John Horton Conway – Game of Life – Mustergenerator

Am 11. April 2020 ist der britische Mathematiker John Horton Conway an den Folgen einer COVID-19-Erkrankung gestorben.

Bekannt wurde er besonders durch sein „Game of Life“, einer einfachen Lebenssimulation, basierend auf einem zweidimensionalen zellulären Automaten.

Die originale Regel besagt, das auf einem leeren Feld eine neue Zelle geboren wird, wenn sie genau drei Nachbarzellen hat. Eine lebende Zelle überlebt, wenn sie zwei oder drei Nachbarn hat (23/3).

Game of Life – sonic 1993

Ich hatte während meines Studiums auch ein „Game of Life“ programmiert. Die Aufgabe war eine Praxis-Arbeit für das Fach „Allgemeine Informatik“ bei Prof. Manfred Peschel.

Die Anwendung habe ich in Turbo-Pascal programmiert. Die grafische Benutzeroberfläche wie Menü, Dialoge, Maus- und Tastatursteuerung sind eine komplette Eigenentwicklung, teilweise aus Performance-Gründen als Inline-Assembler implementiert.

Game of Life – Datei und Optionen

Man kann Zellkulturen mit den Regeln oder nur die Lebens- und Sterbekurven speichern und laden. Als Optionen kann man die Spielfeldgröße (max 100×100) einstellen, das Verhalten an den Spielfeldrändern (offen oder gschlossen), die Belegung eines neuen Spielfeldes in Prozent und den Halt nach einer Anzahl von Generationen.

Game of Life – Leben und Sterben

Die Lebens- und Sterberegeln sind frei konfigurierbar und zwar nicht nur mit Ja oder Nein, sondern mit Wahrscheinlichkeiten zwischen 0 und 100 Prozent.

Die Conway-Regel besagt, daß auf einem leeren Feld mit genau drei Nachbarzellen immer eine neue Zelle geboren wird, also 100%ig. Zudem bleiben Zellen nur am Leben, wenn sie zwei oder drei Nachbarn haben, mit weniger als zwei oder mehr als drei Nachbarn sterben sie mit 100% Wahrscheinlichkeit.

Bei meinen Lebens- und Streberegeln kann man aber auch z.B. sagen, wenn ein leeres Feld gar keine Nachbarn hat, enstehen mit 5% Wahrscheinlichkeit neue Zellen. Zudem sterben Zellen mit einer Nachbarzelle nur mit 5% Wahrscheinlichkeit, haben also durchaus eine recht hohe Überlebensrate, bei Zelle mit 4 Nachbarzellen beträgt die Überlebens-Chance sogar 50%.

Was dabei rauskommt, habe ich mal in einem Video festgehalten:

John Horton Conway - Game of Life - Unscharfe Regeln
Game of Life - Unscharfe Regeln

Eine interessante Regelmodifikation ist die sogenannte Kopierwelt (1357/1357), die hier unten Video zu sehen ist.
Es entstehen immer wieder neue und interessante Muster, die als Vorlagen für Tischdecken oder Teppiche dienen könnten. :-)

John Horton Conway - Game of Life - Mustergenerator
Game of Life - Mustergenerator

(Jihm Hirtim Cimvey – Gena if Lufa)

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Was verbindet Ada Lovelace und Blaise Pascal?

Mathematiker(in)

Die britische Mathematikerin Ada Lovelace und der französische Mathematiker und Physiker Blaise Pascal sind beide bekannte Wissenschaftler und Personen der Zeitgeschichte. Aber sie haben eine weitere Gemeinsamkeit. Beide sind Namensgeber für Programmiersprachen.

Bei Ada Lovelace ist es der Vorname, welchem die Programmiersprache Ada ihren Namen verdankt. Die Programmiersprache Pascal hingegen trägt den Nachnamen des großen Franzosen.

Als Informatiker habe ich natürlich auch mit Programmierung und Programmiersprachen zu tun, sie sind ein Handwerkszeug in meinem Beruf.

