Nach dem für mich eher enttäuschenden ersten Lemon-Bier-Test (Lübzer und Becks) sowie dem auch nicht überzeugenden Cheers-Lemon habe ich mich weiter nach Lemon-Bier, auch bekannt als Radler oder Alsterwasser, umgesehen. Obwohl mich bereits die Zutatenliste des „Wernesgrüner Lemon“ etwas abschreckte, habe ich es dann doch in den Einkaufswagen getan, schließlich zählte „Wernesgrüner“ zu den beliebtesten Biersorten in der DDR. Dazu kommt eine „Hasseröder Radler“, damit stehen heute also zwei Ost-Biere auf dem Testprogramm.
Wernesgrüner Lemon
Biermischgetränk aus 50% Wernesgrüner Pils Legende und 50% Limetten-Zitronen-Erfrischungsgetränk mit Süßungsmitteln
2,5 Vol. % Alkohol ∙ 0,5 Liter ∙ 0,63 € ∙ entspr. 1,26 €/Liter
Inhalt: Wernesgrüner Pils Legende (Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt), Erfrischungsgetränk (Wasser, Kohlensäure, Säuerungsmittel Zitronensäure, natürliches Zitronen-Limetten-Aroma, Süßstoffe: Natriumcyclamat, Acesulfam-K, Aspartam* und Saccharin-Natrium). *enthält eine Phenylalaninquelle
Aussehen: Die grüne (Wernesgrün!) Flasche hat die Form einer modernen Bierflasche, hier kann man durchaus ein Bier erwarten. Die Farbe des Getränkes im Glas sieht nach Bier aus, der Schaum fällt schnell zusammen.
Geruch: Der erste Geruchseindruck ist eher künstlich-synthetisch, wenig nach Bier, leicht süßsäuerlich. Insgesamt wenig einladend.
Geschmack: Geschmacklich ist „Wernesgrüner Lemon“ ein Bier mit süßsauerlichem Einschlag und leicht prickelnder Note, allerdings ohne Charakter und eher zurückhaltend. Auch hier gib es, wie schon beim „Lübzer Lemon“ einem unangenehmen, stumpf-bitterem Nachgeschmack. Das ist vermutlich den Süßstoffen geschuldet.
Hasseröder Radler
Biermischgetränk
2,7 Vol. % Alkohol ∙ 0,5 Liter ∙ 0,63 € ∙ entspr. 1,26 €/Liter
Inhalt: 50% Bier (Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt), 50% Erfrischungsgetränk (Wasser, Kohlensäure, Säuerungsmittel Citronensäure, natürliches Aroma, Süßstoffe Natriumcyclamat und Saccharin-Natrium, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure, Säureregulator Trinatriumcitrat)
Aussehen: Die Flasche ist im klassischen Braun gehalten, Form und Farbe lassen ein Bier erwarten. Die Farbe des Getränkes im Glas sieht durchaus nach einem Bier aus, der Schaum hält sich wacker.
Geruch: Der Geruch ist fruchtig und eher süß, etwas bierig, insgesamt positiv und durchaus nicht unangenehm.
Geschmack: „Hasseröder Radler“ schmeckt süßlich bis leicht fruchtig, durchaus nach Bier. Auch hier gibt es einen eher unanagenehmen, stumpf-bittern Nachgeschmack, der aber nicht ganz so auffällig wie beim „Wernesgrüner Lemon“. Insgesamt für mich persönlich besser, aber dennoch nicht der Weisheit letzter Schluß.
Fazit
Auch diese beiden Lemon-Biere konnten mich nicht wirklich überzeugen, wobei mir das Hasseröder von beiden noch etwas mehr zusagt. Ich frage mich, warum hier unbedingt Süßstoffe wie Natriumcyclamat, Aspartam und Ähnliches eingesetzt werden, könnte man nicht einfach stattdessen Zucker nehmen?
So bin ich erstmal weiter auf der Suche nach Lemon-Bier ganz ohne Chemie, also einfach Bier mit Wasser, Kohlensäure, Zitronensaft, meinetwegen Zucker und mehr nicht, sowas muß es doch geben. Oder ich mixe mir mein Radler selbst zusammen, da habe ich dann die volle Kontrolle.