Glaskugel, Kaffeesatz und Sterne

EspressoGlaskugel, Kaffeesatz und Sterne sind geeignetes Zubehör, um die Zukunft vorherzusagen.

Oft geht es auch einfacher durch Beobachtungen in der Vergangenheit und Gegenwart. So habe ich mich hier auch schon hin und wieder als Prophet und Wahrsager versucht. Da lag ich gar nicht mal soweit daneben.

Meine Vorhersage des Wahlergebnisses der Bundestagswahl 2009 war eher durchwachsen. Bei der CDU/CSU lag ich mit einem Fehler von nur 0,6% ganz gut, der FDP hatte ich aber nur wenig zugetraut (rel. Abweichung fast 15%). Einen großen Fehler hatte ich damals aber gemacht. Ich hatte am Wahltag 20 Minuten vor 18 Uhr meine Prognose bzw. den Link zur Seite bei Twitter gepostet. Die Folge davon war ein Zusammenbruch meiner Seite durch hunderte von Zugriffen innerhalb weniger Sekunden. Der Webserver selbst hätte es wohl gut bewältigt, nur die Datenbankverbindungen machten das nicht mit.

Salz auf MarkenAber egal, ich verdiene ja mit der Wahrsagerei nicht mein Geld und so ist es keine Problem, wenn ich mal meilenweit daneben liege. So ein bißchen Spekulation und Prognose gehört im Blog für mich schon dazu, das ist das Salz in der Blogsuppe. Man sollte es nur nicht übertreiben, es darf nicht wie eine Tatsache dastehen und sollte als Spekulation oder Prognose erkennbar sein.

Staatsmänner sollten hingegen in der Öffentlichkeit mit Vorhersagen eher vorsichtig sein. So behauptete Erich Honecker auf der Festveranstaltung zum 40 Jahrestag der DDR am 3. Oktober 1989:

„Die Deutsche Demokratische Republik wird (noch) weitere 40 Jahre und auch darüber hinaus bestehen.“

Ein Jahr später war die DDR Geschichte.

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Transpiration und Inspiration

Ich kämpfe mit der Transpiration und der Webmasterfriday fragt nach Inspiration, nach kreativem und originellem bloggen. Naja, für das Sommerloch ist so ziemlich alles recht, was da kommt. Woher kommen die Ideen, die Anregungen für einen Artikel, was macht man, wenn ein Blogbeitrag dran wäre, einem aber nichts einfällt?

Für die „Putzlowitscher Zeitung“ ist das einfach, da ich dieses Blog hier noch als klassisches Tagebuch verstehe, keinen thematischen Rahmen habe, in den alles reinpassen müßte. So schreibe ich, was mir gerade so einfällt. Oft ist auch ein Foto der Ausgangspunkt für einen Blogartikel, so etwas das Bild vom gestrigen Mittagessen.

Dinkel-Penne mit Spinat, Pilzen und Käse

Dinkel-Penne mit Spinat, Pilzen und KäseIch esse ja nicht nur Obst, zum Mittag gibt es schon mal eine warme Mahlzeit. :-)

Gestern gab es Penne mit Spinat, Pilzen und Käse, oder um es genauer zu formulieren, Dinkel-Penne an Gorgonzola-Blattspinat und Rahmpilzen (Champignons, Steinpilze) mit Käsestreifen.

Es kann aber auch sein, daß ich etwas aus der Vergangenheit berichte, gewissermaßen einen nachträglichen Tagebucheintrag zu einem längst vergangenen Erlebnis verfasse. Meist hilft mir da ein Blick in meine alten Taschenkalender. Ich habe früher viel wichtiges und unwichtiges Zeug aufgeschrieben, wenn man so will, auch eine Art kleines Tagebuch. Mal sehen, was ich für den heutigen Tag so finde…

Sonne, Kommandostabsübung, Flughafen, Orgelkonzert, Studium

Am 16. Juli 1982, auch ein Freitag (in meinen letzten Sommerferien), lag ich auf dem Balkon und habe mich gesonnt. Vier Jahre später am 16. Juli 1986, ich war bei der NVA und gerade mal 3 Monate bei meiner neuen Einheit in Frankfurt/Oder, gab es gleich eine Kommandostabsübung. Ich mußte nachts zweimal raus um defekte Funktechnik instandzusetzen.

Am 16. Juli 1989, einem Sonntag, war ich am Flughafen Berlin-Schönefeld. Ich weiß aber nicht mehr, aus welchem Grund, steht auch nichts dabei, war vielleicht einfach nur so.

Gleich drei Einträge gibt es zu meiner Studienzeit in Görlitz. Am Dienstag, dem 16. Juli 1991, war ich von 18:00 bis 18:30 Uhr in der Krypta der Peterskirche zu einem kleinen Orgelkonzert. Am 16. Juli 1992 (Donnerstag) habe ich meine Ingenieurarbeit verteidigt und genau ein Jahr später dann, am 16. Juli 1993, wieder einem Freitag, meine Zelte in Görlitz endgültig abgebrochen.

