Rudelbildung

Kürzlich hatte ich im Rahmen eines „wissenschaftlichen“ Experimentes einem Beitrag vom Upload-Magazin auf die Titelseite von Rivva, na ja, zumindest mit verholfen. Heute hat Upload das mit dem Top-Artikel bei Rivva nicht nötig, ein beachtliches Rudel von bald 30 Wölfen hat sich hinter Leitwolf Jan versammelt. Das ist selbst in der Natur bei richtigen Wölfen eine stattlich Anzahl.

Verwunderlich ist es allerdings nicht, denn das Thema „Abmahnung für E-Mail-Versand bei neuen Kommentaren“ betrifft potenziell viele Blogger. Ich hatte früher auch überlegt, ob ich hier so ein Plugin installiere, welches den geneigten Leser per E-Mail über neue Kommentare informiert. Meist kam mir dann aber das Mißbrauchspotential schnell in den Sinn und ich habe darauf verzichtet. Das Problem ist dabei, daß die E-Mail-Adresse in keiner Weise überprüft wird. Irgendjemand könnte z.B. einfach die E-Mail-Adresse der Bundeskanzlerin (hat sie überhaupt eine?) eintragen und fortan würde sie ständig neue E-Mails zu 6000 Euro teuren Brötchen oder Abmahnungen wegen Urheberrechtsverletzungen bekommen, ohne diese je bestellt zu haben.

Was zunächst nur nach einer zwar lästige, aber nicht hochdramatische Sache aussieht, könnte sich unter Umständen zu einem ernsten Problem entwicklen, nämlich dann, wenn diese unverlangt zugesandten E-Mails als Werbung aufgefaßt werden können. Und bei den oft schwammigen Formulierungen in Gesetzestexten dürfte es einem versierten Anwalt gelingen, nahezu jede E-Mail als Werbung dastehen zu lassen. Der eigentliche Knackpunkt ist, daß die Zusendung von Werbung per E-Mail in Deutschland nur mit dem ausdrücklichen Einverständnis des Empfängers erlaubt ist. Das Problem hatte ich letztens (Opt-In) schon in einem anderen Zusammenhang angerissen.

Die Frage ist natürlich auch, und diese wird ebenso vom Rudel diskutiert, ob im Zeitalter von RSS-Feeds so eine Benachrichtungung per E-Mail überhaupt noch zeitgemäß ist. Um z.B. über die Kommentare eines Blog-Artikels auf dem Laufenden zu bleiben, könnte man einfach den Kommentar-Feed zu dem speziellen Artikel abbonieren. Letztendlich ist es Geschmackssache, ob man das eine oder andere anbietet bzw. nutzt. Bei meinen 7 Feed-Abonnenten (via Google) ist immerhin auch ein Kommentar-Feed dabei. Und nun ratet mal, zu welchem Thema? Richtig, zur Brötchengeschichte.

Ein weiterer Aspekt zum E-Mail-Versand der Kommentare kommt mir da noch in den Sinn. Wie ist das eigentlich mit dem Urheberrecht bei Blog-Artikeln bzw. auch Kommentaren? Manchmal sind die Kommentare sogar interessanter und besser geschrieben als der Ausgangsartikel. Falls eine Kommentar nun die Schöpfungshöhe erreicht und damit als Werk den Schutz des UrhG genießen würde, wäre der Versand dieses Kommentares per E-Mail eine unzulässige Vervielfältigung und Verbreitung eines urheberrechtliche geschützten Werkes. Und das würde unabhängig davon gelten, ob diese E-Mail nun als Werbung aufgefaßt wird, oder nicht.

Also liebe Blogger-Kollegen, schon mal warm anziehen, es steht möglicherweise ein kalter Abmahnungswinter bevor.

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Von den Zahlen

Display 10.7Als ich heute morgen in die Küche kam, zeigte das Digitalthermometer für die Außentemperatur 10.7 °C an. Das tat es auch gestern früh, als ich in die Küche kam, da stand ebenfalls 10.7 auf dem Display. Während ich noch überlege, ob das Thermometer vielleicht kaputt ist oder sich die Temperatur seit gestern überhaupt nicht geändert hat, springt die Nachkommastelle von sieben auf acht um. Es war also nur Zufall, daß heute derselbe Wert wie gestern angezeigt wurde, Digitalthermometer und Wetter sind also noch in Ordnung.

