Vielleicht hat sich der eine oder andere schon gefragt, wie und warum ich in letzter Zeit hier öfter mal Lebensmittelfotos veröffentliche. Das „warum“ ist schnell erklärt. Einerseits machte es mir Spaß, Fotos zu machen und andererseits beobachte ich gerne, was im Internet mit den Bildern so passiert. Also wann und wie sie in der Google-Bildersuche auftauchen, wer sie wo verwendet und so weiter. Aktuell wird bei Google der Bilderindex neu geordnet, also das Ranking der Fotos in den Sucherebnissen aktualisiert. Ab nächster Woche dürfte dann der nächste Bilder-Bot-Lauf starten.
Das „wie“ will ich im Folgenden etwas genauer beleuchten. Womit ich auch schon beim wichtigsten Punkt bin, dem Licht. Als Bildverarbeiter weiß ich, daß die Beleuchtung das A und O einer gut verwendbaren Aufnahme ist. Denn was im Bild auf Grund schlechter Ausleuchtung nicht enthalten ist, kann auch nachträglich mit Tricks und Nachbearbeitung nicht mehr herausgeholt werden.
Eine Lichtquelle, die viele Fotoapparate und Digitalkameras eingebaut haben, ist das Blitzlicht. Für Schnappschüsse und zum Aufhellen hat es auch durchaus seine Berechtigung. Für Objektfotografie taugt es hingegen nicht besonders. Geblitzte Fotos ergeben in der Regel harte Schatten und einen eher unnatürlichen, flachen Bildeindruck.
Eine weitere Lichtquelle, die zumindest tagsüber vorhanden ist, ist das Tageslicht. Dieses mach ich mir zu nutze, indem ich die Aufnahmen einfach am späten Vormittag oder frühen Nachmittag in meinem „Studio“ mache. Um möglichst ein diffuses, weiches Licht zu erhalten, ziehe ich sogar die Sonnen-Vorhänge zu. Mein Studioaufbau besteht aus einem weißen Küchen-Schubfachteil mit matter, weißer Arbeitsplatte vor einer weißen Raufasertapetenwand. Dazu kommt meine FinePix S9600 auf einem Stativ und ein Drahtauslöser. Die Empfindlichkeit habe ich für möglichst geringes Bildrauschen auf den kleinsten Wert von 80 gestellt, die Blende passe ich manuell je nach gewünschter Schärfentiefe an. Das Scharfstellen und die Belichtungszeit überlasse ich der Automatik.
Hier kommen nun Stativ und Drahtauslöser ins Spiel, denn durch die zugezogenen Vorhänge und die geringe Empfindlichkeit ergeben sich Belichtungszeiten im Sekundenbereich. Das stört mich aber nicht weiter, denn die Objekte selbst sind unbeweglich und für eine unverwackelte Auslösung und Belichtung sorgen eben Stativ und Drahtaulöser. Die Tomaten, Gurken und andere Objekte kommen einfach in der Mitte auf die Arbeitplatte, gegebenenfalls halte ich auf der dem Fenster abgewandten Seite noch einen mit Silberfarbe bepinselten A3-Zeichenkarton als Aufheller daneben. Drahtauslöser betätigen, ein paar Sekunden warten, fertig.
Ein Fotograf würde wahrscheinlich ob meiner Vorgehensweise die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, ist mir aber egal. Ich bin kein Fotograf und mit den Ergebnissen bin ich vollauf zufrieden. Das schattenarme, diffuse Licht belohnt mich mit einem relativ geringen Nachbearbeitungsaufwand, meist ist alles mit wenigen Klicks im Photshop (uralte 6er Version) erledigt.
Auf dem Obstteller oben ist eine saftige Grapefruit zu sehen. Diese habe ich ausgequetscht und das Ergbnis mußte mir für meinen ersten fotografischen Versuch mit Getränken herhalten. Da das Foto so gut geworden ist, hab ich gleich noch ein paar weitere Getränke im Angebot, neben dem Grapefruitsaft noch Kiwisaft, Orangensaft und einen Erdbeermilchshake (v.l.n.r):
Alles natürlich frisch gepresst und zubereitet, in bester Bio-Qualität :-)