Sichtwechsel

Bei Windows XP hatte ich ja relativ lange gewartet, bis ich das auf meinem Privatrechner installiert habe. Meine XP-Version kam schon mit Servicepack 2 daher. Beim Vista nun habe ich recht schnell zugegriffen, da sowieso etwas Hardwareaufrüstung anstand. Leisere CPU, weniger Kabelage im Gehäuse, neue Grafikkarte gleich mit DirectX 10, etwas mehr Speicher und sowas.
Die Installation klappte weitestgehend problemlos, diese Aero-Glass-Oberfläche sieht ja doch ganz schick aus. Auch die sonstige (externe) Hardware ließ sich einbinden. Also MIDI-Interface und Klangerzeuger, alles im grünen Bereich.

Zum schnellen Antesten habe ich einfach mal eine MIDI-Datei mit dem Mediaplayer abgespielt, was dann allerdings recht gruselig klang. Gut, diese interne „Microsoft GS Wavetable Software Synthese“ ist auch nur ein Notbehelf, damit überhaupt was bei MIDI aus den Lautsprechern kommt.
Aber kein Problem, einfach schnell die Sound-Konfiguration in der Systemsteuerung aufrufen und meinen MIDI-Port 1 als Standardgerät für die Musikwiedergabe einstellen. Dachte ich zumindest, aber nichts dergleichen ist da zu finden.
Wo Windows 3.1 mit dem MIDI-Mapper sogar die Gerätezuordnung pro MIDI-Kanal ermöglichte, konnte man in den folgenden Windowsversionen zumindest noch ein generelles Standard-MIDI-Gerät festlegen. Das ist nun bei Windows Vista irgendwie unter den Tisch gefallen. Was natürlich ärgerlich ist, wenn man eine teure Soundkarte im Rechner hat, die über einen ordentlichen Hardwaresythesizer mit Soundfonts verfügt oder hochwertige, externe Klangerzeuger angekoppelt hat. Das nützt aber alles nichts, aus den Boxen trötet weiterhin die Klangemulation.

Da das nicht so bleiben kann, habe ich ein wenig recherchiert und schließlich ein kleines Control-Panel für die Systemsteuerung programmiert, welches die Auswahl eines der im System vorhanden MIDI-Out-Geräte als Standard ermöglicht. Denn der MIDI-Mapper ist weiterhin vorhanden, er kann nur nicht auf einfache Weise mit Boardmitteln eingestellt werden. Man kann da zwar auch direkt in der Registry rumfummeln, aber so ist es doch komfortabler.

Download: Putzlowitschs Vista MIDI-Mapper Control-Panel Version 0.94

Einfach den Inhalt der ZIP-Datei in ein lokales Verzeichnis entpacken, z.B. C:\Prog\MIDI\. Anschließend die Datei PLWMidiMap.cpl mit der rechten Maustaste anklicken und im Kontextmenü „Als Adminstrator ausführen“ auswählen.

Putzlowitsch MIDI-Mapper (Installation)

Das Control-Panel registriert sich nun im System als Mitglied der Gruppe „Hardware und Sound“ und kann ab jetzt einfach über die Systemsteurung aufgerufen werden. Das kopieren ins Systemverzeichnis ist nicht mehr notwendig.

Putzlowitsch MIDI-Mapper (Hardware und Sound)

Einfach den Inhalt der ZIP-Datei in das Verzeichnis „\windows\system32“ kopieren. In der Systemsteurung findet man das MIDI-Mapper Control-Panel unter „Weitere Optionen“ oder in der klassischen Ansicht mittendrin unter P wie Putzlowitsch. Die Bedienung muß ich wohl nicht erkklären, einfach das MIDI-Gerät aus der Liste auswählen und „Übernehmen “ bzw. „OK“ klicken.

Ja, so laufen nun meine beiden Lieblings-Yamaha-MIDI-Demo-Songs („Nobody Knows“ und „Silhouettes“ mit VL-Stimme) auf dem adäquaten Gerät und klingen wieder richtig gut.

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24 Reaktionen zu “Sichtwechsel”

  1. Paul Gächter sagt:

    Hallo – ich nenn Dich einfach Putzlowitsch…

    Dein MIDI-Mapper ist genial – ich habe schon bald die Hoffnung aufgegeben, dass sich jemand um dieses Problem kümmern würde! Herzlichen Dank!

