„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, heißt es bereits in der Bibel (Matthäus 4,4). Richtig, er lebt auch noch von Brötchen :-)
Wobei der Bergriff Brot in diesem Bibelzitat und auch oft in der Umgangssprache viel weiter gefaßt werden kann. Brot steht für die Nahrung des Menschen ganz allgemein und es ist damit nicht immer das Brot als Backware gemeint. Auch in vielen Redewendungen finden wir Brot wieder, etwa bei „In Lohn und Brot stehen“, „Sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen“ oder „Bei Brot und Wasser sitzen“. Mit letzterem ist gemeint, daß jemand im Gefängnis sitzt und auch wenn es dort sonst nichts anderes zu Essen gibt, Brot und Wasser bekommt man selbst im Kerker.
Brot selbst ist der Wortherkunft nach schon recht alt, bereits in der Eisenzeit war es in Europa als durch Treibmittel aufgelockerte Form des Fladenbrotes bekannt. Es leitet sich sprachlich entsprechend von Brühe bzw. Gegorenem ab.
Aus der langen Gechichte des Brotes ergeben sich auch unzählige Arten und Varianten, Brot zu backen. Ob nun aus Weizen, Dinkel oder Roggen, Sauerteig oder Hefe, mit weiteren Zutaten wie Sesam, Sonnenblumenkernen oder Kürbiskerne, auch Zwiebeln oder Kräutern, Brot ist auch Geschmackssache. Im Moment ist mein Liebligsbrot ein dunkles Roggenschrotbrot, wie es oben links zu sehen ist. Es erinnert mich ein bißchen an das „Moskauer Brot“, welches zwar kein Schrotbrot war, aber auch dunkel und klebrig (vermutlich durch Malzzusatz).
Und was ist mit Brötchen? Nunja, Brötchen sind dem Namen nach einfach kleine Brote. Wie auch das Brot, so findet man das Brötchen in Redewendungen wieder, z.B. „Wessen Brötchen ich eß, dessen Lied ich sing“, „seine Brötchen verdienen“, „Brötchengeber“ und „kleinere Brötchen backen müssen“. Brötchen gibt es noch nicht ganz so lange wie Brot, zumindest aber schon solange, daß ich mich persönlich nicht an eine Zeit erinnern kann, als es keine Brötchen gab.
Ich habe immer noch eine kleine Begebenheit aus meiner Kindheit vor Augen, als ich beim Brötchen-Dosierspender stand und jemanden beobachtete, der gerade ein Brötchen mit der Gebäckzange aus der Rinne fischte. Das Brötchen fiel runter und er hatte es reaktionsschnell mit der Zange aufgefangen, noch ehe es auf dem Boden lag. Das hat mich sehr beeindruckt.
Und auch beim Brötchen gibt es wie beim Brot eine breite Palette an unterschiedlichen Sorten. Man bekommt beim Bäcker helle und dunkle Brötchen aus Weizen- oder Roggenmehl, mit verschiedenen Körnern darin oder obendrauf. Zu unserem Brötchenkauf gehören meist neben den einfachen Weizenbrötchen auch noch Sesambrötchen und Mohnbrötchen, wenn vorhanden Rosinenbrötchen, Käsebrötchen, und auch Hörnchen (tschechisch: Rohlíky) sowie Croissants (Blätterteighörnchen), seltener Schokobrötchen.
Beim Brötchen ist meine Geschmack etwas anders, als beim Brot. Hier bevorzuge ich helle Weizenbrötchen, die zudem nicht besonders scharf gebacken sein sollten, also nicht zu knusprig. Ein Klassiker ist bei uns das Rosinenbrötchen mit etwas Butter und einer Scheibe Käse drauf. Ich selbst finde auch ein Käsebrötchen mit Nutella ganz lecker. Das reizvolle ist dabei der geschmackliche Kontrast von süß und herzhaft.
Im Internet spielt das Brötchen bisweilen eine bedeutende Rolle, ich bin auch schon gespannt, wie mein Brötchen-Experiment ausgehen wird.
„Brot und Brötchen“, mehr braucht man nicht, um ein Volk zufriedenzustellen, sagte schon der römische Satiriker Juvenal. Oder war es „Brot und Spiele“…?