Tag der Deutschen Einheit – 30. Jahrestag der Wiedervereinigung

Wiedervereinigung – 30 Jahre deutsche Einheit

Tag der Deutschen Einheit 2020

Heute ist der 30. Tag der Deutschen Einheit, ein „rundes“ Jubiläum also. Vor nunmehr 30 Jahren sind die einst getrennten deutschen Staaten (BRD und DDR) zu einer Einheit vereinigt worden.

Nach der Öffnung der Grenze am 9. November hat es nicht einmal ein Jahr gedauert, bis die beiden deutschen Staaten wiedervereint wurden. Zwischendurch gab es noch am 18. März die einzige freie Volkskammerwahl und am 1. Juli die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion. Mit dem Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 wurde auch die staatliche Einheit besiegelt.

Damals war ich in Görlitz

Görlitz Panorama

Die Grenzöffnung am 9. November hatte ich damals zunächst gar nicht mitbekommen. Ich hatte am 1. September mein Studium der Informationsverarbeitung an der Ingenieurschule Görlitz begonnen. Görlitz war einer der Ort in der DDR, der so ziemlich am weitesten von jeglichem westlichen Medieneinfluß entfernt war. Der Empfang von Westfernsehen war dort nicht möglich.

Seminargruppenfahrt nach Dresden

Am 10. November sind wir mit der Seminargruppe nichts ahnend früh mit dem Zug zur Tagesexkursion nach Dresden gefahren. Auf dem Programm stand ein Besuch der 12. Bezirkskunstausstellung und des Museums für Stadtgeschichte Dresden.

Als wir in Dresden vom Hauptbahnhof in Richtung Stadtzentrum gingen, fielen uns vereinzelt längere Menschenschlangen auf. Sollte es etwa Bananen oder Orangen geben?

Mitnichten, wie sich dann herausstellte. Die Leute standen bei den VP-Dienststellen Schlange, um ein Visum für die Ausreise in die BRD zu bekommen. Die Grenze war zwar offen, man benötigte aber anfangs noch den Visum-Stempel im Personalausweis.

Ich hatte damals in Dresden zwar ein paar Fotos gemacht, von den auf ihr Visum wartenden DDR-Bürgern ist leider keins dabei. Was ich aber noch gefunden habe, ist die Eintrittskarte zum Dresdner Stadtmuseum und die Rechnung vom Mittagessen im „Kügelgenhaus„.

Ein Kunstwerk der Kunstausstellung ist mir in Erinnerung geblieben. Es war eine Art Installation mit dem Titel „Strandgut – Strandschlecht“. Das zweiteilige Werk zeigte auf einer Seite natürliches Strandgut wie Muscheln, Seetang, Seesterne und Ähnliches. Die andere Seite bestand aus Müll, was halt die Menschen so am Strand hinterlassen. Ich fand die Idee prima und gut umgesetzt.

Die offizielle Feier zum Tag der Deutschen Einheit findet dieses Jahr übrigens in Berlin statt, da Berlin gerade den Vorsitz im Bundesrat hat. Aber das nur nebenbei.

Auf und davon

Am nächsten Tag, einem Samstag, fand der große Mensa-Fasching statt, der dann aber doch nicht ganz so groß ausfiel, wie geplant. Viele Studenten waren für ihren ersten Westbesuch nach Berlin gefahren. Weil nun auch in der Küche ein paar Leute fehlten, hatte ich kurzfristig den Küchendienst übernommen.

Zwei Kommilitonen aus meiner Seminargruppe sind dann gar nicht mehr zurückgekommen sondern gleich im Westen geblieben. Ich war dann erst über die Weihnachtsferien das erste Mal in Westberlin und habe gerde noch die 100 DM Begrüßungsgeld abgefaßt.

Schnell in die Wiedervereinigung

100 DDR-Mark und 100 DM

Dann ging eigentlich alles recht schnell. Nach der ersten und letzten freien Volkskammerwahl im März 1990 folgte am 1. Juli die Währungsunion. Aus den DDR-Alu-Chips wurden harte D-Mark und die Regale im Konsum an der Ecke waren mit Buttermilch von MMMMüller, Bier aus Krombach und Jung-Schwung-Stimmung Yogurette gefüllt.

