Ihr fragt, ich antworte – 3 Google-Fragen

Nach den Suchverschreibern von kürzlich versuche ich heute ein paar Fragen zu beantworten, die mich per Googlesuche erreichten. Anfangen möchte ich mit einer recht einfach Frage:

wie alt ist schwerin jahre
wie alt wird schwerin 2010 geburtstag

Schwerin 850 Jahre LogoSchwerin wird in diesem Jahr 850 Jahre alt. Die Stadtgründung erfolgte im Jahre 1160 durch Heinrich den Löwen.

Wie ich kürzlich in der Zeitung gelesen habe, ist wohl der genau Zeitpunkt der Stadtrechtsverleihung nicht bekannt und auch keine Gründungsurkunde vorhanden. Im Jahre 1160 besetzte Heinrich der Löwe die vom Obotritenfürsten Niklot verlassene Burg „Zverini“ und setzte hier einen Statthalter für die eroberten Gebiete ein.

Was ist auf dem fünfer Schein drauf?

Euro Scheine 5 bis 50 EuroDie Frage läßt sich nicht eindeutig beantworten, da nicht klar ist, um welchen Fünferschein es genau geht.

Auf dem aktuellen 5-Euro-Schein findet man aus dem Baustil der Epoche „Antike/Klassik“ ein Tor und ein Viadukt. Bei den DM-Scheinen der Vor-Euro-Zeit war es Bettina von Arnim und das Brandenburger Tor. Den 5-DDR-Mark-Schein der Vor-DM-Zeit zierten Thomas Müntzer und Mähdrescher, den alten DDR-Fünfer davor Alexander v. Humboldt und das Gebäude der Humboldt-Universität unter den Linden in Berlin.

Es gibt natürlich noch viel mehr Fünfer-Scheine, aber das würde hier zu weit führen, die alle beschreiben zu wollen.

darf man mit einem anwohnerparkausweis im parkverbot parken?

Parkverbot - zeitlich beschränkt - Bewohner freiDas kommt darauf an, wie das Parkverbot ausgeschildert ist und was für einen Parkausweis man hat.

Wenn das Parkverbotsschild ohne Zusatzzeichen angebracht ist, darf man auch mit einem Anwohnerparkausweis dort nicht parken. Befindet sich aber wie auf dem Foto das Zusatzschild „Bewohner mit Parkausweis Nr. 10 frei“ darunter, dann darf man dort mit einem entsprechenden Parkausweis Parken. Die zeitliche Einschränkung soll uns hier jetzt nicht interessieren, diese gilt für alle, die ohne Parkausweis dort parken wollen.

Hmmm, ein paar Fragen reiche ich später noch nach. Das war’s erstmal für heute, gute Nacht.

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Geschrieben wie gesprochen, oder so ähnlich

Ich habe grad mal wieder die Suchanfragen der letzten 30 Tage durchgesehen und die eine oder andere geradezu putzige Schreibweise entdeckt:

a pressung thriller amica
bilda über google
bebibel käse
champions als gemüse
champions gebraten
champions salat
demark scheine
frankfurt bettmaenchen
heise kazen
kaffee caputschino
katoffeln mit sauce
kortoveln
Pfirsische und Aprikosen
pidza hatte
pilze champion
schiffHEBEWERG
schriemaschine
simens s10d
Weinacht`s Kerzen Bild
welche steine sind vertfoll
Wo herr stamt kaffee der

Bei manchen mußte ich erst kurz überlegen, was gemeint ist. Es hilft dabei, sich das Wort selbst vorzulesen, dann kommt man meist drauf.

Nachtrag: Mir ist gerade aufgefallen, daß dieser Artikel je ein sehr schöner Beitrag zum Thema „Rechtschreibung als Rankingfaktor“ ist. Oder wie versaue ich mir meine mühsam erarbeitete Google-Position mit zwar lustigen, aber falsch geschriebenen Suchanfragen-Zitaten. :-)

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WKW – warum Kurzwort, was keiner weiß?

Da ist sie mir grad eben wieder begegnet, die Abkürzung WKW. Kürzlich war mir dieses WKW schon bei einer Suchanfrage aufgefallen:

wie sehe ich wkw ob mich jemand rausgeschmissen hat

So ein paar ähnliche Abkürzungen kenne ich ja. KWK ist (oder war) das Kabelwerk-Köpenick. Dort habe ich zu Schulzeiten so manchen PA-Unterricht verbracht.

AKW dürfte als Atomkraftwerk allgemein bekannt sein, auch als Kernkraftwerk KKW. Ein LKW ist ein Lastkraftwagen, PKW der Personenkraftwagen und beim Radio findet man UKW, den Empfangsbereich Ultrakurzwelle .

Während meiner Armeezeit war ich in allen Wehrkreiskommandos (WKK) des ehemaligen DDR-Bezirkes Frankfurt/Oder zugange. Zu einer Zeit, als ich noch selbst ein paar Aktien hatte, war die WKN als Wertpapierkennnummer sehr wichtig.

Manche kennen vielleicht WOW, das Online-Rollenspiel „World of Warcraft“. Bei den Himmelsrichtungen gibt es Westnordwest WNW und Westsüdwest WSW, naja, und das WWW ist auch nicht ganz unbekannt.

