8. Sinfoniekonzert der Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin stand mit Werken von Strawinsky, Rachmaninow und Tschaikowski auf dem Programm. Dirigent war der Österreicher Walter E. Gugerbauer und Solist für Rachmaninows 3. Klavierkonzert war Joseph Moog.

Ja gut, Strawinsky war eine schöne Einstimmung und mit Tschaikowskis Schwanensee zum Abschluß kann man auch nichts verkehrt machen. Höhepunkt des Abends war für mich jedoch Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll op. 30.

Klaviertasten

Das Klavierkonzert kannte ich bis dahin nur von CD und aus dem Film „Shine – der Weh ins Licht“ und so war ich auf die Unmittelbarkeit eines Livekonzerts gespannt.

Ja doch, es ist schon etwas anderes, als nur aus der Konserve (CD(DVD).

Die frische, unaufgeregte Interpretation durch Joseph Moog hat mir sehr gut gefallen. Mit Ruhe und Präzision ohne jegliche Theatralik gelang ihm eine geradlinige und doch sehr dynamische Darbietung in steter Ausgewogenheit mit dem Orchester. Das Wechselspiel von Klaviersoli und Orchesterparts war hervorragen durch Walter Gugerbauer abgestimmt und ließ sowohl dem Solisten als auch den Musikern der Staatskapelle genügend Raum zur Entfaltung.

Die anderen Konzertbesucher sahen es wohl so wie ich und spendeten reichlich Applaus. Als Zugabe spielte Moog dann noch eine Sonate in G-Dur (K455) von Scarlatti, die mich stellenweise an meine Lieblings-Klaviersonate (Es-Dur Hob. XVI: 52) von Haydn erinnerte. Sehr schön!

Alles in allem hat sich der Konzertbesuch gelohnt, allein schon deshalb, weil ich die Eintrittskarte nicht bezahlen mußte. :-) Und natürlich wegen der hochwertigen musikalischen Darbietung.

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Robert Moog – Synthesizer-Pionier zum 78. Geburtstag

Mein Traum vom Synthesizer

Musiksynthesizer selbstgebaut (electronica 180)Ein Synthesizer war schon immer mein Traum. Allerdings war es in der DDR kaum möglich, so ein Gerät zu beschaffen. Also kam eigentlich nur der Selbstbau in Frage, Schaltpläne dafür gab es sogar.

Meine älteste Anleitung ist von 1980, „Musiksynthesizer selbstgebaut“ von Hans-Jochen Schulze (amateurreihe electronica 180). Darin waren alle notwendigen Komponenten beschrieben, spannungsgesteuerter Oszillator (VCO), spannungsgesteuertes Filter (VCF), spannungsgesteuerter Verstärker (VCA), Hüllkurvengenerator (ADSR), Rauschgenerator usw. Viele Schlatungen waren mit dem damals einzigen und damit Standard-DDR Operationsverstärker (OPV) A 109 oder diskret aufgebaut. So kam als VCF eine klassische Moog-Kaskade zum Einsatz.

Gelesen habe ich das Heftchen mehrfach von vorn bis hinten und zurück. Gebaut habe ich dann doch nichts, denn auch die Beschaffung aller Teile war nicht so einfach und auch nicht gerade billig.

Der große Moog

Tomita - Bilder einer Ausstellung (AMIGA Plattencover Rückseite)Fasziniert hat mich eine auch in der DDR bei Amiga erschienen Schallplatte damals ganz besonders. Die Bilder einer Ausstellung von Mussorgski in der Interpretation von Isao Tomita. Beeindruckende Klangwelten prasselten auf mich nieder.

Nicht weniger beeindrucken war das Bild auf der Rückseite des Plattencovers. Es zeigt Tomita vor seinem großen Moog-System, einem Moog 3P. Wahnsinn! :-)

Das Plattencover listet folgende Gerätschaften auf: Moog 3B, Moog System 55, Polymoog, Scape Programmer 950B, Boat Ring Modulator 6401, Boat Frequency Shifter 1630, Roland Synthesizer System 700, 6 Tonbandgeräte mit 16 Spuren, Effektgeräte, Mixer usw.

Robert Moog – der Vater des Synthesizers

Heute vor 78 Jahren, am 23. Mai 1934 wurde Robert Bob Moog geboren. Zu seinem Geburtstag gibt es ein tolles, interaktives und klingendes Google Doodle.

Robert Moog - Doodle (Minimoog)

Minimoog

Foto: Krash / PD

Auf den ersten Blick zu sehen ist, daß der Google-Synthesizer wohl vom legendären Minimoog inspiriert wurde. Oder anders gesagt, das Doodle-Teil ist ein vereinfachter und abgerüsteter Minimoog. Die wesentlichen Komponenten sind vorhanden.