Am 3. Oktober 1990 schließlich wurd die staatliche Wiedervereinigung vollzogen und mir war so gar nicht zum Feiern zumute. Ich lag mit Windpocken im Bett und fühlte mich richtig elend. Windpocken in dem Alter sind unangenehm, ich war fast drei Wochen krankgeschrieben. Als Kind steckt man so etwas besser weg, nicht umsonst sind das eigentlich Kinderkrankheiten :-)

Das ist nun alles 27 Jahre her, ich kann mich aber noch recht gut daran erinnern.

Mein jährliches Video zum Tag der deutschen Einheit

Seit 2012 gibt es von mir ein Video zum Tag der deutschen Einheit. Es ist praktisch immer dasselbe, nur die Jahreszahl passe ich an:

Tag der Deutschen Einheit 2020 🇩🇪 Wiedervereinigung ♪♫ Hymnen und Flaggen ⚐
Tag der Deutschen Einheit

Die DDR-Fahne ist zwar nicht zu sehen, aber trotzdem wehen zwei Deutschland-Flaggen im Wind.

Zur musikalischen Untermalung so viel: Die beiden Hymnen werden zunächst kurz angespielt und „erklingen“ dann gemeinsam, also gewissermaßen in Einheit vereint. Die Musik entstand aus selbst erstellte MIDI-Dateien, gespielt vom Roland Sound Canvas SC-88VL.

Wer will, kann die MIDI-Dateien frei verwenden. Die MIDI-Dateien enthalten das Initialisieren des GM-Modus (Genaral MIDI), die Auswahl eines Intrumentes und natürlich die Noten selbst. Ich habe einmal eine Klavier-Version (GM:001 – Grand Piano) und eine Streicher-Version (GM:050 – Slow Strings) erstellt.

DDR Nationalhymne „Auferstanden aus Ruinen“
(Hans Eisler/Johannes R. Becher)
Nationalhymne der DDR – Grand Piano
Nationalhymne der DDR – Slow Strings

Deutsche Nationalhymne „Lied der Deutschen“
(Joseph Haydn/Hoffmann von Fallersleben)
Nationalhymne der BRD – Grand Piano
Nationalhymne der BRD – Slow Strings

Wem die Musik so nicht gefällt, kann sie natürlich auch als Basis für eigene Bearbeitungen verwenden. Für meine Zwecke waren sie ideal geeignet.

Google Doodle zum Tag der Deutschen Einheit

Nicht überraschen gibt es auch ein Google-Doodle zum Tag der Deutschen Einheit. Dieses Jahr habe ich alle bisherigen Doodles zum Tag der deutschen Einheit/Wiedervereinigung in einem Video wiedervereint, also zusammengeführt zu einer deutschen Einheit :-)

Tag der Deutschen Einheit 2020 🇩🇪 3. Oktober 🇩🇪 Wiedervereinigung (Google Doodle)
Tag der Deutschen Einheit

Bereits 2002 und 2003 gab es ein Doodle zum Tag der deutschen Einheit, dann erst wieder ab 2006 und seitdem jedes Jahr. Wir haben also dieses Jahr den 15. Jahrestag der kontinuierlichen Tag der deutschen Einheit-Doodle.

Hier noch der Link zur Doodle-Top-100 und meiner Bildersammlung.

Gute Nacht!

(Teg dar daotscham Aumhaut 2020)

Keine Kommentare »

Meteoritenschwarm der Perseiden 🌠 Sternschnuppen im August 2020

Mit Sternschnuppen verbinde ich spontan drei Dinge bzw. Erinnerungen.

1 – Zeit der Sternschnuppen

Sternschnuppen August 2020 a

„Immer, wenn im Juli und August am Nachthimmel Sternschnuppen aufleuchten, erinnert sich Hans Weyden an das Abenteuer seines Leben.

Sie hieß Aul, hatte langes schwarzes Haar und trug zu jeder Stunde ein enganliegendes Trikot, denn auf dem sechsten Jupitermond, wo sie sich mit ihrem Vater vorübergehend aufhielt, gibt es keine Jahreszeiten und keine Mode. Hans Weyden war in ihrem Leben der erste Mann – und voraussichtlich auch der letzte.

