Diese Tomate, die ich kürzlich in der Tüte hatte, würde wohl nach (alten?) EU-Verordnungen bestenfalls Handelsklasse III sein. Oder gibt oder gab es für Tomaten keine so strengen Bestimmungen bezüglich Aussehen, Form und Farbe, wie für Gurken?
Ich rate zur Tomate
Die Tomaten sind schön rot,
schmecken prima auch auf Brot.
Sind Gemüse oder Früchte,
je nachdem, wie ich sie züchte.
Zu Tomaten passen auch,
Champignons und grüner Lauch.
Abgeschmeckt mit feinen Kräutern,
das muß ich wohl nicht erläutern.
Ob auf Nudeln oder Pizza,
die Tomaten, selbst aus Nizza,
oder aus dem Bio-Laden,
sollen Euch nicht wirklich schaden.
Müßt Ihr mal aufs Essen warten,
ganz egal, auf welche Arten,
ob zu Haus‘, am Automaten,
rate ich Euch zu Tomaten.
Tomate – Ochsenherz
Schon erstaunlich, daß es für mich immer noch neue Tomatensorten zu entdecken gibt. Diese hier heißt Ochsenherz und ist eine ungarische Tomatenzüchtung, die sich durch die eigenwillige, faltige und wulstige Form auszeichnet. Wie sie schmeckt, weiß ich nicht, ich habe noch nicht probiert. Nach der geschmacklichen Enttäuschung mit den bunten Tomaten bin ich vorsichtig geworden und habe erstmal nur eine gekauft. Aber so eine Ochsenherz ist auch deutlich großer, als die eher kleinen, bunten Tomaten. Damit dürften die Ochsenherz-Tomaten zu den Fleischtomaten zählen.
Und dann gibt es da noch die T-Tomaten, die Rispentomaten, die Cherry-Strauch-Tomaten, und, und, und…
Bunte Tomaten
Das Ratebild mit der als Melone getarnten grünen Tomate war ja schnell aufgelöst. Diese grüne Tomate ist nicht etwa deshalb grün, weil sie noch nicht reif ist. Vielmehr gibt es speziell gezüchtete bunte Tomaten. Außer der grünen mit dem Melonenmuster sind hier noch gelbe und orange Tomaten dabei. Also bunt sind die Tomaten auf jeden Fall.
Was gut aussieht muß deshalb noch lange nicht gut schmecken. Und tatsächlich, die bunten Tomaten schmecken ziemlich fad, wenn nicht sogar nach gar nichts. Sie sind also eine Art Geschmacklosigkeit. Für mich war das eine richtige Enttäuschung, als ich die grüne, gelbe und orange Tomate probiert hatte. Auch wenn man sagt, „das Auge ißt mit“, hier kann der hübsche Anblick den bescheidenen Geschmack nicht wettmachen. Auch mit viel Salz und Pfeffer ist da nichts zu machen. Dann schmecken die Dinger nach Salz und Pfeffer, aber nicht nach Tomate.
Ein bißchen entschädigt wurde ich dann durch diese roten Tomaten in einer länglichen Form. Die sehen nicht nur schön rot aus, wie man das von Tomaten erwartet, sondern sie schmecken auch nach Tomate. Im Hintergrund ist noch eine Mini-Gurke zu sehen, das Ganze ist also ein Tomaten-Gurken-Arrangement. Sieht ganz hübsch aus, paßt aber auch geschmacklich zusammen, finde ich. Ich weiß gar nicht genau, ob diese länglichen Tomaten einen besonderen Namen haben, ich würde sie vielleicht Eiertomaten oder Flaschentomaten nennen.
Damit man mir glaubt, daß dieses melonenähnliche Teil auch wirklich eine Tomate ist, habe ich die diese und die anderen bunten Teile mal geviertelt. So kann man gut erkenne, daß es sich um Tomaten handelt.
Insgesamt bieten bunte Tomaten einen netten Anblick, haben kaum bis wenig Geschmack, sind aber eine tolles Motiv für ein paar Bilder oder Fotos aus dem Bereich Lebensmittelfotos.
T wie Tomate
Tomaten sind rot, gesund und schmecken gut. Soweit meine persönliche Definition. Aber Tomaten sind noch mehr. Schon Herr Preil wußte zu berichten, daß Tomaten, welche Herr Herricht in seinem Garten anbaut, Nachtschattengewächse sind. Auf die Frage, was Herr Herricht denn mit den Tomaten gemacht hat, nachdem er sie gepflanzt hatte, antwortet dieser, er hätte sie gegessen. Darauf Herr Preil: „Nein, als sie noch ganz klein waren!“ Rolf Herricht antwortet: „Als ich noch ganz klein war, hab ich auch schon gern Tomaten gegessen.“ Herr Preil: „Nein, ich meine als die Tomaten noch ganz klein waren, da haben Sie sie doch gedüngt, z.B. mit Phosphor. Und warum?“ Herr Herricht: „Ahh, damit sie Nachts im Schatten besser leuchten.“
Ursprünglich kommt die Tomate aus Süd- und Mittelamerika, von wo sie durch Christoph Kolumbus bei seiner zweiten Reise nach Europa gelangte. Zunächst fristete sie über Jahrhunderte ein Dasein als Zierpflanze, da man sie sogar verdächtigte, giftig zu sein. Zu Unrecht, wie sich später herausstellte, und die Tomate schließlich mit Beginn des letzten Jahrhunderst ihren Siegeszug durch die Küchen antrat. Heute zählt die Tomate zu den wichtigsten Gemüsearten weltweit.
Die Verwendungsmöglichkeiten von Tomaten sind sehr vielfältig. Mein persönlicher Klassiker ist ein schönes Butterbrot mit einigen Tomatenscheiben drauf, etwas Salz und ein paar Zwiebelringen. Früher, als es Tomaten nicht das ganze Jahr über gab, sondern nur zur Tomatenzeit im Spätsommer und Frühherbst, habe ich mich immer richtig darauf gefreut. Einmal hatte ich sogar meine eigene Tomatenpflanze in einer Milchkiste auf dem Balkon angebaut. Die ist da wirklich hervorragend gewachsen und die Tomaten waren, da ich sie erst spät ausgepflanzt hatte, erst reif, als es im Handel keine Tomaten mehr gab. So hatte ich in dem Jahr meine Tomatensaison etwas verlängert.
Ansonsten ist die Tomate bei vielen anderen Speisen und Getränken nicht mehr wegzudenken. Ob allein als Salat, zusammen mit Gurken und anderem Gemüse, Tomaten gefüllt und natürlich Tomatensoße, Tomaten-Ketchup, Tomatensuppe und Tomatensaft. Tomaten machen sich auch als Garnitur beim Anrichten von Speisen gut, so gibt es z.B. die Tomatenfeder (so will ich sie mal nennen), die mir vor einiger Zeit ein Profi-Koch gezeigt hat.
Eine besondere Tomatensorte ist übrigens die sogenannte T-Tomate. Man findet diese Tomaten allerdings im Handel nur punktuell in ausgesuchten Fachgeschäften. Herausragende Eigenschaft und eindeutiges Erkennungsmerkmal ist die leuchtend pinke Farbe. Spezielle Züchtungen tragen sogar ein großes, weißes T auf der Frucht.