Gestern habe ich ja bereits über die Sommer-Lieblingsbeschäftigung der Deutschen, das Grillen, berichtet. Eine Gemeinsamkeit war mir bei allen Veranstaltungen, auf denen ich in den letzten Wochen war, aufgefallen. Es gab immer „Lübzer Lemon“. Irgendwie habe ich da scheinbar einen Trend zu leichten Sommergetränken verpaßt, was aber nicht verwunderlich ist, habe ich doch schon seit Jahren kein Bier mehr getrunken.
Nun hat es mich aber doch interessiert, was an den Lemon-Bieren, also Bier mit Zitronenbrause, mir auch bekannt als „Radler“ oder „Alsterwasser“, wirklich dran und drin ist. Die nachfolgenden Beurteilungen geben, von den Inhaltstoffen abgesehen, natürlich nur meinen persönlichen Geschmack und meine Meinung wieder.
Lübzer Lemon
Biermischgetränk aus 50% Bier und 50% Zitronen-Limonade mit Süßungsmitteln
2,5 Vol. % Alkohol ∙ 0,5 Liter ∙ 0,69 € ∙ entspr. 1,38 €/Liter
Inhalt: Bier, (Wasser, Gerstenmalz, Hopfen) + Zitronenlimonade (Wasser, Kohlensäure, Säuerungsmittel Citronensäure, natürliches Aroma, Säureregulator Trinatriumcitrat, Süßstoffe Natriumcyclamat und Aspartam (enthält eine Phenylalaninquelle))
Aussehen: Die Flasche ist im klassischen Braun gehalten, Form und Farbe lassen ein Bier erwarten. Die Farbe des Getränkes im Glas sieht durchaus nach einem hellen Bier aus, der Schaum fällt schnell zusammen.
Geruch: Die erste „Nase“ läßt mich spontan an Geschirrspülmittel denken. Das Getränk richt weder richtig nach Bier noch nach Zitronenlimo, es wirkt leicht süßlich bis künstlich-chemisch, eher unangenehm.
Geschmack: Der Geschmack erfüllt nicht die Erwartungen nach dem Aussehen, dafür aber die nach dem Geruch. Geschmacklich ist „Lübzer Lemon“ vielleicht ein wenig Bier und aber kaum Zitronenbrause, insgesamt eher flach und lasch, mit einem unangenehmen, synthetisch-bitterem Nachgeschmack. Aber gut, Geruch und Geschmack spielen ja durchaus zusammen, insofern nicht verwunderlich.
Beck’s Green Lemon
Biermischgetränk
2,5 Vol. % Alkohol ∙ 0,33 Liter ∙ 0,66 € ∙ entspr. 1,98 €/Liter
Inhalt: 50% Bier (Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen), 50% Erfrischungsgetränk (Wasser, Glucose-Fruktose-Sirup (Weizen), Zucker, Kohlensäure, Säuerungsmittel Zitronensäure, natürliches Aroma, Säureregulator Trinatriumcitrat, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure, Farbstoffe Kupferkomplexe der Chlorophylle, Chinolingelb)
Aussehen: Die klare, leicht grün getönte Flasche vermittelt überhaupt kein Bier-Gefühl, die Flaschenform schon eher. Das Getränk selbst hat eine unnatürliche, grünliche Farbe, aber schließlich heißt es ja auch „Green Lemon“. Der Schaum hält sich nicht besonders lange.
Geruch: Der Geruch erinnert an Bier und Zitronenlimonade, durchaus nicht unangenehm. Leicht fruchtig und bierherb, insgesamt ein positiver nasaler Eindruck,
Geschmack: Auch hier folgt der Geschmack eher dem Geruch und nicht dem künstlichen Aussehen. „Beck’s Green Lemon“ schmeckt leicht prickelnd fruchtig, bierig und limonadig. Ein zurückhaltender, herber Nachgeschmack unterstreicht die Biernote. Gar nicht mal schlecht, besser als erwartet.
Fazit
„Lübzer Lemon“ sieht gut aus, schmeckt aber nicht besonders, „Beck’s Green Lemon“ sieht komisch künstlich aus, schmeckt aber dafür annehmbar. Ist natürlich alles Geschmackssache :-)
Wenn ich mir allerdings so die Zutatenliste ansehe werde ich das Gefühl nicht los, daß weder das eine noch das andere Geträke etwas für mich ist. „Trinatriumcitrat“, „Natriumcyclamat“, „Aspartam“, „Phenylalanin“, „Kupferkomplexe der Chlorophylle“, “ Chinolingelb“, das kling nicht nur nach, das ist Chemie pur. Nicht mein Ding.
So werde ich wohl wie die letzen auch die nächsten Jahre kein Bier trinken, zumindest keine Bier-Brause-Mischgetränke.
geschmacklich finde ich nun wieder das luebzer angenehmer. aber: von keinem der beiden kann man mehr als drei flaschen trinken. andernfalls stellt sich ein pelziger belag auf der zunge und ein ebensolches gefuehl im kopf ein.
ganz schlimm: luebzer lemon alkoholfrei…
Ich hatte bereits nach meinen zwei Testflaschen lеісhte Kopfschmerzen, könnte an der zugesetzten Chemie liegen. Oder daran, daß ich Bier nicht mehr gewohnt bin. Oder an beidem, oder…