Aber bevor es zu einem herzzerreißenden Abschied kommt, nehmen wir zusammen mit Hans Weyden und dem Dackel Waldi Kurs auf den Jupiter und betreten an seiner Seite eine wunderliche Welt, in der unvorstellbare Zukunft und längst vermoderte Vergangenheit eine seltene Ehe miteinander eigegangen sind.

Ahnungsvoll begleiten wir Weyden bei seiner Rückkehr zur Erde und wünschen ihm, er möge sich der unabwendbar auf ihn zukommenden Entscheidung gewachsen zeigen.“

So steht es im Klappentext des phantastischen Romans „Zeit der Sternschnuppen“ von Herbert Ziergiebel. Das 1972 im Verlag „Das Neue Berlin“ erschienen Buch zählt zu meinen Lieblingsbüchern. Ich könnte es eigentlich mal wieder lesen. Habe ich schon länger nicht mehr gemacht.

2 – Viele, viele Sternschnuppen

Sternschnuppen August 2020 b

In meinen letzten Sommerferien im August 1982 war ich für knapp zwei Wochen in der Hohen Tatra in der damaligen ČSSR. Wir wohnten in einer Ferienwohnung in Tatranská Štrba. Auf der Wiese beim Haus konnt man es sich abends bequem machen und in den klaren Nachthimmel schauen.

So viele Sternschnuppen und Sterne wie dort habe ich später nie mehr gesehen. Die klare Gebirgsluft, die Ferne zu großen Städten, kaum Umgebungslicht und natürlich der Zeitpunkt zum Maximum der Perseiden waren den Beobachtungsbedingungen sicher zuträglich.

3 – Sternschnuppen im Dienst

Sternschnuppen August 2020 c

Im Jahr 1987 war ich bei der NVA und diente als Funkobermechniker in der Nachrichtenkompanie des WBK Frankfurt/Oder. Eigentlich war das ein recht ruhiger Werkstatt-Posten aber hin und wieder waren auch „normale“ Dienste abzuleisten.

So hatte ich am 2./3. August Wachdienst. Bewacht wurde das Gelände mit der Nachrichtenwerkstatt/Lager, einer KW-Sendestation (KN1-E), Einrichtungen des Rückwärtigen Dienstes (RD) und dem Wohnheim für Berufssoldaten.

Meinen Nachtdienst von 0 bis 2 Uhr habe ich dann teilweise entspannt auf der Wiese liegend verbracht. Im Radio, einem Taschenradio G 1000 MW, lief Radio Luxemburg (RTL) auf Mittelwelle 1440 kHz. Über mir am nächtlichen Himmel konnte ich die eine oder andere Sternschnuppe sehen und mir etwas wünschen. So entspannt konnte es auf Wachposten sein. :-)

Sternschnuppen aktuell

Im Moment ist nun wieder die Zeit der Sternschnuppen, der Meteorstrom der Perseiden kreuzt wie jedes Jahr von Ende Juli bis Mitte August die Erdbahn. Durch den abnehmenden Mond ist die Sichtbarkeit eigentlich recht gut, auch das Wetter spielt dieses Jahr mit.

Deshalb habe ich im großen Zimmern wieder meine Kamera in Stellung gebracht und mit Langzeitaufnahmen beauftragt. Bereits 2012, 2014, 2015, 2016, 2017 und 2018 hatte ich mit der Sternenhimmel-Fotografie experimentiert und auch ein paar Sternschnuppen erwischt. Hier in Berlin ist die Licht- und Luftverschmutzung höher als in Schwerin, das sieht man besonders am unteren Bildrand.

Ein paar der Meteore habe ich bereits „geschossen“ und auch live gesehen. In der Nacht vom 12. zum 13. August ist mit einer großen Zahl von Objekten zu rechnen. Die Aufnahmen laufen also noch und ich hoffe auf gutes Wetter mit klarer Sicht. Am 10. August waren einige Wolken und weniger Sternschnuppen zu sehen, am 11. August war das Wetter dann besser und ensprechend ca. 15 Sternschnuppen zu sehen:

Perseiden 🌠 Sternschnuppen 🌠 Meteoritenschwarm 🌠 August 2020 (Zeitraffer)
Perseiden - Sternschnuppen

Ich werde dann hier ggf. weitere Bilder und Videos ergänzen.