    Wenn Du so gut drauf bist mit MIDI:
    Beim Softsynth ROLAND VSC klappts praktisch wie auf XP, ausser bei sehr viel Polyphonie, da gibts ab und zu abgeschnittene Töne, recht ärgerlich.
    Doch der Softsynth YAMAHA Y-SXG50 geht seit Vista nur noch auf Telefonqualität, und zwar ganz schlimm stackelnd… Stelle ich auf bessere Qualität, spielt er nur noch monophon! Bei beiden Geräten kann ich die max.Rechenleistung bis zu 90% einstellen. Aber Vista scheint diese Einstellungen zu übergehen, hab ich doch einen neuen Superrechner (Core 2, 2.16 GHtz, 2GB RAM etc…)
    Vista stellt den Softsynths offenbar viel zu wenig Kapazität zur Verfügung – haste nicht auch für dieses Problem eine Lösung?
    So oder so herzlichen Dank und lieben Gruss
    Paul Gächter

  2. Putzlowitsch sagt:

    Freut mich, daß mein kleines Tool auch schon anderen weiterhilft :-)

    Bei den Softsynths kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, da ich nur externe Hardwareklangerzeuger habe. Allerdings habe ich festgestellt, das dieser im Windows Vista eingebaute „Microsoft GS Wavetable Synth“ bei fetteren MIDI-Arrangements auch so seine Probleme hat. Da werden schon mal gerne Noten verschluckt und auch nur noch in Mono gespielt. Effekte, wie Chorus oder Reverb fehlen sowieso.
    Ich habe hier auch einen hochmodernen „Core 2 Duo“ Prozessor mit 2,66 GHz, also an der zur Verfügung stehenden Rechenleistung kann es nicht liegen.

    Wie wenig Bedeutung Microsoft der MIDI-Musik zugesteht sieht man ja schon daran, daß sie einfach die MIDI-Mapper-Konfiguration weggelassen haben.

    Gruß
    Ingo

  3. Niklas Enns sagt:

    HI Putzlowitsch
    Ich habe ein Problem und dachte du kannst mir viellеісht helfen…Ich habe Seibelius , ein Notationsprogramm, und die Ausgangslautstärke ist ziemlich leise .. das Windows VU-Meter zeigt so in etwa 50% an…Ich glaube das liegt daran, dass der MS Wavetable synth zu leise ist …kann das sein? Wenn ja..weißt du viellеісht wie ich den lauter machen kann?
    Hab Vista Home Premium

    Gruß
    Niklas

  4. Putzlowitsch sagt:

    Er klingt zwar nicht besonders schön, aber zu leise ist er sicher nicht, der MS-Wavetable-GS-Synth. Obwohl das subjektive Lautheitsempfinden viellеісht etwas geringer ausfällt, sollte die Pegelanzeige bei einem maximalen MIDI-Velocity und Volume-Wert (127) schon, ja nach Instrument, nahezu in Vollausschlag gehen.

    Ich kenne die Software Sibelius nicht, aber ich vermute, das man dort irgendwo z.B. die Volume-Werte für die MIDI-Kanäle und die Standard-Velocity Werte einstellen kann.

  5. Emmi sagt:

    Ein Programm ist dann effizent, wenn man nichts mehr weglassen kann, ohne seine Funktion zu beeinträchtigen. Das Midi Panel funktioniert. Weg lassen kann man auch nichts mehr. Danke!

  6. Hallo,

    Vielen Dank dass Du dieses ärgerliche Problem gelöst hast. Unbegreiflich dass Microsoft so mit seinen Kunden umgeht.
    Nach einigem ‚Herumfummeln‘ in der Registry war es mir zwar gelungen den Mediaplayer über mein externes Keyboard laufen zu lassen, aber meine Musiksoftware („Music Publisher“) spielte immer noch alles über den internen Wavetable Synthesizer. Ich hätte schon fast wieder einen downgrade nach Windows XP durchgeführt.

    Danke und Herzlichen Gruss aus den Niederlanden

    Wim Ritzerfeld

  7. Hardi sagt:

    Hallo Herr Putzlowitsch,
    ich bin sehr begeistert von Ihrem kleinen Programm. Habe allerdings ein Problem damit. Mein System ist ein Windows 7 x64. Dieses Proggy kann ich nur in Verbindung mit dem Mediaplayer nutzen. Bei Winamp verweigert es seinen Dienst. Ich habe zudem noch Timidity am laufen – echt klasse – kann sogar mit Ihrer Soft diesen Treiber einstellen. Aber leider immer nur mit dem Mediaplayer. Was könnte man tun, um z.b. den Timidity oder MS-GS Wavetable auch in anderen Anwendungen zu benutzen – z.b. in Cakewalk Sonar ?