Angefangen mit dem Programmieren hatte ich mit BASIC auf einem Heimcomputer, später kam dann Assembler für verschiedene Maschinen (Z80, ESER, x86), C/C++ und Pascal dazu. Im Studium gab es dann noch eine Einführung in Prolog und COBOL. Seit einigen Jahren zähle ich auch noch JAVA, JavaScript und PHP zu meinen Programmiersprachen. Ada stand allerdings nie auf meinem „Speisezettel“ und so kann ich auch nichts weiter zu Ada sagen.

Google Doodle für Ada Lovelace

Wieso bin ich nun ausgerechnet heute auf meine Programmiersprachen gekommen? Auf der Google-Startseite gibt es heute ein Doodle für Ada Lovelace. So sehen die Doodles in einigen Ländern aus:

Ich verwende für die Doodle-Screenshots meist die mobile Version. Zum einen finde ich meine Bilder in der Bildersuche schneller wieder, zum anderen führt ein Finger-Klick auf das Doodle nicht direkt zu den Suchergebnissen, sondern zu einer vergrößerten Darstellung des Doodle-Bildes und dem im Eingabefeld eingetragenen Suchtext. Außerdem nehme ich auch ab und zu mal die Google-Seiten aus anderen Ländern. Da kann ich dann zwar den Suchtext meist nicht lesen, aber es sieht interessant aus. :-)

Ada Lovelaces bei google.de (.at, .ch)

Ada Lovelaces - Google Doodle

Eigentlich heißt die Frau Ada Lovelace, bei den deutschsprachigen Google-Startseiten (de,at,ch) wird jedoch auf Ada Lovelaces verlinkt. Woher das kommt, ist klar. Der englische Beschreibungtext zum Doodle lautet:

„Ada Lovelace’s 197th Birthday“

Das 197th Birthday fällt weg und beim Namen nehmen wir einfach den Apostroph weg, dann wird es schon passen. So ähnlich wird das wohl bei der Eindeutschung gelaufen sein.

Es ist nicht die erste Panne bei der Doodle-Lokalisierung. Langsam könnte man den Eindruck gewinnen, es steckt Absicht dahinter. ;-)

Nachtrag: Seit ca. 11 Uhr verlinkt das Doodle auch in DACH korrekt auf Ada Lovelace ohne e am Ende.

Ada Lovelace bei google.ru

Doodle for Google - Rußland

Fehlanzeige mit Ada Lovelace bei google.ru. In Rußland ist heute das Doodle vom Gewinner des „Doodle for Google“-Wettbewerbs zu sehen. Sieht schön russisch aus mit Samowar, Matrjoschka, Bär mit Honigtopf auf Birkenrinde, finde ich.

Da geht heute allerdings Ада Лавлейс an Rußland vorbei. Schade, denn Google hätte vielleicht nicht unbedingt einen Tag mit einem weltweiten Doodle für das Gewinner-Doodle nehmen müssen.

Ada Lovelace bei google.co.il

Ada Lovelace - Google Doodle (Israel)

Aus aktuellem Anlaß habe ich diesmal das Doodle aus Israel dazu genommen. Hier ist es nun genau so, wie oben schon erwähnt. Ich kann zwar die hebräische Schrift nicht lesen, aber es sieht irgendwie interessant und exotisch aus, finde ich. :-)

Was zeigt das Ada Lovelace Doodle?

Ada Lovelaces - Google Doodle

Ganz links ist Ada Lovelace zu sehen, die wohl gerade ein sehr langes Programm schreibt. Das lange Programm-Listing verschlingt sich zum Google-Schriftzug.

Mich erinnert diese lange Papierrolle eher an Lochstreifen, die lange Zeit ein wichtiges Speichermedium für Computer und andere Geräte waren.
Zum Anfang meines Studiums wurde das „Betriebssystem“ für einige unsere U880/Z80-Laborrechner noch vom Lochstreifen eingelesen. Erst dann konnte man mit der Anwendungsprogrammierung direkt am Gerät beginnen.

Rechts neben Ada Lovelace sind Bilder aus der Geschichte der Rechentechnik zu sehen. Los geht es links mit einer Hollerithmaschine, einem mit Lochkarten funktionierenden Speicher und Auswertesystem. Rechts daneben ist eine Schalt-/Anzeigetafel des Röhrenrechners ENIAC abgebildet. Es folgt ein Heimcomputer mit Fernseher und ganz rechts ein Notebook und ein Pad-Computer.

