Heut geb ich einen aus – Zarea halbtrocken

Sekt - Zarea halbtrockenHeute gebe ich mal einen aus, allerdings nur virtuell und einen besonderen Grund gibt es auch nicht. Diese alte Flasche Zarea-Sekt (halbtrocken) ist schon über 20 Jahre alt und der Inhalt sicher nicht mehr genießbar. Der Sekt hat eine komische, eher sektuntypische Farbe angenommen und Bodensatz gebildet.
Damals hat dieser Sekt aus Rumänien 17 DDR-Mark gekostet und gehörte damit zu den billigeren Sorten. Immerhin war er mit einigen Medallien dekoriert und die Gärung erfolgte nach dem Champenoise Verfahren, was immer das bedeuten mag.

Na dann, Prost!

3 Kommentare »

Heute vor 20 Jahren, 3. Mai 1989

Berliner Zeitung, 3. Mai 1989

Gut, es war nicht heute genau vor 20 Jahren, ich habe diese alte „Berliner Zeitung“ geschenkt bekommen und konnte sie erst jetzt scannen und hier dem interessierten Leser vorstellen. Eigentlich hätte das schon am 3. Mai, also vor sechs Tagen passieren sollen, aber da hatte ich die Zeitung noch nicht.

Was stand damals drin:

Wahlvorstände bereiten sich auf den 7. Mai vor
Beratung der Wahlkommission der Republik
Am 7. Mai 1989 fanden in der DDR Kommunalwahlen statt. Diese Wahl gilt gewissermaßen als Anfang vom Ende der DDR, denn obwohl klar war, daß es in vielen Wahlbezirken bis zu 10% Gegenstimmen gab, verkündeten die SED-Medien ein Ergebnis von 98,85 Prozent für die Kandidaten der „Nationalen Front“. In den Wochen danach begann die Fluchtwelle über Ungarn bzw. die bundesdeutschen Botschaft in Prag in den Westen.

Germanensiedlung bei Taucha
Reste von vor über 2000 Jahren gebauten Häusern und Ställen wurden entdeckt
Eine kleine archäologische Sensation, denn diese Funde belegten, daß auch im Gebiet um Leipzig die Germanen im 1. Jh. v.u.Z. und 3. Jh. u.Z bereits Wohn-Stall-Häuser gebaut hatten. Das berichtete in einem Interview Dr. Heinz-Joachim Vogt, damaliger Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte in Dresden.

Heute um 17 Uhr im Jahnsportpark: Das 48. Dynamo-Duell
Vor dem 48. Dynamo-Duell mit BFC – Dresden im Nachholespiel der Fußball-Oberliga führen die Gäste mit 21 Siegen (bei 9 Remis un 17 Niederlagen) und 84:74 Toren.
Dresden mußte verletzungsbedingt auf die beiden wichtigen Stammspieler Hans-Uwe Pilz und Andreas Trautmann verzichten. Beim BFC fehlte Rainer Ernst wegen der 6. gelben Karte. Die möglichen Aufstellungen:

BFC Dynamo: Rudwaleit – Ksienzyk, Rohde, Reich, Zöphel – Strecker, B.Schulz, Backs, Fügner – Thom, Doll
Dynamo Dresden: Teuber – Döschner, Kirchner, Lieberam, Büttner – Stübner, Minge, Sammer, Haupmann – Gütschow, Kirsten

Das spiel endete 1:1 und Dynamo Dresden wurde Meister mit 8 Punkten Vorsprung auf den BFC Dynamo.

Ja so war das damals…

Keine Kommentare »

Serienproduktion

Ich bin ja eigentlich nicht der große TV-Serien-Gucker. Gut, früher habe ich „Das Krankenhaus am Rande der Stadt“ und „Zur See“ geschaut. Beim Studium lief im Wohnheim zur Abendbrotzeit manchmal das „Großstadtrevier“ und später, zu schlechten Zeiten, habe ich mir auch mal ein paar Folgen „GZSZ“ reingezogen.

Vor ein paar Tagen habe ich mich überreden lassen, die amerikanische Serie „O.C. California“ (The O.C.) mitzugucken. Nette Episoden aus dem Leben der Reichen und Schönen in Südkalifornien – Liebe, Triebe, Schmerzen und Intrigen, durchaus schön anzusehen, mit einer Portion Humor gewürzt.

