Hinterhof im Herbst

Hinterhof im HerbstBunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder, und der Herbst beginnt.

Ja auch hier im Hinterhof färben sich die Blätter der Bäume. Manche sind noch grün, andere bereits rot und einige schon gelb. Eine bunte Mischung, schön anzusehen im Schein der mittaglichen Oktobersonne, die gerade noch hoch genug über das Haus klettert, um den Hof in eine bunte Pracht zu verwandeln. Dicke, vom Herbstwind getrieben Wolken ziehen über den azurblauen Himmel, künden schon von naßkalten Novembertagen. Die Vögel sammeln sich zum Abflug in den warmen Süden, sie mögen die herannahende Kälte, das Eis und den Schnee nicht.

Die Tage werden kürzer, die Dunkelheit kriecht immer früher durch die Fensterritzen ins Zimmer. Ich sitze hier im Schein einer alten, brummigen Schreibtischlampe, tippe diese Zeilen und mir wird bewußt, das es möglicherweise auch die letzten sein könnten…

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Olle Eule quietschvergnügt

Ich habe eine Eule. Nein, keine richtige, sondern nur so eine kleine Gummi-Eule. Die habe ich schon ziemlich lange, wie lange, weiß ich nicht mal so genau. Es können durchaus 20 Jahre oder mehr sein, belegt ist ihr Vorhandensein zumindest aus meiner Studienzeit. Damals stand sie mir bei großen Klausuren und Prüfungen als Maskottchen immer treu zur Seite.

EulenMittlerweile hat sie etwas Gesellschaft bekommen, damit sie nicht so einsam ist. Aber trotzdem bleibt sie natürlich die Führungseule und herausragende Erscheinung innerhalb der Gruppe, ganz klar.

Achso, und quietschen kann sie auch, meine kleine Gummieule, das klingt dann so:

Auch die schwarze Eule rechts ist nicht stumm, man kann auf ihr Pfeifen. Dazu muß man einfach hinten in den Schwanz blasen und außerdem noch auf dem Rücken die vier Löcher mit den Fingern öffnen oder schließen. Wenn man es gut macht, dann könnte das sogar eine Art Melodie ergeben. Ich selber bin allerdings kein guter Eulenpfeifer und erspare mir und Euch deshalb hier ein akustisches Beispiel.

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SVZ bald auf Bildzeitungsniveau?

Wie thom* gestern bei meinem kleinen akustischen Rätsel richtig erkannt hat, hole ich die Zeitung aus dem Briefkasten, und das fast jeden morgen, da wir die SVZ abonniert haben. Die erste Schlagzeile, die mir heute ins Auge sticht, und das sollen Schlagzeilen ja auch, lautet:
NPD gestoppt – 2600 Euro Strafe
Aha dachte ich, da mußte also die NPD wegen irgendetwas 2600 Euro Strafe zahlen. Na gut, soll sie mal. Aber eigentlich geht es um etwas anderes, was in der Überschrift des vergleichbaren Onlineartikels auch durchaus zu erkennen ist. Es geht darum, das drei Männer gegen die Verteilung von NPD-Werbematerial auf einem Schulhof eingeschritten waren. Diese müssen nun eine Geldbuße zahlen, nicht die NPD.

Zwar keine ganz fette Schlagzeile, aber noch irreführender ist dagegen der Teaser ganz oben in der Mitte:

Die Grippewelle naht – jetzt impfen
Die Vogelgrippe hat die Gefahr einer Pandemie dramatisch erhöht, warnen Forscher und raten zum Impfen. Wann kommt die Grippewelle? Seite 3

Wer das liest, könnte meinen, das man sich jetzt gegen die Vogelgrippe impfen lassen sollte oder das die normale Grippeschutzimpfung, die ja zur Zeit wieder stark beworben wird, auch gegen die Vogelgrippe hilft. Beides ist natürlich Unsinn.
Wenn man dann den Artikel auf Seite 3 liest, kommt man möglicherweise auch selber zu dem Schluß, daß hier zwei Sachen in einen Topf geworfen wurden, die nichts miteinander zu tun haben, aber der Aufmacher vermittelt erstmal etwas anderes.

Nun kann man ja zum Impfen im allgemeinen und zur Grippeschutzimpfung im besonderen stehen, wie man will. Aber der Schlußabsatz im Artikel schlägt dem Faß den Boden aus.

„Dennoch gibt es nach Ansicht von Susanne Glasmacher etwas, das die Menschen auch mit Blick auf eine mögliche Pandemie vorsorglich tun können: Sich gegen die normale Influenza impfen zu lassen, sofern sie zu einer der Risikogruppen gehören. Das steigere die Impfstoff-Nachfrage, die wiederum zu einer höheren Produktionskapazität führen würde. Im Fall einer Pandemie wäre dann eine schnellere Versorgung mit Impfstoff möglich.“

Wenn ich die Logik richtig verstanden habe, sollte man sich also einfach mal so impfen lassen, nur damit die Nachfrage nach Impfstoffen steigt und die Impfstoffhersteller die Produktionskapazitäten erhöhen. Die Pharmaindustrie wird sich darüber freuen, ganz klar. Irgendwie beschleicht mich da das Gefühl, der Artikel ist eine ganzseitige Werbung für die Pharmakonzerne, natürlich verpackt in Schreckensszenarien und wissenschaftliche Untersuchungen. Sowas nennt man wohl auch Schleichwerbung.

Ich bin übrigens gegen Impfungen. Als Kind konnte ich mich selber noch nicht dagegen wehren, meinen Kindern erspare ich aber den möglicherweise gefährlichen Eingriff in das Immunsystem.

Eine Impfung hatte mir als Kind übrigens lange Zeit einige Sorgen bereitet. Es war die Erstimpfung gegen Pocken, die damals normalerweise im 8. Lebensmonat fällig war. Aus verschiedenen Gründen wurde sie aber immer wieder zurückgestellt, so daß ich sie erst mit 8 Jahren erhielt. Als Ergebnis blieben nicht nur kleine Narben am rechten Oberarm zurück, sondern zwei deutlich sichtbare, bohnenförmige Huckel. Das führte dann dazu, daß ich von anderen Kindern in der Schule beim Umziehen zum Sport oder im Sommer am Strand häufig schräg angeguckt oder gefragt wurde „Ihhhh, was hast du denn da für komische Dinger?“

Vielleicht rührte teilweise daher auch meine Abneigung gegen den Schulsport und sommerliche Strandbesuche.

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