ZF-Modul mit A225DBeim Blick auf die Anzeige 10.7 fiel mir sofort noch etwas anderes ein, nämlich ein UKW-Radio. Bei Rundfunkempfängern ist für den UKW-Empfang eine sogenannte Zwischenfrequenz (ZF) von 10.7 MHz üblich. Durch Mischung der Empfangsfrequenz (87,5 bis 108 MHz) mit einer lokalen Oszillatorfrequenz entsteht ein Signal mit eben jenen 10.7 MHz, welches dann weiterverarbeitet wird. Dieses Schaltungsprinzip wird Überlagerungsempfänger oder Superheterodynempfänger, kurz auch Super genannt. Bei Mittelwelle sind z.B. 455 kHz eine übliche Zwischenfrequenz, im Bereich der militärischen Nachrichtentechnik gibt es noch viele anderen Werte, teilweise wird sogar mehrfach gemischt, so daß es in einem Gerät mehrere Zwischenfrequenzen ZF1, ZF2 usw. gibt.
Die Zahl 10.7 hat sich mir zu meiner Zeit als Funkmechaniker und Hobby-Elektroniker wohl so stark eingeprägt, daß ich noch heute automatisch ein UKW-Radio damit in Verbindung bringe.

Auch bei anderen Zahlen habe ich spontane Assoziationen zu Dingen und Ereignissen. So bekommt jeder Artikel, den ich hier schreibe, eine eindeutige Nummer. Die Zählung hat irgendwann mal bei 1 angefangen und ist für diesen Artikel hier bei 971 angekommen. Normalerweise bekommt man als Leser der „Putzlowitscher Zeitung“ diese Nummern nie zu sehen, beim Schreiben eines Artikel kann ich mir diesen aber mit Hilfe der Nummer bereits vor der Veröffentlichung ansehen. Und da sehe ich dann halt eine Zahl.

Intel 486 DX2 66Schon etwas länger zurück liegen die Intel-CPU-Artikel, also z.B. 386 und 486. Beide haben selbst überhaupt nichts mit Intel-CPUs zu tun, in letzterem geht es z.B. um Toiletten, aber bei 386 und 486 denke ich halt an einen Prozessor von Intel. Angefangen hatte die 86er Reihe mit dem 8086, dann kamen 80186 und 80286. Mein erster PC wurde von einem 80386-SX angetrieben, der nächste von einem 80486-Prozessor. Die 80 vorn fiel dann irgendwann weg und es blieb nur noch 386 und 486 übrig. Einen 586er gab es offiziell nicht, Intel nannte diese CPU dann Pentium.

Im Moment befinde ich mich mit meinen Artikelnummern im 900er Bereich. Auch da gibt es einige besondere Zahlen, mit denen ich etwas verbinde. Es beginnt bei 911. Mein erster Gedanke geht in Richtung Grafikkarten der Firma S3. Diese Firma zählte von Anfang bis Mitte der 90er Jahre zu den führenden Herstellern von Grafik-Chips. Angefangen beim Modell 911, über 924 und 928 bis hin zum Modell 964. Irgendwann habe ich dann mal gelesen, daß S3 die Modellnummern seiner Grafikchips angeblich in Anlehnung an erfolgreiche Autos von Porsche gewählt hat. Seitdem denke ich manchmal sogar, obwohl ich mich eigentlich überhaupt nicht für Autos interessiere, bei 911 auch an Porsche.

An was denkt Ihr beispielsweise, wenn Ihr die Zahl 6 seht?
Mir fällt dazu grad ein, daß ich heute nicht zu spät schlafen gehen will. Wir sollten heute mal etwas früher ins Bett gehen, sagte vorhin auch meine Frau.

Da ist was dran, denn morgen früh um 6 Uhr klingelt der Wecker und die Nacht ist zu Ende. Also husch, husch ins Bettchen, gute Nacht!

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Häuptling Silberstrumpf

Socken und SilberputztuchIch hatte kürzlich einen Bericht zu meinen neuen Socken geschrieben und mich ob der fehlenden Frische und unklaren antibakteriellen Wirkung eher skeptisch gezeigt. Mittlerweile weiß ich vermutlich, was damit gemeint ist. Ich habe nämlich beobachtet, daß die Socken mit Silber-Ionen nicht so schnell anfangen zu müffeln, auch wenn ich sie etwas länger anhatte und z.B. beim Laufen mehr geschwitzt habe. Das würde auch Sinn ergeben, denn Schweiß an sich riecht ja wohl gar nicht, erst bakterielle Zersetzungsprodukte sind ja das, was den unangenehmen Geruch erzeugt. Die antibakterielle Wirkung verhindert oder vermindert also diesen Zersetzungsprozeß, die Socken stinken nicht und man hat damit ein frischeres Gefühl. Klingt logisch.

Die Frage ist nun noch, wie lange bleibt diese antibakterielle Wirkung bestehen, oder sind die Silberionen bereits nach der ersten Wäsche aus den Socken verschwunden?

