Analoge ISDN-IP-Telefonie über DECT mit CLIR via DSL hinter Router mit NAT

Es ist schon nicht ganz einfach, so mal eben eine moderne VoIP-Konfiguration einzurichten. Besonders dann nicht, wenn man von den vom Anbieter des Rundumsorglospaketes vorgesehenen Pfaden abweicht. Eigentlich ist es ja ganz einfach. Die vergünstigte, gleich mitbestellte Hardware entsprechend der Kurzanleitung anschließen, Aktivierungscode eingeben und freuen, oder so ähnlich.
Wenn aber der bereits vorhandene und mühsam konfigurierte, zudem leistungsfähigere DSL-Router, der aber kein DSL-Modem eingebaut hat und auch nichts mit VoIP anfangen kann, weiterverwendet werden soll, fangen die Probleme an.

Dann wandert die Fritz!Box hinter den Router ins lokale Netz und muß entsprechend per NAT-Portweiterleitung von außen sichtbar gemacht werden. An sich ist das auch kein größeres Problem, die erforderlichen UDP-Ports sind vom Anbieter gut dokumentiert, für einige Geräte liegt sogar eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung vor.

Also rasch im Kontrollzentrum die Internet-Telefonnummern eingerichtet, Daten in die Fritz!Box eingetragen, Router konfiguriert, analoges DECT-Telefon an eine der drei vorhanden Anschlüsse angklemmt und los gehts.
Nummer im deutschen Festnetz gewählt, zum Testen erstmal die eigene. Nichts. Keine Reaktion, auch keine Einträge in Log der Fritz!Box. Na gut, also erstmal vom Festnetz die neu eingerichtete VoIP-Nummer angerufen. „düt, düt, düt, kein Anschluß unter dieser Nummer“. Dabei wurde im Kontrollzentrum angezeigt, die Nummer wäre in wenigen Sekunden freigeschaltet. Ok, wenige Sekunden ist natürlich eine recht dehnbarer Begriff, es wurde dann so etwa eine viertel Stunde.

Irgendwann klingelte dann doch das Internet-Telefon, aber nur ein mal. Man konnte zwar abheben, es kam aber keine Verbindung zustande. Irgendwie war da doch was mit dem RJ-11-Anschluß und der nicht standardisierten Belegung, besonders bei Siemens-Geräten. Da das originale Kabel fehlte, habe ich irgendein greifbares genommen, was aber vermutlich falsch beschaltet ist.

Nun wollte ich es aber wissen, also habe ich für den nächsten Versuch mein altes ISDN-Telefon rausgekramt und am S0-Bus der Fritz!Box angeschlossen. Erfreulicherweise ist hier die Kabelbelegung bei den RJ-45-Buchsen standardisiert, so daß man keine Probleme mit den Kabeln hat. Und große Freude, es funktioniert. Ich kann über das Internet telefonieren.

Die Sprachqualität ist gut, ich kann auch keine der oft befürchteten Echo-Effekte ausmachen. Allein der Verbindungsaufbau scheint subjektiv etwas länger zu dauern, als beim Festnetz. Aber damit kann ich leben. Zwei kleinere Probleme bleiben aber noch.

Einerseits möchte ich gerne die Rufnummeranzeige bei der Gegenstelle permanent unterdrücken (CLIR), da ich auf diesen VoIP-Nummern nicht angerufen werden möchte. Für die analogen Anschlüsse gibt es da in der Fritzbox eine entsprechende Option, bei IDSN fehlt diese aber. Wahrscheinlich muß ich es am ISDN-Gerät direkt konfigurieren, werde ich mal probieren.
Zum anderen funktioniert die Abfrage des VoIP-Anrufbeantworters nicht. Da bei ISDN nicht per IWV oder MFV sondern digital über den D-Kanal gewählt wird, klappt die Eingabe der PIN nicht, da diese per MFV übertagen werden muß. Das alte ISDN-Telefon schaltet nach dem Verbindungsaufbau nicht auf MFV um, so das die Tastendrücke weiterhin über den D-Kanal laufen. Da muß ich mal gucken, ob ich das irgendwie manuell umschalten kann.

Eigentlich ist es doch gar nicht so schwer, eine VoIP-Konfiguration einzurichten. Wenn man weiß, wie es geht und alle Geräte mitmachen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Hinweis: Kommentare von bisher unbekannten Schreibern (Name und eMail) oder mit mehr als einem Link werden moderiert.