    Nochmal Danke für Ihr Programm und besten Gruß aus NRW

    Hardi

  8. Putzlowitsch sagt:

    Hallo Hardi,

    mein kleines Programm macht nichts weiter, als im System einen anderes MIDI-Out-Gerät als Standard einzutragen. Je nach dem, ob nun Programme auf diesen Standardwert zugreifen, oder die MIDI-Geräte selbst verwalten, funktioniert es oder nicht.

    Größere Programme, wie Sonar, Cubase usw. verwenden üblicherweise eine eigene MIDI-Geräteverwaltung. Wenn die Gewünschten Geräte dort nicht auftauchen, hilft eventuell die Auswahl des Gerätes „Microsoft MIDI Mapper“. Dieses sollte dann entsprechend der Einstellung mit meinem kleinen Control-Panel funktionieren.

  9. Hardi sagt:

    Ja, sollte.., aber wenn ich den Midimapper in Sonar auswähle ist nur der MS-GS Wavetable aktiv. Egal was ich mit Ihrem Programm einstelle. Werde mich mal im Cakewalk Forum versuchen schlau zu machen.
    Danke auf jeden Fall, die Wiedergabe, auch als Playlist vom Mediaplayer, ist durch Ihr Proggy gesichert.

    Gruß und frohes Fest von Hardi

  10. Pesch sagt:

    Ihr MIDI-Mapper hätte mich interessiert. Aber ich brauche so etwas für Windows 7. Wie funktioniert dort ein Midi-Gerät ?

    Über eine Hilfestellung würde ich mich freuen.

    MfG
    B.Pesch

  11. Putzlowitsch sagt:

    Das kleine Programm funktioniert auch in Windows 7. Bei der 64-Bit Version muß es allerdings in das Verzeichnis „\windows\SysWOW64“ kopiert werden.

  12. […] sich da aber schon jemand drum gekümmert: Einfach „Putzlowitschs Vista MIDIMapper“ von dieser Seite herunterladen und wie dort beschrieben installieren. Danach kann man auch unter Vista/7 wieder den […]

  13. […] bei Windows XP der Fall war. Bisher mußte man deshalb immer den Umweg über Putzlowitschs Vista MIDIMapper gehen, der in der Systemsteuerung ein entsprechendes Bedienfeld hinzufügt. Mit dem neuen […]

  14. Petrus sagt:

    Hallo ;)

    Kann das sein das dieses Programm nur auf 32 Bit Varianten von Windows 7 läuft ??

    Bei mir tut sich wenig bis gar nix wenn ich das in Windows/syswow64 reinkopiere.

    Leider kann ich dann den Midimapper nicht auswählen ;(

    lg

  15. Putzlowitsch sagt:

    Es ist zwar ein 32Bit-Programm, läuft aber auch unter 64Bit-Windows. Dazu muß es eben in den Ordner „\windows\SysWOW64“ kopiert werden.
    Hier ist das noch etwas ausführlicher beschrieben:
    http://akkordwechsel.de/15-windows-vista-und-der-midi-mapper/

  16. Petrus sagt:

    Danke für die schnelle Antwort.

    Ja genauso habe ich es ja gemacht.

    Aber da erscheint dann in der Putzlowitschauswahl nur der MS GS Wavetable Synth ;)

    Ich habe aber irgendwo gesehen das man mit deinem schönen Tool zu dem MS Wavetable noch eine andere Wavetable Auswahl kriegt.

    lg

  17. Putzlowitsch sagt:

    Dafür mußt Du ein MME-kompatibles MIDI-Out-Gerät installiert haben. Also einen MIDI-Treiber für einen Synthesizer, eine MIDI-Schnittstelle oder einen anderen Software-Klangerzeuger.

    Der MIDI-Mapper bietet nur die Geräte zur Auswahl an, die im System installiert sind, er stellt keine eigene Klangerzeugung bereit.