Links befindet sich der Mixer für die drei Oszillatoren (mit Master-Volume), dann folgen die drei Oszillatoren mit Umschalter für Register (Fußlage) und Wellenform (Dreieck, Sägezahn, Rechteck usw.) sowie Tonhöhen-Regler für Oszillator 2 und 3. Es folgt die Filtersektion mit Cutoff, Glide (?) und Konturstärke und den Einstellungen von Attack-Time, Decay-Time und Sustain-Level der Filterhüllkurve. Ganz recht ist der VCA mit Attack, Decay und Sustain-Level angeordnet.

An allen Reglern kann man tatsächlich rumschrauben und den Klang des Moogle beeinflussen.

Das ist natürlich alles nur wirklich interessant, wenn man es selbst ausprobiert. Ich werde auch noch ein kleines Video dazu erstellen:

Ich versuche hier, die grundlegenden Bedienelemente des Minimoogle zu erklären.

Die Bedienelemente im Überblick:

Robert Moog Google Doodle - Erklärung zum Minimoogle

Robert Moog Google Doodle - Erklärung zum Minimoogle

Ich bin vom Robert Moog – Synthesizer-Doodle echt begeistert, daß ist ein würdiger Nachfolger des Les Paul Gitarren-Doodles, zu dem ich damals auch ein Video erstellt hatte:

Weitere Beiträge zum Robert Moog Doodle:

Eine Robert-Moog Top-100 gibt es auch. :-)

Nachtrag 24. Mai: Das Robert Moog Doodle ist nun natürlich nicht mehr auf der Google-Startseite zu finden, aber es wurde archiviert und ist hier verfügbar. Außerdem kann man den Minimoogle nun auch komplett über die Tastatur (englisches Layout) spielen, gestern ging nur C-Dur über die oberen Zifferntasten.

Auch das Les Paul Gitarren-Doodle findet man weiterhin spielbar im Doodle-Archiv.

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Schweriner Theater – Montagsdemo auf dem Markt

Buntes Programm

Ich hatte ja geschrieben, daß ich dabei sein werde, bei der Kulturschutz-Montagsdemo auf dem Schweriner Markt vor dem Rathaus. Mit mir waren noch geschätzte 2000 Schweriner und viele Mitarbeiter des Theaters auch vor Ort.

In einem bunten Programm, moderiert von Schauspieler Jochen Fahr, gab es Musik, Gesang und auch ein paar Reden. Die Trennung zwischen Bühne und Publikum war aufgehoben, alle konnten mit musizieren und mitsingen.

Entlassungen erstmal vom Tisch

Bereits im Vorfeld hatten die Fraktionschefs der Stadtvertretung bekannt gegeben, daß sie dem vorliegenden Sanierungsplan mit dem Abbau von 79 Stellen und Spartenschließungen nicht zustimmen werden. Insofern war das gestern auch keine Demo gegen die Stadtvertreter, sondern ein eindringlicher Appell an die Landesregierung und den Kultusminister, das Mecklenburgische Staatstheater und die Staatskapelle nicht untergehen zu lassen.

Die Stadt hat bereits für dieses Jahr 1,4 Millionen Euro zur Theaterfinanzierung kurzfristig bereitgestellt. Nun ist das Land in der Pflicht, seinem Theater die Finanzierung für das nächste Jahr und darüber hinaus zu sichern.

Auch wenn die akute Gefahr erst einmal gebannt ist, ist die Kuh noch nicht vom Eis.

Hier ein paar Eindrücke der gestrigen Kulturschutz-Veranstaltung als Video:

Das Kulturschutz-Video bei YouTube.

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Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin – Kulturschutz jetzt

Schweriner Theater: Abwärts - Trauerspiel von M. Brodkorb in einem Akt

Lichter aus?

Kultur läßt sich nicht in Geld messen und ist doch unendlich wertvoll. Darstellende Kunst ist vergänglich aber zeitlos.

Ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll. Dem Theater in Schwerin geht es schlecht, nicht etwa künstlerisch, nein ganz einfach finanziell. Das Schweriner Theater heißt „Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin“ und könnte bald eine Provinzbühne werden. Dabei ist das Große Haus voriges Jahr 125 Jahre alt geworden und wurde in den letzten Jahren für viele Millionen Euro saniert und modernisiert.

Was nützt aber so ein Schmuckstück von Theater, wenn bald niemand mehr da ist, der auf der Bühne steht, schauspielert, musiziert, singt und tanzt?

Geld regiert die Welt

GeldDas Land Mecklenburg-Vorpommern hat die Finanzmittel für Theater und Orchester seit 1994 nicht erhöht, obwohl natürlich in dieser Zeit die Kosten in allen Lebensbereichen gestiegen sind. Wie soll das funktionieren?

