Sonntagmorgen mitten in Schwerin

Ein Sonntag wie jeder andere. Mitten in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns wird man bei Anbruch der Dämmerung vom Hahn geweckt, die Vögel zwitschern, in der Ferne bellt ein Hund.

Arme RitterZum Frühstück gibt es nicht die üblichen Brötchen, weil niemand bereit war, zum Bäcker zu gehen, sondern „Arme Ritter“.
Diese in einer Mischung aus Ei und Milch getränkten, und dann mit etwas Butter in einer Pfanne gebratenen, Toastbrotscheiben.

Arme Ritter kenne ich erst seit dem Film „Kramer gegen Kramer“, den ich damals Anfang der 80er Jahre in Berlin im Kino „International“ gesehen hatte.
Wer erinnert sich nicht an die lustige, aber auch anrührende Szene, in der Dustin Hoffman als Ted seinem Sohn Billy morgens Arme Ritter zum Frühstück macht. Seitdem wissen wir auch, daß ein paar Eierschalenstückchen die Ritter schön knusprig werden lassen und außerdem gilt: „Milch immer zum Schluß.“

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Ich bin ein Prophet

Kurz vor Weihnachten letzten Jahres hatte ich über den neuen iPod nano berichtet. Ausgangspunkt war damals allerdings eine falsche Rechnung mit enthaltenem Trojaner, die mich aber dazu inspirierte, ein wenig zu spinnen, wie denn dieser angebliche iPod nano „aussehen“ könnte.

Seit knapp einem Monat gibt es wirklich einen neuen iPod nano (mittlerweile die 3. Generation), und was ich seinerzeit zum Display geschrieben hatte, ist nun wahr geworden. Gut, es sind zwar nicht 2,5 Zoll, sondern nur 2 Zoll geworden (vorher 1,5 Zoll), aber die Auflösung ist tatsächlich auf 320×240 Bildpunkte (vorher 176 x 132) gewachsen. So kann man nun mit dem nano auch Videos gucken, sofern man gute Augen hat.
Das mit der 30 GB Festplatte, den eingebauten DSPs für Raumsimulationen und den über Solarzellen aufgeladenen Brennstoffzellen stimmt zwar nicht, aber wer weiß, wie die 4. und 5. Generation des Apple iPod nano mal aussehen wird. Man darf gespannt sein.

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SVZ bald auf Bildzeitungsniveau?

Wie thom* gestern bei meinem kleinen akustischen Rätsel richtig erkannt hat, hole ich die Zeitung aus dem Briefkasten, und das fast jeden morgen, da wir die SVZ abonniert haben. Die erste Schlagzeile, die mir heute ins Auge sticht, und das sollen Schlagzeilen ja auch, lautet:
NPD gestoppt – 2600 Euro Strafe
Aha dachte ich, da mußte also die NPD wegen irgendetwas 2600 Euro Strafe zahlen. Na gut, soll sie mal. Aber eigentlich geht es um etwas anderes, was in der Überschrift des vergleichbaren Onlineartikels auch durchaus zu erkennen ist. Es geht darum, das drei Männer gegen die Verteilung von NPD-Werbematerial auf einem Schulhof eingeschritten waren. Diese müssen nun eine Geldbuße zahlen, nicht die NPD.

Zwar keine ganz fette Schlagzeile, aber noch irreführender ist dagegen der Teaser ganz oben in der Mitte:

Die Grippewelle naht – jetzt impfen
Die Vogelgrippe hat die Gefahr einer Pandemie dramatisch erhöht, warnen Forscher und raten zum Impfen. Wann kommt die Grippewelle? Seite 3

Wer das liest, könnte meinen, das man sich jetzt gegen die Vogelgrippe impfen lassen sollte oder das die normale Grippeschutzimpfung, die ja zur Zeit wieder stark beworben wird, auch gegen die Vogelgrippe hilft. Beides ist natürlich Unsinn.
Wenn man dann den Artikel auf Seite 3 liest, kommt man möglicherweise auch selber zu dem Schluß, daß hier zwei Sachen in einen Topf geworfen wurden, die nichts miteinander zu tun haben, aber der Aufmacher vermittelt erstmal etwas anderes.

Nun kann man ja zum Impfen im allgemeinen und zur Grippeschutzimpfung im besonderen stehen, wie man will. Aber der Schlußabsatz im Artikel schlägt dem Faß den Boden aus.

„Dennoch gibt es nach Ansicht von Susanne Glasmacher etwas, das die Menschen auch mit Blick auf eine mögliche Pandemie vorsorglich tun können: Sich gegen die normale Influenza impfen zu lassen, sofern sie zu einer der Risikogruppen gehören. Das steigere die Impfstoff-Nachfrage, die wiederum zu einer höheren Produktionskapazität führen würde. Im Fall einer Pandemie wäre dann eine schnellere Versorgung mit Impfstoff möglich.“

Wenn ich die Logik richtig verstanden habe, sollte man sich also einfach mal so impfen lassen, nur damit die Nachfrage nach Impfstoffen steigt und die Impfstoffhersteller die Produktionskapazitäten erhöhen. Die Pharmaindustrie wird sich darüber freuen, ganz klar. Irgendwie beschleicht mich da das Gefühl, der Artikel ist eine ganzseitige Werbung für die Pharmakonzerne, natürlich verpackt in Schreckensszenarien und wissenschaftliche Untersuchungen. Sowas nennt man wohl auch Schleichwerbung.

Ich bin übrigens gegen Impfungen. Als Kind konnte ich mich selber noch nicht dagegen wehren, meinen Kindern erspare ich aber den möglicherweise gefährlichen Eingriff in das Immunsystem.

Eine Impfung hatte mir als Kind übrigens lange Zeit einige Sorgen bereitet. Es war die Erstimpfung gegen Pocken, die damals normalerweise im 8. Lebensmonat fällig war. Aus verschiedenen Gründen wurde sie aber immer wieder zurückgestellt, so daß ich sie erst mit 8 Jahren erhielt. Als Ergebnis blieben nicht nur kleine Narben am rechten Oberarm zurück, sondern zwei deutlich sichtbare, bohnenförmige Huckel. Das führte dann dazu, daß ich von anderen Kindern in der Schule beim Umziehen zum Sport oder im Sommer am Strand häufig schräg angeguckt oder gefragt wurde „Ihhhh, was hast du denn da für komische Dinger?“

Vielleicht rührte teilweise daher auch meine Abneigung gegen den Schulsport und sommerliche Strandbesuche.

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Die Russen kommen

Und wenn sie kommen, dann gleich richtig. Nun würde ich nicht schon von einer Flut sprechen wollen, aber was hier an Spam in russischer Sprache in den letzten Tagen per E-Mail eingetroffen ist, macht ungefähr die Häfte des Gesamtaufkommens aus. Bisher war diese unverlangt zugesandte Werbung vorzugsweise in Englisch oder in (mäßigem) Deutsch verfaßt, ab und zu verirrte sich auch mal was polnisches oder italienisches hier her. Aber eine so massive Internationalisierung habe ich bisher noch nicht beobachtet.

Damit auch diejenigen einen Eindruck von der bunten Vielfalt bekomme, die bisher von dem russischen Spam verschont geblieben sind, hier eine kleine Zusammenstellung: Russischer Spam

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