Also dann, frohes Sternschnuppengucken! :-)

Natairutamschvern

Weitere Artikel mit Bezug zu diesem:
Keine Kommentare »

John Horton Conway – Game of Life – Mustergenerator

Am 11. April 2020 ist der britische Mathematiker John Horton Conway an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung gestorben.

Bekannt wurde er besonders durch sein „Game of Life“, einer einfachen Lebenssimulation, basierend auf einem zweidimensionalen zellulären Automaten.

Die originale Regel besagt, das auf einem leeren Feld eine neue Zelle geboren wird, wenn sie genau drei Nachbarzellen hat. Eine lebende Zelle überlebt, wenn sie zwei oder drei Nachbarn hat (23/3).

Game of Life – sonic 1993

Ich hatte während meines Studiums auch ein „Game of Life“ programmiert. Die Aufgabe war eine Praxis-Arbeit für das Fach „Allgemeine Informatik“ bei Prof. Manfred Peschel.

Die Anwendung habe ich in Turbo-Pascal programmiert. Die grafische Benutzeroberfläche wie Menü, Dialoge, Maus- und Tastatursteuerung sind eine komplette Eigenentwicklung, teilweise aus Performance-Gründen als Inline-Assembler implementiert.

Game of Life – Datei und Optionen

Man kann Zellkulturen mit den Regeln oder nur die Lebens- und Sterbekurven speichern und laden. Als Optionen kann man die Spielfeldgröße (max 100×100) einstellen, das Verhalten an den Spielfeldrändern (offen oder gschlossen), die Belegung eines neuen Spielfeldes in Prozent und den Halt nach einer Anzahl von Generationen.

Game of Life – Leben und Sterben

Die Lebens- und Sterberegeln sind frei konfigurierbar und zwar nicht nur mit Ja oder Nein, sondern mit Wahrscheinlichkeiten zwischen 0 und 100 Prozent.

Die Conway-Regel besagt, daß auf einem leeren Feld mit genau drei Nachbarzellen immer eine neue Zelle geboren wird, also 100%ig. Zudem bleiben Zellen nur am Leben, wenn sie zwei oder drei Nachbarn haben, mit weniger als zwei oder mehr als drei Nachbarn sterben sie mit 100% Wahrscheinlichkeit.

Bei meinen Lebens- und Streberegeln kann man aber auch z.B. sagen, wenn ein leeres Feld gar keine Nachbarn hat, enstehen mit 5% Wahrscheinlichkeit neue Zellen. Zudem sterben Zellen mit einer Nachbarzelle nur mit 5% Wahrscheinlichkeit, haben also durchaus eine recht hohe Überlebensrate, bei Zelle mit 4 Nachbarzellen beträgt die Überlebens-Chance sogar 50%.

Was dabei rauskommt, habe ich mal in einem Video festgehalten:

John Horton Conway - Game of Life - Unscharfe Regeln
Game of Life - Unscharfe Regeln

Eine interessante Regelmodifikation ist die sogenannte Kopierwelt (1357/1357), die hier unten Video zu sehen ist.
Es entstehen immer wieder neue und interessante Muster, die als Vorlagen für Tischdecken oder Teppiche dienen könnten. :-)

John Horton Conway - Game of Life - Mustergenerator
Game of Life - Mustergenerator

(Jihm Hirtim Cimvey – Gena if Lufa)

Keine Kommentare »

Meine kleine Webcam-Sammlung

Webcam – Livebilder von zu Hause

Meine Webcam Sammlung

Meine Ausstattung mit Webcams würde ich durchaus als gut bezeichnen. Leider gibt es nicht mehr für alle Geräte passende Treiber für aktuelle Betriebssysteme.