Da ich diesmal kein eigenes Video erstellt habe, zeige ich hier die wie ich finde, sehr gelungene Animation von Martin Mißfeldt:

Das schreiben die anderen Doodle-Blogger:

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Ihr fragt, ich antworte – Google-Fragen

Nach den drei Fragen von neulich gibt es heute weitere Antworten auf weitere Fragen, die mich per Googlesuche erreichten. Den Anfang macht eine Frage zum Geld.

wieviel ist meine 2€ münze wert

2 Euro Schweriner SchloßKurz und knackig, die gemeine 2-Euro-Münze ist 2 € (in Worten: zwei Euro) wert. Leider gibt es zu „meiner“ Münze keine weiteren Angaben, denn es gibt, ich gebe es zu, durchaus 2-Euro-Münzen, die mehr Wert als nur € 2 sind.

Besonders Gedenkmünzen in höherer Prägequalität oder die 2-Euro-Stück der kleineren Euroländer (Monaco, Vatikanstadt oder San Marino) erreichen auf Grund einer geringen Auflage Sammlerwerte mit einem Vielfachen des Nominalwertes. Hier kann man allerdings ohne weiteren Informationen keine konkreten Zahlen nennen.

Nach Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und dem Saarland ist in diesem Jahr Bremen mit einer 2-Euro-Münze in der Reihe „Die 16 Bundesländer“ dran. Mal sehen, wann ich den ersten Bremen-Euro bekomme.

können geschredderte Daten wiederhergestellt werden?

Schredder-SchnittIch sage mal nein, können sie nicht, zumindest nicht mit vertretbarem Aufwand. Das ist ja auch der Sinn des Schredderns von Dokumenten oder Daten. Die Daten sollen mit einer bestimmten Sicherheit nicht wiederherstellbar sein.

Ja nach Qualität des Schredderverfahrens selbst, ist diese Sicherheit nur relativ zu dem zur Wiederherstellung benötigten Aufwand zu sehen. Bei einem normalen Dokumenten-Schredder (Aktenvernichter) hängt das z.B. von der Schnittart (Streifenschnitt oder Cross Cut) und der Schnittgröße ab. So kann man 12 mm breite Streifen (Sicherheitsstufe 1) mit einem bestimmten Aufwand wieder zusammenpuzzeln, bei 2 mm x 8 mm großen Schnipseln (Sicherheitsstufe 4) dürfte es hingegen schon sehr schwierig werden.

Falls es aber um das „Schreddern“ von Daten auf elektronischen Datenträgern geht, da sieht das wieder etwas anders aus. Hier reicht z.B. bei Festplatten das sektorweise Überschreiben der Daten mit dem Wert Null (0). Man sollte aber bei solchen Aktionen immer darauf achten, das man die richtige Platte erwischt… :-)

Gleichung:Wie alt ist der Vater??? Ich bin 22 Jahre alt, wie alt bist du? Vater: Ich bin genau so alt wie du+die hälfte meines Alters! Wie alt ist der Vater???

Taschenrechner CasioHmmm, eine lange Frage mit einer kurzen Antwort: Der Vater ist 44. Aber es geht ja um den Lösungsweg, hier kann man eine Gleichung aufstellen und nach der gesuchten Variablen umstellen (m – mein Alter, v – Alter des Vaters):

v = m+v/2  | -v/2
v-v/2 = m  | *2
2v-v = 2*m
v = 2*m

Zunächst bringen wir die gleichen Variablen auf jeweils eine Seite, dann wird, um den Bruch (v/2) wegzubekommen, mit 2 erweitert und schließlich zusammengefaßt. Wenn wir dann am Ende für m (mein Alter) 22 einsetzen, ergibt sich v (Alter des Vaters) mit 44. Fertig.

Kleine Kontrollfrage :-)
Ich bin 34 Jahre alt. Wie alt ist mein Vater, wenn er sagt: „Ich bin so alt wie du, und ein Drittel meines Alters noch dazu?“

Und noch eine Kontrollfrage :-)
Wer sagt? „Du bist mein Sohn, aber ich nicht dein Vater.“

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