Webmasterfriday

Und wenn mir mal gar nichts einfällt, greife ich auch gerne auf den Webmasterfriday zurück.

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Vor 20 Jahren – der letzte Tag mit DDR-Geld

100 DDR-Mark und 100 DMDas war mir gestern, als ich über den 10-Mark-Schein schrieb, gar nicht so bewußt. Heute vor 20 Jahren, am 30. Juni 1990, war die DDR-Währung den letzten Tag gültig. Zu der Zeit studierte ich in Görlitz und an jenem Samstag vor 20 Jahren war ich abends in der „Taverne“ essen, um die letzten DDR-Mark auszugeben.

DDR-WährungsumstellungAb dem 1. Juli 1990 gab es dann für die DDR-Bürger harte DM. Zuvor mußte man aber persönlich bei seiner Bank oder Sparkasse zwecks Kontenumstellung vorstellig werden. Der als Auszahlunsquittung auf dem Beleg geführte Betrag war die Summe, die man dann am ersten DM-Tag als Bargeld in Empfang nehmen konnte.

DDR Kontenanmeldung - Vermerk im PersonalausweisDie Umstellungszeit führte regelmäßig zu langen Warteschlangen vor den Filialen der Geldinstitute.

Es gibt eine Ansichtskarte von Köpenick, auf der das Köpenicker Schloß aus der Vogelperspektive zu sehen ist. Für das Foto läßt sich der Aufnahmezeitpunkt relativ genau bestimmen. Auf dem Bild ist noch die Ecke der Köpenicker Sparkassenfiliale zu sehen, vor der eine lange Menschenschlange bis hoch auf die „Lange Brücke“ steht.

Das war genau die Zeit im Mai und Juni 1990, als die Leute ihre Währungsumstellung beantragten, die dann auch als Kontenanmeldung im Personalausweis vermerkt wurde.

Mittlerweile habe ich noch eine weitere Währungsumstellung mitgemacht, die von der D-Mark zum Euro. Und es wird wohl nicht die letzte sein…

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Wer war in der DDR auf dem 10 Mark Schein?

Das jemand zum Thema Geld, Münzen oder Geldscheine von der Google-Bildersuche auf meine Seite kommt, ist nichts Besonderes. Wenn aber eine Frage so konkret gestellt wird, werde ich diese dann auch direkt beantworten.

Wer war in der DDR auf dem 10 Mark Schein?

DDR 10 Mark ScheinAuf dem zuletzt gültigen 10-Mark-Schein der DDR, seit 1971 im Unlauf, war die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin abgebildet. Auf der Rückseite des Scheines ist eine Frau in einer Schaltzentrale zu sehen. Es könnte sich um ein Kraftwerk oder eine Chemiefabrik handeln.

DDR 10 Mark Schein MDN (alte Serie)Den Vorgänger-Schein mit dem Aufdruck „Mark der deutschen Notenbank“ (MDN) zierte Friedrich von Schiller. Zu dem muß ich wohl nichts weiter sagen. :-) Auf der Rückseite der 10-MDN-Banknote ist ein Industriebetrieb abgebildet, der VEB Carl Zeiss Jena.

Münzen und Scheine

Meine Scheine sind mir immer noch an den RV-Rauxel abhanden gekommen, nun hat es auch die Münzen erwischt. Diese haben sich zum Ramadan-Online verkrümelt. Immerhin weiß ich dadurch nun, das es die Zakat gibt und was das ist. Ich sag doch immer, Bilder bilden.

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Das erste und einzige DDR-Handy

SVZ vom 22. Juni 2010 - DDR-HandyIm Zusammenhang mit dem iPhone4Spiel kommen mir fast zwangsläufig auch wieder die alten SEO-Wettbewerbe zum Befreiphone und Volksphone in den Sinn. Besonders das Volksphone hatte da im Unterschied zum wenig kreativen Begriff iPhone4Spiel eine wie ich finde interessante Geschichte hervorgebracht, auf die ich dann mit aufgesprungen war.

Insofern finde ich es besonders passend, daß aus aktuellem Anlaß meine regionale Tageszeitung SVZ in der heutigen, gedruckten Ausgabe eine ganze Seite dem wirklichen DDR-„Handy“ widmet.

In den späten 70er und frühen 80er Jahren wurde vom VEB Funkwerk Köpenick eine Funktelefonsystem entwickelt, welches dann 1981 in Mexico erstmalig zum Einsatz kam.

In jenem Funkwerk in der Köpenicker Wendenschloßstraße wollte ich damals nach der Schule eine Lehre zum Elektronik-Facharbeiter beginnen. Daraus wurde aber nichts, da die zwei freien Lehrstellen bereits betriebsintern vergeben waren. Für einen Außenstehenden wie mich gab es praktisch keine Chance, da reinzukommen. So wurde ich BMSR-Techniker bei REWATEX, einer Großwäscherei in Spindlersfeld.

Den SVZ-Artikel zum „Volksphone“ gibt es leider nicht Online, so verweise ich für Interessierte auf den fast wortgleichen Artikel vom April in der Sächsischen Zeitung.

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