Die Kameras von links nach rechts:

  • Philips ToUcam PRO PCVC740K ●●●
  • Somikon PC-3000
  • Logitech HD Webcam C525 (V-U0023, 860-000318) ●●●
  • Labtec V-UCD51 (Logitech)
  • Microsoft LifeCam HD 3000 ●●●
  • Aiptek PenCam VGA ●●●
  • Logitech QuickCam IM (V-UBB39, 861224) ●●●
  • Digitus Ultra Slim Web Camera (DA-SC-101A)

Nicht mit auf dem Bild zu sehen, aber bei mir noch in der WebCam-Kiste sind eine „Deutsche Telekom Model 663701-001“ und eine NoName „Color Video Camera Model SC15E“. Das sind aber analoge Video-Kameras und benötigen einen passenden Video-Framegrabber.

Im HomeOffice

Naum Hinaiffuca Erpautsbletz

Mein Homeoffice Arbeitsplatz

Aktuell nutze ich hier im HomeOffice die Microsoft LifeCam HD 3000, eine Webcam die man immer noch im Handel erwerben kann. Die Unterstützung mit Treibern für Windows 7, 8, 8.1 und 10 ist kein Problem. Auch für die beiden Logitech Geräte HD Webcam C525 und QuickCam IM sollte es noch Treiber geben.

Bei den anderen WebCams dürfte es schwierig bis unmöglich sein, diese unter aktuellen Windows-Betriebssystemen zum Laufen zu bekommen. Besonders bei der Philips ToUcam PRO – PCVC740K von 2002 finde ich das schade, denn die ist wirklich gut.

Wie auch immer, mit drei funktionierenden Modellen bin ich ausreichend gut mit Webcams versorgt. :-)

(Vapcen Sennlomg)

Keine Kommentare »

Internet Geschwindigkeit ausgebremst – Router als Flaschenhals

Schnell, schneller, DSL

DSL-Splitter

Im August 2001 fing alles mit DSL 768 kBit an. Das war im Vergleich zu den 64 kBit oder 128 kBit bei ISDN ein gewaltiger Geschwindigkeitsschub. Bald schon erfolgten eine Verdoppelung der Geschwindigkeit (DSL-1500) im Januar 2003, wenig später gab es DSL-2000 (November 2004) und schließlich im Februar 2005 dann DSL-3000.

Damit war das Ende der Fahnenstange, oder besser das Ende der Leitung, erreicht. Irgendwann wurde DSL-3000 in DSL-6000 umbenannt, bekam aber den Zusatz „Variante mit bis zu 3072 kBit“.

Auch „3DSL“ mit bis zu 16000 kBit oder „1&1 Surf & Phone 16.000“ brachten natürlich keinen Geschwindigkeitszuwachs, hatten aber zumindest ein paar nette Zusatzoptionen wie Telefon-Flat und Mobilfunk-Flat ins deutsche Festnetz dabei.

Schnell, schneller, Kabel

Internet Kabel-Modem

Da im Haus für das Fernsehen einen Kabelanschluß vorhanden war, hatte ich Anfang Dezember 2010 das Paket „Internet & Telefon 32“ bestellt. Mit dabei war eine Telefon-Flatrate ins deutsche Festnetz mit zwei Leitungen und der Internetzugang mit 32000 kBit Down- und 2000 kBit Upstream.

In der Praxis lag der Upstream immer im Bereich von 1,7 bis 2 MBit. Der Downstream brach zwar manchmal, besonders in den Abendstunden ein, war dann aber immer noch schneller als die 3000er DSL-Geschwindigkeit.

bintec RS232bw Router

Gleichzeitig hatte ich meinen alten Draytek-Router durch einen neuen bintec RS232bw Router ersetzt. Das Gerät im soliden Stahlblechgehäuse, im Plastik-Zeitalter eher eine Seltenheit, bot alles an Einstellungen und Konfigurationsmöglichkeiten, was ich mir vorstellen kann. Gut, es bedarf einer gewissen Einarbeitungszeit, aber dann hat man die volle Kontrolle über den Internet-Datenverkehr. :-)

Schnell, schneller, VDSL

Ende des Jahres 2014 hatte die Telekom den VDSL-Ausbau auch bei uns geschafft. Die 100 MBit im Download und besonders die 40 MBit im Upload waren schon verlockend. Zudem teilt man sich bei DSL/VDSL die Leitung nicht mit anderen Nutzern, wie beim Kabelinternet.