Mit WKW verbinde ich eher die Begriffe Wasserkraftwerk oder Wärmekraftwerk. Darum dürfte es in den beiden Fällen aber nicht gehen.

Moment mal, ich hatte doch kürzlich etwas zu den beiden großen Netzwerken in Deutschland, FaceBook und vzNet (schülerVZ, studiVZ, meinVZ) geschrieben, da tauchte in der zugrundeliegenden Statistik auch Wer-Kennt-Wen auf und da hatte in einem Kommentar die Abkürzung wkw verwendet. Dann dürfte WKW also das mir bis dato weitestgehend unbekannt „Wer-kennt-wen“ sein. Tja, aber wer kennt „wer kennt wen“? Müssen doch ein paar Leute sein, immerhin waren die ja bis Juni „Marktfüherer“ bei den sozialen Netzwerken in Deutschland.

Kennt eigentlich zufällig jemand Ingolf Gutte?

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Geschrieben wie gesprochen

Google verzeiht bei den Suchbegriffen ja viele Schreibfehler und weist freundlich mit „Meinten Sie: …“ auf die den möglichen Fehler hin. Oft sind es ja wirklich nur Vertipper und Buchstabendreher, aber in den letzten Tagen kamen hier einige Suchanfragen an, bei denen wohl die Wörter einfach so geschrieben wurden, wie man sie (undeutlich) ausspricht.

alte zeitungsausschnitte vom Parisa Eifelturm
gemüse blüm kohl
kesebrötchen
michael jackson AMIGA 1984ibay
schnarke kreuz
schwaze katzen
verbung von kafee fotos

Ein Renner sind auch die Champions, ähmmm Champignons:

champion essen
Champion Pilze
champions aus der pfanne
champions salat
gemüse champions
pilz champion
Pilze Champion weiß

Allerdings hat Google da nichts dran auszusetzen, kein „Meinten Sie: champignons aus der pfanne“. Champion ist ja ein ganz normales Wort und warum soll es nicht einen Pilz-Champion geben, schließlich gibt es ja auch eine Wein-Königin.

Scheinbar ist auch meinVZ im Internetleben angekommen, zumindest gibt es die eine oder andere, interessante Frage:

auf profil zugreifen bei meinvz was nur teilweise sichtbar ist
begrüßungssprüche fürs Gästebuch meinvz
gästebucheinträge meinvz
senioren bilder für meinvz

Außerdem hat der Googlebot heute meine Startseite etwa stündlich abgerufen, bisher war es nur ein- bis zweimal am Tag. Was das wohl bedeuten mag?

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Worte, nichts als Worte

Das nahende Jahresende ist die Zeit der Rückblicke und Ranglisten, der Jahreswahlen und Statistiken. Vor ein paar Tagen hatten bereits Yahoo und Microsoft ihre Suchwörter des Jahres veröffentlicht. Vorgestern hat nun auch Branchenprimus Google mit „Zeitgeist“ nachgezogen, wobei ich mich da über die deutsche Liste etwas wundern muß. Wer sucht denn bitte nach „ebay“, „youtube“, „gmx“ oder „google“ und warum? Das ist bestimmt ein Ergebnis dieses bei Browsern so angesagten „Suchen in der Adresszeile“ bzw. „Raten was der Nutzer will“ und der Faulheit der Leute, die sich langsam daran gewöhnen, einfach da irgendwas einzutippen und trotzdem am Ziel anzukommen. Irgendwann wird kaum noch jemand wissen, daß man eine Internetseite eigentlich über ihren Domainnamen aufruft und dazu auch eine Endung wie .de oder .com gehört. „Was für eine Endung, ich gebe einfach in der Zeile ebay ein und komme zu eBay.“

Wo diese von den Suchmaschine herausgegebenen Listen eher eine Art Volksabstimmung sind, zumindest die des Internetvolkes, gibt es auch jedes Jahr von Gremien erstellte Listen wie das „Wort des Jahres“ der Gesellschaft für deutsche Sprache. Hier findet man dann Sachen wie „Finanzkrise“, „verzockt“, „Datenklau“, „hessische Verhältnisse“, „Rettungsschirm“ oder „Nacktscanner“. Dabei fällt mir auf, daß diesmal eher negativ besetzte Wörter die oberen Plätz belegen.

„Ausgewählt wurden wie in der Vergangenheit Wörter und Ausdrücke, die die öffentliche Diskussion des Jahres besonders bestimmt haben, die für wichtige Themen stehen oder sonst als charakteristisch erscheinen.“

ist in der Pressemitteilung der GfdS zu lesen, aber was bitte ist eine „multipolare Welt“? Das habe ich nich nie gehört, noch weiß ich, was das bedeuten soll. Der Begriff liegt immerhin auf Platz 6 der aktuellen Liste.

Mein Titel „Worte, nichts als Worte“ ist nebenbei bemerkt sprachlich nicht ganz korrekt, denn streng genommen handelt es sich bei den Ranglisten um Listen von Wörtern, nicht Worten. Aber „Worte, nichts als Worte“ klingt irgendwie poetischer als „Wörter, nichts als Wörter“.

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