Bekommen die Schauspieler, Musiker, Mitarbeiter einfach das gleiche Geld wie vor 18 Jahren, obwohl die Lebenshaltungskosten seitdem um ca. 30% gestiegen sind? Ich möchte den Minister oder Staatssekretär sehen, der sich mit dem Gehalt von 1994 abspeisen läßt.

Das Zauberwort heißt Stellenabbau. So wurde von 1991 bis 2012 die Zahl der Mitarbeiter bei Theater und Orchester in Schwerin von 640 auf 320 reduziert. In den nächsten drei Jahren sollen weitere 79 Stellen gestrichen werden. Wenn ich das mal weiter rechne, wird es bei einer angenommenen jährlichen Reduzierung von 25 Stellen bereits 2025 kein Staatstheater mehr geben.

Platt machen

Neben einer Ausdünnung der Mecklenburgischen Staatskapelle zu einem B-Orchester stehen besonders die Puppenbühne und die Fritz-Reuter-Bühne auf der Abschußliste. Gerade die komplette Aufgabe der niederdeutschen Bühne ist grotesk, heißt es doch in der Landesverfassung MV in Artikel 16 Absatz 2:

Artikel 16
(Förderung von Kultur und Wissenschaft)


(2) Das Land schützt und fördert die Pflege der niederdeutschen Sprache.

Also liebe Landespolitiker, schaut mal in die Verfassung und handelt danach!

Noch nicht zu spät

Kulturschutz [x]  Theater Schwerin

Am 26. März sollen die Stadtvertreter die Streichung beschließen. Der Landtag wird frühestens im April zu der mit 50000 Unterschriften unterstützten Initiative für die Theaterlandschaft tagen. Der Kultusminister will sich zum Oktober 2012 mit einem Konzept zu Wort melden. Dann sind die geforderten Kündigungen bereits ausgesprochen!

So steht es auf der Seite der Initiative „Theater Schwerin Kulturschutz„, also mitmachen und das Theater retten (auch bei Facebook).

Ich bin auf jeden Fall am 26. März (16:00 bis 19:30 Uhr) bei der Demo vor dem Rathaus – „Schwerin rettet das Theater!“ dabei.

Ich will auch mit meinen Enkelkindern später irgendwann mal hier in Schwerin ins Theater gehen können.

Weitere Artikel mit Bezug zu diesem:
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Zufälle gibt es manchmal…

Treffen sich zwei…

Schwerin Schloß GartenVorgestern hatte ich mit Frank telefoniert. Dabei kam heraus, daß unser Kontakt zu den ehemaligen Studienkollegen leider weitestgehend eingeschlafen ist.

Selbst Oli habe ich schon monatelang nicht mehr gesehen, obwohl er hier in Schwerin nur zwei Straßen um die Ecke wohnt.

Auf dem Weg zum Einkaufen treffe ich vorhin wen? Genau, Oli. Er erzählte mir, daß er mich vor ein paar Tagen in der Stadt mit einem großen Karton gesehen hätte. Ich hatte ihn aber nicht bemerkt. Ja, da war ich gerade dabei, unser neues Küchenradio unbeschadet vom Laden nach Hause zu bringen.

Wie zufällig ist Zufall?

KüchenradioUnser neues Küchenradio ist natürlich nicht nur ein Radio, sondern auch CD- und MP3-Player.

Es „frißt“ fast alles, was einen USB- oder iPod-Dock-Anschluß hat. USB-Sticks, Micro-SD und SD-Karten im passenden USB-Adapter und iPod classic, iPod touch, iPod nano und das iPhone.

Ein iDingens habe ich zwar nicht, aber auch mit einem USB-Stick ist das eine praktische Sache. Auf meinem USB-Stick habe ich eine bunte Mischung aus Klassik, Rock, Jazz und Pop, alles nach Alben in Ordnern abgelegt.

Heute beim Frühstück meinte meine Frau, wir könnten die Musik ja mal im Shuffle-Modus laufen lassen, also in zufälliger Reihenfolge über alle Stücke. Gesagt, getan, das Gerät rollt ein paar Zahlen durch und startet mit einem Satz aus einer Beethoven-Sinfonie.

Ich sag noch so: „Ob das eine gute Idee ist? Wenn jetzt nach Klassik z.B. plötzlich ABBA kommt…“
Was kommt nach ein paar Minuten, als Beethoven zu Ende ist? Richtig, ABBA! :-)
Scheinbar um seine Auswahl noch zu untermauern, würfelt das Gerät als nachfolgenden Titel noch mal ABBA aus.

Ich meine, da sind vielleicht 500 Musikstücke in 30 Ordnern drauf, aber ausgerechnet die von mir nur als Beispiel genannten Gruppe ABBA wird zufällig ausgewählt, und dann auch gleich zweimal hintereinander.

Kann das noch Zufall sein?

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