Gegenwart

TrainingsanzugIn einer der der ersten Folgen zieht sich einer der Protagonisten, Seth Cohen (Adam Brody), eine braune Trainingsjacke mit Gelb-Roten Streifen am Ärmel an. Moment mal, solche Trainingsanzug-Jacken kenne ich doch, kann aber auch nur Zufall sein, daß die so aussieht wie die, an die ich denke. In einer weiteren Szene wird dann aber deutlich, das ich mich doch nicht verguckt habe, auf der Brust prangt das ASV-Symbol.
Richtig gelesen, ASV – die Armeesportgemeinschaft „Vorwärts“ der NVA. In einer amerikanischen Fernsehserie des Jahres 2003 trägt ein Hauptdarsteller eine DDR-NVA-Trainingsjacke.

Da frage ich mich, weiß der überhaupt, was er da an hat. Wie Funktioniert das beim Film oder Fernsehen eigentlich mit den Klamotten, ist da immer genau festgelegt, wer welche Kleidung trägt? Bei historischen Filmen ist es klar, da muß bis zum letzten Kleindarsteller jeder kostümiert werden. Aber bei Gegenwartsgeschichten, wird da festgelegt, daß Seth Cohen in der und der Szene eine DDR-NVA-Trainingsjacke trägt oder heißt es nur „trägt eine Trainingsjacke“ oder kann sich das der Darsteller aussuchen? Würde mich mal interessieren, vielleicht kennt sich je einer der Leser in der Film- und Fernsehbranche aus.

Rückblende

Es ist der 2. Mai 1985, um 5 Uhr klingelt der Wecker, ich muß pünktlich 6 Uhr beim Wehrkreiskommando in der Wendenschloßstraße sein. Ein LKW W50 bringt ein paar andere jungen Männer und mich zum Güterbahnhof Köpenick, gegen 7 Uhr steigen wir in den Zug. Eine lange Fahrt durch die halbe DDR zur Insel Rügen beginnt, oft halten wir an, ein paar Jungs steigen aus, andere ein. Vor dem Rügendamm stehen wir geschlagene zwei Stunden, auf der Insel zuckelt der Zug fast im Schrittempo Richtung Ziel. Nach 11 Stunden Fahrt komme ich in Prora an. Hier beginnt mein Wehrdienst bei der NVA. Zusammen mit hunderten weiterer Rekruten werden ich in einer großen Halle meiner Kompanie und meinem Zug zugeteilt.

Dort erhalten wir auch die erste „Uniform“, schwarze Turnschuhe, rote Turnhose, gelbes Turnhemd und einen braunen Trainingsanzug mit rot-gelben Streifen an den Ärmeln. Genau so einen, wie ihn Seth Cohen in „O.C. California“ trägt. Für uns ist das für eine Tag lang die einzig erlaubte Bekleidung, im Laufe des nächsten Tages bekommen wir dann die richtigen Uniformen und alle anderen Ausrüstungsgegenstände.

Heute

DTSB ASV BeitragIch muß mal gucken, ob ich noch so eine ASV-Trainingsjacke irgendwo rumzuliegen habe, vielleicht im Keller oder auf dem Dachboden, oder hatte ich sie doch irgendwann weggeschmissen? Was ich aber noch habe, ist mein DTSB-Mitgliedsbuch, denn jeder Armeeangehörige wurde automatisch Mitglied im „Deutschen Turn- und Sportbund“ der DDR, in meinem Fall in der Armeesportgemeinschaft „Vorwärts“ Prora II, 2352 Prora PF 26366. Die wichtigste Aufgabe für Mitglieder war die pünktliche Beitragszahlung und der Erwerb von Spendenmarken. Schon damals ging es meist nur ums Geld.

Weitere Artikel mit Bezug zu diesem:
Ein Kommentar »

Der Sieger

Sieger 3Nachdem ich das Geräusch bereits vor ein paar Tagen nachgereicht hatte, will ich auch das Siegerfoto nicht schuldig bleiben. Hier also der elektrische Rasierapparat Sieger-3 aus dem VEB AKA Electric. Das Gerät hat keinen Schalter, sondern wird durch das Einstecken des Netzsteckers in eine Steckdose in Betrieb genommen. Zum Rasierer gehört eine stabile Aufbewahrungsbox, die Scherkopfabdeckung und ein kleiner Reinigungspinsel (auf dem Bild unten).

Ich muß sagen, der Sieger 3 rasiert noch recht gut, wäre da nicht die Beschädigung am Scherblatt, ein kleines, etwa 4 Millimeter großes Loch. Das war wohl auch der Grund, warum ich mir damals dann irgendwann den Rasierapparat Bebo Sher gekauft hatte. Zwischenzeitlich war ich sogar mal auf Naßrasur umgestiegen. Das war mir dann aber auf Dauer zu naß. Es ist auch so, daß ich mich äußerst ungern rasiere. Wenn es irgendetwas gäbe, wodurch man auf das Rasieren zukünftig ganz verzichten, ja das wäre toll.

2 Kommentare »