Ich will heiße, sexy Bilder – oder warum es ohne ß nicht geht

Ja das Eszett, ß, auch scharfes s, Dreierle-s oder Schleifen-s ist schon ein seltsames Ding. Geliebt und gehaßt, reformiert und wegrationalisiert, am Eszett scheiden sich die Geister.

Ein immer wieder gern angeführtes Beispiel für die Wichtigkeit des ß ist der Bedeutungsunterschied bei den Wörten Maße und Masse. Normalerweise geht meist aus dem Kontext hervor, ob nun die Abmessungen oder eine physikalische Eigenschaft der Materie gemeint ist. Das klappt aber nicht immer. So habe ich in einem Elektronik-Forum auf die Frage „Wo findet man im Datenblatt die Masse“ gegengefragt, was derjenige denn Interessantes bauen wolle, wo es auf die paar Gramm ankommen würde. Es stellte sich schnell heraus, das nicht die Masse, sondern die Maße, also die Abmessungen des Schaltkreises wie Länge und Breite gemeint waren.

Dabei gibt es technisch gesehen heute kaum noch einen Grund, auf das Eszett zu verzichten. Falls es doch nicht anders geht, könnte man es ja eventuell durch sz ersetzen, also Masze schreiben. Das sieht zwar komisch aus, würde aber eine Verwechslung vermeiden. Ein Austausch des ß gegen ein einfaches S, also Mase, kommt eher nicht in Betracht. Das sieht für mich noch seltsamer aus und bedeutet z.B. in Österreich mundartlich Narbe.

Daß man ein Eszett nicht so ohne Weiteres durch ein einfaches S substituieren kann, habe ich mal wieder bei den Googletreffern bemerkt:

bett heise glut
ich will heise sexy bilder
heise mädels bilder hochwertig
heise chokolade
heise katzen
heise winter rum

Also Leute, so wird das nichts, da findet ihr nie die sexy Bilder von heißen, hochwertigen Mädels, auch keine heißen Kätzchen oder heiße Schokolade. Der Winter war zwar mild, aber nicht wirklich heiß, oder ist das im übertragenen Sinne gemeint? Vorbei ist er allerdings nun schon.
Wie auch immer, in den oben genannten Fällen hätte es schon gereicht, anstelle des einfachen S ein doppeltes zu schreiben (falls man das Eszett nicht mag), um Google ein paar mehr heiße Treffer, und nicht nur heise-Treffer zu entlocken :-)

Die heißen Heise-News gibt es übrigens hier: http://www.heise.de/newsticker/

8 Reaktionen zu “Ich will heiße, sexy Bilder – oder warum es ohne ß nicht geht”

  1. Stefan sagt:

    Gibt es das nicht auch als Brotbelag? Interessant: Als Großbuchstaben gibts das scharfe S offiziell noch nicht, aber man arbeitet wohl dran.

  2. Putzlowitsch sagt:

    Wie, was meinst Du mit Brotbelag? Versteh ich nicht.

  3. sagt:

    … und als Nervennahrung beim googeln: Eszet-Schnitten

    /me kringelt sich

    köstlich, einfach köstlich :D

  4. Putzlowitsch sagt:

    Achso, die Eszet-Schnitten. Kannte ich allerdings bisher noch nicht. Die schreiben sich ja auch nur mit einem Z, deshalb hatte ich die bei Google nicht gefunden.

  5. sagt:

    *blinzelt* Guten Morgen Herr Putzlowisch, was hast dann gesucht über Google mit Doppelzett?

    *pfeifend ihm einen Kaffee hinstellt*

  6. Putzlowitsch sagt:

    Naja, in Unkenntnis der Schreibweise des oben erwähnten Brotbelags habe ich bei der Googlesuche mit Eszett natürlich nichts gefunden, was man sich aufs Brot legen kann.
    *Kaffee schlürft*
    Autsch, der ist ja noch richtig heiß :-)

  7. sagt:

    *leise reingeht und Betthupferl hinlegt* Kalte Kaffee gibt’s bei der DB *flüstert*

  8. H. Relfäsch sagt:

    „Alkohol in M a ß e n genossen soll der Gesundheit dienlich sein.“ Mit diesem Satz machte uns ein Dozent im Vorsemester (Vorbereitung auf`s Abitur)klar, dass man ß nicht immer durch ss ersetzen kann,ohne eventuell den Sinn in das Gegenteil zu verwandeln. Solche Lehre hat auch nach 60 Jahren ihren Stammplatz im Gehirn.

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