Ein geradezu klassisches Bild, unzählige Ansichtskarten, Fotos in Bildbänden, Reiseführern und Büchern zeigen dieses Motiv. Die Moldau mit Karlsbrücke und der Prager Burg im Hintergrund, Sinnbild für die Hauptstadt unseres Nachbarlandes Tschechien.
Prag hat aber noch mehr Gesichter, viele interessante Dinge lassen sich entdecken, wenn man etwas abseits der Touristenpfade wandelt. Ich will jedoch mit einigen Klassikern beginnen, die man einfach mitnehmen muß, wenn man das erste mal in Prag ist.
Die Prager Burg sieht nicht nur von weitem mit den herausragenden Türmen des St.-Veits-Doms eindrucksvoll aus, auch ein Blick vom Hradschin auf die Stadt ist immer ein lohnendes Motiv für Fotografen, Maler und Zeichner. Die Burg ist heute Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik, gerne lassen sich Touristen neben den Wachposten an den Toren fotografieren.
Auf dem Weg vom Hradschin zur Karlsbrücke geht man über die Kleinseite und über den Kleinseitener Ring. Spätestens hier begegnet man dem neben der Metro wichtigesten öffentlichen Verkehrsmittel in Prag, der Straßenbahn. Ähnliche Tatra-Bahnen prägten auch lange Zeit das Bild von Städten wie z.B. Dresden, Leipzig und Schwerin. Zur Kleinseite gehört auch der Petřín, ein Hügel (Laurenziberg) mit Park, auf dem sich ein 60 m hoher Aussichtsturm befindet, der dem Pariser Eiffelturm nachempfunden wurde. Man kann mit einer Standseilbahn hochfahren, besonders im Sommer ist aber mit längeren Wartezeiten zu rechnen, so daß wir uns entschlossen hatten, den „Berg“ zu Fuß zu erklimmen. Das ist zwar etwas anstrengender, da bietet es sich an, ab und zu eine kurze Pause einzulegen und den Blick zurück über die Stadt schweifen zu lassen.
Die Karlsbrücke bietet gerade in den Sommermonaten seit Jahren dasselbe Bild. Menschen, Menschen und nochmals Menschen aus aller Herren Länder.
Ein paar Einheimische sieht man auch, dann jedoch als Straßenmusiker, Souvenirhändler oder Porträtzeichner. Da viele Leute im Urlaub meist etwas großzügiger beim Geldausgeben sind, sicher eine ganz gute Verdienstmöglichkeit. Man muß halt nur eine amtliche Lizenz haben, ohne die geht auch auf der Karlsbrücke nichts.
Im Schatten der Karlsbrücke treffen sich abseits vom Trubel die Kellner der umliegenden Kneipen, Restaurants und Lokale zu einer kleinen, wohlverdienten Pause. Hier findet man auch einen sehr schönen Kinderspielplatz. Ein angenehmer Ruhepunkt mit Bänken für die Eltern und allerlei Spielgeräten für die Kinder, um den anstrengenden Menschenmassen für ein paar Minuten aus dem Weg gehen zu können.
Von der Ostseite der Karlsbrücke sind es dann nur noch etwa 600 Meter bis zum Altstädter Ring. Hier gibt es gleich eine ganze Ansammlung historischer Bauwerke zu bewundern. Angefangen von der Theinkirche (Tynkirche), über die Nikolauskirche bis zum Altstädter Rathaus mit der berühmten astronomischen Uhr und den 12 Aposteln. Bis zur vollen Stunde habe ich diesmal nicht gewartet, die Parade der zwölf Apostel habe ich schon oft genug gesehen. Man sollte sich aber die Zeit nehmen, um die kleinen Gassen rund um die Theinkirche zu erforschen. Hier findet man viele Cafés, Teestuben, Kneipen, Gartenlokale und interessante kleine Läden, z.B. eine Katzengalerie.
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