Früher war alles noch besser. Das Internet stellte kaum Ansprüche an die Computerhardware, für das bißchen HTML darstellen und hier und da mal eine animierte GIF-Datei anzeigen, war nicht viel Rechenleistung erforderlich.
Experten rieten sogar dazu, das Internet nur auf einem extra dafür abgestellten Rechner zu benutzen, um die anderen Sachen nicht dem Angriff von Viren, Würmern und Trojanern auszusetzen. Der eigentlich schon ausrangierte 486er reichte dafür als Zweitrechner vollkommen aus.
Heute ist das anders, das Internet ist größer, bunter und bewegter geworden. Dafür benötigt man schon fast Rechner der Leistungsklasse, wie sie eigentlich für High-End-3D-Spiele erforderlich sind. Die Rechenleistung, die Flash-Inhalte teilweise verbrauchen, ist durchaus beachtlich.
Nun lese ich ja auch ab und zu bei den großen Blogs im deutschsprachigen Raum. Meine Online-Linksammlung ist die Top-100-Liste, da stehen die meistgelesenen, meistangeklickten, meistverlinkten oder sonstwie bedeutenden Blogs übersichtlich beieinander. So bin ich auch kürzlich bei Indiskretion Ehrensache auf die Vodafone Pressekonferenz zur neuen Markenkampagne gestoßen. Zunächst habe ich mehr als eine Stunde meiner Zeit geopfert und mir die Aufzeichnung der Pressekonferenz anzusehen. Schließlich wollte ich zumindest wissen, was da vielerorts so stark kritisiert wird.
Was da nicht alles bemängelt wurde, z.B. die Veranstaltung als solche, die Ausrichtung auf die Zielgruppe „Generation Upload“, der Werbespot inhaltlich, die Testimonials als auch die Tatsache, daß Vodafone zu den ersten gehörte, die den freiwilligen Zensurvertrag unterzeichnet haben.
Bin ich jetzt eigentlich ein Held, weil mein Indernetprovider 1&1 bei der freiwilligen Zugangserschwernis nicht mitgemacht hat? Och bitte, wenigstens Held für einen Tag. :-)
Egal, als ich mich gestern wieder durch die Top-Ten der deutschen Blogs klickte fiel mir auf, daß bei mehr als der Hälfte (Stefan Niggemeier, netzwertig.com, Nerdcore, BILDblog, Spreeblick, medienlese.com) Vodafone-Werbung geschaltet ist. Genau hier kommt nun meine Zeit ins Spiel, nämlich meine Rechenzeit.
So ein Flash-Werbespot verbraucht mal eben bis zu 37% der Rechenleistung, besonders wenn zum Anfang dieser Fallschirmspringer ins Bild gehüpft kommt. Habe ich zwei Seiten mit der Werbung geöffnet, werden schon über 70 Prozent der Rechenleistung meines, zugegebenermaßen schon etwas betagten, Pentium 4 (3.2 GHz, 2GB RAM) verpulvert. Das hört auch nicht einfach auf, denn die Werbung läuft im Endlosplay.
Abhilfe bringt hier nur das Aussperren der Werbung, die schicke ich nun, wie andere Werbung auch, einfach per DNS-Umleitung ins digitale Nirwana. Das ist nun zwar keine große, rote Stopschild-Seite, aber immerhin eine kleine Zugangserschwernis für Werbung. Mein bescheidener Beitrag für ein saubers Netz.
Im übrigen bin ich stolz auf meine Handynummer 0170… Moment mal, wo ist eigentlich mein Handy? Hallo, hat zufällig jemand mein Handy gesehen? Jaaaa.
Wo? Da! Phone.
Interessanter Ansatz.
Kann ich dem Werbenden die Rechenzeit in Rechnung stellen?
Und den Strom? So eine CPU verbraucht ja nunmal auch Strom.
Und was ist, wenn ich das hochrechne.
Wieviel Strom verbraucht die Werbung?
Entlaste ich die Umwelt weil ich einen Werbeblocker benutze und die Werbespots im Fernsehen dank Timeshift vorspule?
Ich glaube darüber muss ich mal intensiver nachdenken.
Könnte ein interessanter Post bei rausspringen.