  18. wargu08 sagt:

    Lieber Putzlowitsch, danke, dass du bereits zu Vista-Zeiten diese kreativitätstötende (!) MIDI-Lücke gefüllt hast mit dem Mapper. So kann ich jetzt MIDI’s auch über ein externes Gerät (Keyboard) laufen lassen, unter Win 7 Home Premium.
    By the way – Yamaha SXG-50: Ich liebe diesen SW-Synthi, den ich schon Ende der 90er mit einer Waveforce-Karte XG 192 erworben habe. UND: Bei mir läuft er anstandslos auch unter Win 7. Man kann ihn sogar konfigurieren, indem man die sxgbcpl.cpl manuell aufruft (liegt im Install-Verzeichnis und in /system32).
    Die „höhere“ Variante SXG-100 hingegen verabschiedet sich beim Install lustigerweise mit dem Spruch „This program requires Windows95 or later version“ :-)
    Mein SXG-50 hat die DLL-Versionsnr. 2.003 und die CPU ist ein 2,5 GHz Intel Core i5 (Win läuft dabei unter Parallels oder Boot Camp auf dem MacMini)

    Nette Webseite! Mach’s gut …

  19. Bernd P sagt:

    Zum Yamaha-Synthesizer xg50: (Der mit dem großen Player v4.1.23 und dem WDM-Treiber für XP):
    Wie läßt sich das unter Windows 7 (32Bit) so einbinden daß der Treiber wieder vom XG- Player 4 verwendet werden kann?
    Man kann den SoftXG Treiber zwar separat installieren, XGPlayer hat ihn aber nicht verfügbar, obwohl im Gerätemanager so zu sehen wie unter XP.
    Der ältere XGPlayer version 2 hat die XG-Soundbank intern (dieses VSti File ganz offensichtlich was dem beiliegt), und sein Treiber ist kein WDM- sondern ein NT-Kernelmodustreiber und der wird gesehen wenn man ihn installiert. Das kann dann aber offenbar nur mit der 2M Bank arbeiten.

  20. Musiccompany sagt:

    Hallo Putzlowitsch, kann nund den VanBasco Karaoke Player auch unter Win 7 benutzen, danke. Ich finde es Schade dass der VanBasco Karaoke Player nicht ein zweites Karaoke Fenster anwählbar hat. Da ich mit grossem Zusatzmonitor das Karaoke Fenster anzeigen möchte wäre das Ideal. So muss ich den Monitor immer so stellen dass ich und das Publikum ablesen kann. Gibts da eine Lösung vielеісht mit Klonen des Fensters? Danke für Deine Antwort

  21. Putzlowitsch sagt:

    Mit dem „VanBasco Karaoke Player“ kenne ich mich gar nicht aus. Da kann ich Dir leider nicht weiterhelfen.

  22. HausmeisterKrauseCologne sagt:

    Hallo Putzlowitsch, 1000DANK Dir, oh Du Retter meiner seit vielen Jahren unfertigen Midi-Files! Vor vielen Jahren, hatten wir eine tolle kreative Zeit mit unseren alten Workstations, die wir über Cakewalk Professional (V.2 oder 3?) ansteuerten, zu Win95-Zeiten müsste es gewesen sein. Mittlerweile ackern wir mit 64bit-Systemen, und das gute alte Cakewalk mit seiner intuitiv bedienbaren Oberfläche spielt da definitiv nicht mehr mit!:(( Nun war ich gottsei-dank Deiner CPL-Datei in der Lage, in meinem Win7 64bit-System nach vorher bereits erfolgreicher M-Audio Midisport Uno USB-Treiber-Installation (V.613) endlich wieder sauber eine zuverlässige Midi-Mapper-Funktion mein Eigen nennen zu dürfen! Dafür möchte ich Dir an dieser Stelle ganz ganz herzlich danken!!!
    VLG aus Kölle am Rhein! :-))

  23. Putzlowitsch sagt:

    Leider funktioniert das nur noch bei Windows 7. Bei Windows 8/8.1 und 10 ist dann leider Schluß mit lustig.

    Gruß
    Putzl

  24. Freitag sagt:

    Danke für das Programm. Ich habe es vor etlicher Zeit einige Monate nach dem Umstieg auf Win10 wieder ausgegraben, da ich diese Funktion bitterlich vermisste und es erfüllt erstaunlicher Weise bei mir nach wie vor über die alte Win7-Systemsteuerung seinen Zweck. Manchmal muss ich nach einem Windows-Update die Einstellung neu übernehmen. Doch das sind ja nur ein paar Mausklicks.
    Also wie gesagt: Auf meinem Rechner mit Win10 kann das Programm mir nach wie vor gute Dienste leisten.
    Danke!

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