Bei meiner Informationsbeschaffung zum aktuellen Weltgeschehen bin ich ja eher konservativ. Für die gedruckte Tageszeitung beim Frühstück kann ich mir derzeit keine digitale Alternative vorstellen. Ich behaupte mal, es gibt auch noch keine.
Online informiere ich mich in erster Linie über die Themen Computer und Internet, vorzugsweise bei heise-online. Manchmal bemühe ich auch die Sportseiten der ARD, um die aktuellen Fußballergebnisse abzufragen, schließlich will ich schon kurz nach Spielende wissen, wie ich mit meinem Kick-Tipp liege. Auch vor Kaufentscheidungen befrage ich meist das Internet, wenn ich es mal vergesse, kann das durchaus negative finanzielle Auswirkungen haben.
Die Online-Angebote der etablierten Zeitungen und Zeitschriften ignoriere ich bisher weitestgehend. Nur auf die Internetseiten meiner Tageszeitung SVZ verirre ich mich manchmal um dann schnell festzustellen, daß das mit der gedrucken Ausgabe überhaupt nicht vergleichbar ist. Einen Vorteil hat so ein Online-Medium natürlich, es kann schneller als eine Papierzeitung auf aktuelle Ereignisse eingehen. Allerdings läßt die technische und inhaltliche Umsetzung bisweilen sehr zu wünschen übrig.
Noch einen Vorteil des Online-Angebots der SVZ will ich nicht verschweigen, ich kann als Abonnent auf das Archiv der gedruckten Ausgaben zurückgreifen und ältere Artikel später nochmal im Originallayout (inkl. eventueller Fehler) nachlesen. Ist ja manchmal so, man erinnert sich daran, das zu einem Thema vor ein paar Wochen etwas in der Zeitung stand und so kann man es einfach wiederfinden.
Warum die Online-Ausgaben qualitativ hinter den gedruckten Erzeugnissen teils deutlich zurückbleiben, dazu hat jetzt Stefan Niggemeier einen wie ich finde sehr lesenswerten Artikel „Schlechter Online“ geschrieben. Auch wenn ich auf Grund mangelnder eigener Erfahrung die dort genannten Aspekte nicht wirklich beurteilen kann finde ich seine Betrachtungen durchaus plausibel.
Einstweilen werde ich wohl bei meiner raschelnden und nach Druckerschwärze riechenden Tageszeitung bleiben, was aber nicht heißt, daß sich das nicht mal ändern könnte. Andererseits ist so eine Zeitung ja nicht nur Informationsträger, wenn ich sie ausgelesen habe, taugt sie immer noch für viele andere, praktische Dinge. Ich kann damit z.B. das Eimerchen für den Bio-Müll auslegen, oder Geschirr darin einwickeln, oder den Ofen damit anheizen, oder die Zeitung in die nassen Schuhe stopfen, oder…