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Podcast 2.0 beta

Studio beta 2.0Da dachte ich mir, nehm ich mal schnell einen Podcast auf, kann ja nicht so schwer sein. Stationäre Aufnahmetechnik ist vorhanden, nur noch flugs die Mikrofone ausgepackt und angeschlossen, Rechner hochgefahren und den Aufnahmeknopf gedrück. Pegel sieht gut aus, also los.

Beim Abhören wurde mein Gesicht aber immer länger, in der Aufnahme sind mehr oder weniger starke Knackser zu hören. Wenn man die Wellenform im Audioeditor auf sichtbare Einzelschwingung aufzieht, sieht man auch, wo das Geknackse herkommt. Es sind ganz einfach Aussetzer, zwar nur von kurzer Dauer, aber es knackt trotzdem ganz ordentlich. So kann ich natürlich nicht „auf Sendung“ gehen, muß ich erstmal Ursachenforschung betreiben.

Vermutlich muß ich am Betriebssystem optimieren, am Besten einfach noch mal neu installieren. Ich hatte in letzter Zeit ziemlich viel Zeugs zum Probieren installiert, sei es nun Google-Chrome, der AVM-Fritz-USB-Netzwerktreiber, VoIP-Software und was nicht alles noch. Da ist bestimmt irgendwas dabei, was kurzzeitig alle Systemrecourcen an sich zieht und schon gibt es Aussetzer in der Aufnahme. Oder ich muß mal den Sample-Buffer wieder etwas großzügiger bemessen, 32 ist vielleicht doch etwas wenig.

So befindet sich mein Podcast also erstmal in der Beta-Phase, mal sehen, ob er die je verlassen wird. Der Trend geht zur Zeit eher in Richtung Dauer-Beta-Phase, meint zumindest Jan beim Upload-Magazin, und da muß ich ihm sogar recht geben. Aber das muß man ja nicht mitmachen. Ich kündige einfach mal noch für dieses Jahr eine richtige Version meines ersten Podcasts an. Obwohl, könnte auch erst nächstes Jahr was werden, oder 2010, oder doch erst…

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Von den Socken

Socken und SilberputztuchAb und zu brauche auch ich mal neue Socken. Normalerweise gehe ich dazu in ein örtliches Sockenfachgeschäft, jetzt haben wir sie aber mal über das Internet bestellt. Ist ja auch sehr bequem, einfach die gewünschten Socken raussuchen, in den virtuellen Warenkorb legen, Bestellung abschicken und ein paar Tage warten, bis der freundliche DHL-Fahrer oder Hermesbote sie einem direkt an die Haustür bringt.

Diesmal sind ganz besondere Socken dabei, naja, vielleicht ist das auch gar nichts Besonderes mehr, zumindest sind ein paar Socken „ANTI-BACTERIAL“. Von Müllbeuteln kenn ich das schon, bei Socken ist es für mich relativ neu. „Spürbare Frische durch Silberionen – antibakterielle Wirkung“, aha, deshalb sind die nicht ganz billig, da ist Silber drin. Eventuell muß man die Socken dann auch nicht mehr waschen, sondern kann sie einfach mit einem Silberputztuch reinigen.

Mit der antibakteriellen Wirkung von Silber bin ich erstmals vor ein paar Jahren in Berührung gekommen, interessanterweise in einem Mikrocontroller-Forum. In der Elektronik selbst ist ja Silber z.B. auf Grund der guten Leitfähigkeit nichts besonderes, konkret ging es da aber um die Frage eines Users, ob ihm jemand beim Bau eines Gerätes zur elektrolytischen Herstellung von kolloidalem Silber behilflich sein könnte. Das eigentliche Thema, nämlich das elektronische Gerät, war schnell vergessen und die Diskussion drehte sich nur noch um Sinn, Unsinn oder Gefährlichkeit der Einnahme von kolloidalem Silber (KS). Schließlich kam man über Verschwörungstheorien zur Frage, ob die Amis nun tatsächlich auf dem Mond waren oder nicht. Wie das halt manchmal so ist, in Foren, man schweift vom Thema ab und landet plötzlich ganz woanders (z.B. auf dem Mond :-)

Doch zurück zu den Socken, ich habe jetzt nicht unbedingt eine besondere Frische beim Tragen selbiger verspürt, was die antibakterielle Wirkung angeht, kann ich auch nichts sagen. Ich denke aber auch nicht, daß so eine äußerliche Anwendung von Silber irgendwie schädlich ist.
Trinken würde ich Silberwasser aber bestimmt nicht, besonders auch nicht regelmäßig oder in größeren Mengen, da bekommt man sonst irgendwann vielleicht einen Silberblick.

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