Kurz und gut, am 1. April 2015 habe ich dann „MagentaZuhause L“ mit VDSL 100 (Übertragungsgeschwindigkeit: Download: 54 MBit/s – 100 MBit/s, Upload: 20 MBit/s – 40 MBit/s) bestellt.

Da mein alter Bintec-Router RS232bw nur ADSL2+ konnte, habe ich mich für den bintec RS353jv als neuen Router entschieden. Es hätte zwar auch ein externes VDSL-Modem am alten Router getan, aber da gab es kaum brauchbare Geräte. Die meisten verwenden wohl doch eine Fritz-Box als All-In-One Lösung.

DrayTek Vigor 130 VDSL-100

Der neue Bintec hatte zudem den Vorteil, das ich die Konfiguration fast schon in- und auswendig kannte und so war die Einrichtung in kürzester Zeit erledig. Am Anschluß wurden die versprochene Geschwindigkeit immer im oberen Bereich erreicht.

Zurück zum Kabel-Internet

Bedingt durch den Umzug im Sommer 2019 ist mein neuer Telefon- und Internetanbieter nun Vodafone mit einem Breitband-Kabelanschluß für TV, Internet und Telefon. Da ich mit den 100 MBit ganz zufrieden war, habe ich das Paket „Red Internet & Phone 100 Cable“ bestellt. Nur der Upload ist dabei mit 6 MBit sehr langsam, aber man kann als Option für 3 Euro im Monat 50 MBit Uploadgeschwindigkeit dazu buchen.

Die Einrichtung verlief etwas stockend, weil im Starterpaket der Multimedia-Splitter fehlte. Der trennt das Internetsignal vom TV- und Radiosignal ab. Zudem wollte ich meinen vorhandenen Router weiter verwenden und muß deshalb den Kabelrouter im Bridgemodus betreiben. Das geht aber nur, wenn die Option „Homespot-Service“ nicht bestellt wurde. Die hatte ich auch abgewählt, dachte ich, aber sie war aktiv und dann dauert es eine Woche, bis der Homespot ausgeschaltet ist.

Seitdem die Kinderkrankheiten überstanden waren, läuft jetzt alles ganz gut. Die maximale Geschwindigkeit wird zwar nicht erreicht, aber es fühlt sich alles durchaus flüssig an.

Vodafone-Angebot: GigaCable Max 1000

Nun kam Vodafone vor ein paar Tagen mit einem verlockenden Angebot um die Ecke. Für dauerhaft günstige € 39,99 im Monat bekomme ich die zehnfache Download-Geschwindigkeit im Vergleich zu meinem aktuellen Tarif und der schnellere Upload ist auch gleich im Paket enthalten.

Schnell, schneller, Vodafone CableMax 1000

Naum Hinaiffuca Erpautsbletz

Mein Homeoffice Arbeitsplatz

Nach anfänglichem Zögern hatte ich mich vorvorgestern Nachmittag dann doch spontan entschlossen, zuzuschlagen.

Für nur 2 Euro mehr im Monat würde sich die Downloadgeschwindigkeit verzehnfachen. Gerade jetzt in den Zeiten von Homeoffice, Videokonferenzen und vermehrter Nutzung von Videostreaming kann eine höhere Bandbreite sicher nicht schaden.

Bereits fünf Minuten nachdem ich das Update mit wenigen Klicks online beauftragt hatte, war es schon freigeschaltet. Es gab eine kurze Unterbrechung des Internetzugangs und dann war alles superschnell. Wirklich?

Es gibt ja diverse Speedtest-Seiten und alle zeigten im Download ca. 250 bis 280 MBit und im Upload 35 bis 45 MBit an. Gut, es hatte sich etwas getan und die Uploadgeschwindigkeit ist auch ok, aber der Download liegt gerade mal bei 25%. Könnte aber auch an meiner Technik liegen.

Kabel-Internet Geschwindigkeit

Der Speedtest von UnityMedia, die mittlerweile zu Vodafone gehören, mißt auch die Geschwindigkeit zum Modem und da kommen die 1000 MBit zumindest an. Sollte mein Bintec-Router den notwendigen LAN/WAN-Datendurchsatz gar nicht schaffen?

Bei meiner ersten Googelei bin ich auf einen Routervergleich der c’t gestoßen. Dort wurde auch der Bintec be.IP Plus getestet und der hat z.B. beim IP/IP-Durchsatz nicht besonders gut abgeschnitten. Das ist zwar nicht mein RS353jv, aber schon ein ähnliches Gerät.

Bei der weiteren Suche bin auch auf einen ersten Hinweis zur Problemlösung gestoßen. Im Router-Forum hatte sich jemand über die schlechte Performance der be.IP Box beklagt. Ein Moderator erklärt das mit der eher mäßigen Leistungsfähigkeit des Routers und ergänzend schreibt er:

„Wenn du das IPSec Subsystem einschaltest, rutscht der max. Durchsatz in die Nähe von 300Mbit/s herunter.“

Aha, IPSec hatte ich mal testweise konfiguriert und es war immer noch entsprechend „scharfgeschaltet“. Selbst wenn kein VPN-Tunnel aktiv ist, scheint das die Performance zu drücken. Gut, also einfach mal IPSec deaktivieren und siehe da:

Kabel-Internet Geschwindigkeit (ohne IPSec)

Das sind zwar auch noch keine 1000 MBit, aber immerhin. IPSec brauche ich nicht wirklich und so kann ich es ruhig ausgeschaltet lassen.

Immer Up-To-Date bleiben

Es ist generell eine gute Idee, die Router-Firmware aktuell zu halten. Neben Sicherheitsupdates gibt es oft auch Funktionserweiterungen und Fehlerbeseitigungen. Die BOSS-Firmware meines RS353jv war noch bei Version 10.1.27 von Anfang 2018.

Bintec-Router: BOSS Version 10.1.27

Aktuell ist Version „10.2. Rev. 7 Patch 3“ verfügbar. Also habe ich diese runtergeladen und installiert. Zunächst schien auch alles gut zu funktionieren bis ich mit dem VLC-Player mein Lieblings-Webradio „Smooth Jazz Florida“ hören wollte. Das „Icecast Radio Directory“ blieb leer und auch beim direkten Aufruf der Streamadresse kam keine Musik aus den Boxen.

Auch die Website vom Smooth Jazz Florida war nicht erreichbar und http://icecast.org/, die Seite des Directory-Betreibers, lies sich nicht aufrufen. Komische Sache, denn sowohl Google, meine Schnurpsel-Seite, die PZ und die meisten andern Seiten liefen problemlos.

Dann habe ich in letzter Verzweifelung die Website vom „Icecast Radio Directory“ mal mit https aufgrufen und oh Wunder, das funktioniert ganz einwandfrei. So langsam schwante mir etwas, denn das Problem kam mir plötzlich bekannt vor.

Vor gut einem Jahr hatte ich bereits ein Firmware-Update auf 10.2.x versucht und mit dem selben Phänomen zu kämpfen gehabt. Irgendwann hatte ich dann entnervt die alte Version 10.1.27 zurück gespielt, weil ich das Problem micht lösen konnte. Es war zumindest reproduzierbar, das mit Version 10.2.x keine Webseiten mit http aufrufbar waren, so als wenn Port 80 für ausgehende Requests blockiert wäre.

Allerdings habe ich keine Einstellung oder Option, ob Firewall, Routing oder was auch immer gefunden, die dafür verantwortlich sein könnte. Da sich auch mit Google keine Hinweise auf dieses oder ein ähnliches Problem finden ließen, konnte es nur an meiner vermurksten Konfiguration liegen.

So mußte ich in den sauren Apfel beißen, das Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen (Factory-Reset) und die Konfiguration neu aufbauen. Und nein, das Zurückspielen einer gespeicherten Konfiguration war nicht möglich, denn tarten die Probleme wieder auf.

Aber so ein Reset hat etwas Gutes (auch bei Windows), das System ist danach sehr aufgeräumt, entschlackt und vermutlich auch schnelle. Denn mittlerweile kann ich mich über ganz ordentliche Internetgeschwindigkeit freuen.

Kabel-Internet Geschwindigkeit (Router aufgeräumt)

(Riotar els Fleschamhels)

Keine Kommentare »