Karnevalparadenstöckchen

Immer wenn man mal nicht so richtig weiß, was man schreiben soll, kommt einem ein Karneval, eine Parade oder ein Stöckchen zur Hilfe. Oder auch nicht, dann weiß man nicht, was man schreiben soll.

Für die nicht so in der Blogsprache bewanderten Leser sei noch schnell gesagt, daß Karneval und Parade praktisch dasselbe ist, ein Blog-Karneval bzw. eine Blog-Parade ist eine Art Veranstaltung, bei der ein Blog ein Thema vorgibt bzw. konkrete Fragen in den Raum stellt und dann möchte, das andere Blogs dieses Thema aufgreifen bzw. die Fragen beantworten, natürlich mit einem Link zum Ausgangspunkt.
Bei einem Stöckchen ist das ähnlich, hier wird jedoch in der Regel eine Liste von Fragen weitergereicht, ganz konkret an andere Blogs.

Das Schweizer WordPress-Magazin veranstaltet gerade eine Blog-Parade, dort heißt sie Leserumfrage, mit vier konkreten Fragen, die ich nun an dieser Stelle beantworten will.

  1. Bist du eher ein WordPress Entwickler oder bloss End-Benutzer?
    Ja, ich sehe mich schon als Worpress-Entwickler, nicht einer der zum offiziellen WP-Team gehört, aber doch ein Schrauber am System, der auch nicht davor zurückschreckt, in den Tiefen des Quellcodes rumzudoktern. Das eine oder andere kleine, nützliche Plugin stammt aus meiner Feder, in erster Linie dient aber alles eher zur Optimierung und Anpassung meiner eigenen WP-Installationen.
  2. Was hältst du von den vielen WordPress-Updates?
    Gut, wenn es nicht so viele wären, würde ich nichts vermissen :-), aber es ist besser, öfter mal ein Update einzuspielen, als jahrelang mit einem fehlerhaften System arbeiten zu müssen, besonders dann, wenn die Fehler Sicherheitlücken aufreißen.
  3. Setzt du Plugins ein, welche dir unnötige Funktionen im Adminbereich ausblenden?
    Ja, mach ich. Eines meiner ersten selbstgeschriebenen Plugins deaktiviert diese externen Daten auf der Admin-Startseite (Eingehende Links, WordPress-News usw.). Auch für mein MetaBlog habe ich diverse Sachen im Adminbereich ausgeblendet, einfach schon deshalb, weil sie sonst die ordnungsgemäße Funktion der Meta-Artikel beeinträchtigen würden.
  4. Hast du je einmal mit dem Gedanken gespielt, WordPress durch eine andere Software wie z.B. Habari zu ersetzen?
    Gut, angesehen habe ich mir das eine oder andere Blogsystem schon mal. Einen Umstieg hab ich bisher aber noch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen, einfach weil ich Worpress jetzt schon so gut auch im Inneren kenne, daß ich dieses Know-How ungern einfach über den Haufen werfen wollte. Zudem sehe ich im Moment auch keinen konkreten Anlaß, mich von WordPress abwenden zu müssen. Wenn man einige einfache Regeln beachtet, nicht jedes Plugin installiert, was einem über den Weg läuft und regelmäßig Updates einspielt habe ich da auch sicherheitstechnisch keine Bedenken.

Zu gewinnen gibt es auch was, zwei wpSEO-Klassik-Lizenzen, für jemanden, der ernsthaft SEO betreiben will, sicher eine feine Sache, für mich selbst allerdings eher nicht, kann ich nichts mit anfangen. Die Aktion läuft noch bis zum 31. Oktober, wenn also noch jemand mitmachen will…

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Twinkle twinkle little star

D-Link Switch DGS-1008D„Twinkle, twinkle little star“ lautet eine Textzeile im Song „Wait“ von „De-Phazz„. Daran fühlte ich mich erinnert, als ich kürzlich meinen alten D-Link-Gigabit-Switch DGS-1008D nach längerer Zeit in Betrieb nahm. „Blinke blinke kleine LED“ könnte man im übertragenen Sinne sagen, die Anzeige-LEDs blinkten fröhlich vor sich hin.

Das sollen sie normalerweise auch, aber erst dann, wenn tatsächlich zu den angeschlossenen Netzwerkgeräten Daten übertragen werden, bestenfalls noch kurz nach dem Einschalten während des Selbsttests. Meine LEDs blinkten aber ständig im Wechsel, erst komplett die untere Reihe, dann die obere LED von Port 8 und so weiter.

Aha, denke ich, daß ist bestimmt irgendein verschlüsselter Fehlercode. Man kennt das ja vom PC, der meldet in der Startphase durch Pieptöne mögliche Probleme. Ein kurzer Piep – alles in Ordnung, langer Dauerpiep – kein Speicher installiert, langer Piep gefolgt von drei kurzen – Problem mit der Grafikkarte usw.

Also begebe ich mich auf die Suche, irgendwo wird bestimmt beschrieben sein, was mein Blinkmuster bedeutet. Aber bis auf einen Beitrag im deutschen D-Link-Forum von jemandem, der das selbe Phänomen hatte, ist nichts zu finden. Beim Leidensgenossen war es wohl ein Hitzeproblem, er hatte das dann mit einem Kühlkörper und Löchern im Gehäuse behoben. Nur das wird es bei mir nicht sein, das Gerät blinkt bereits beim Kaltstart. Zudem habe ich keine Lust, am Gerät rumzubasteln.

Irgendwie schwirrte mir dann plötzlich ein Gedanke im Hinterkopf rum, daß es möglicherweise am Steckernetzteil (so eine Wandwarze) liegen könnte, hatte ich irgendwo mal gelesen. Da ich nun aber kein zweites Netzteil mit diesen exotischen 7,5 Volt rumzuliegen habe, mußte ich flux mein Labornetzteil entstauben und anschließen. Siehe da, der Switch funktioniert ganz prima, zudem konnte ich das normale Lichterspiel beobachten, und da wurde mir auch klar, was passiert.

Zuerst wird durch kurzes Blinken aller Port-LEDs ein Reset signalisiert (steht sogar im Handbuch). Dann beginnt bei Port 8 der Kabeltest. Genau in dem Moment scheint das Netzteil in die Knie zu gehen und die Spannung zusammenzubrechen, so daß sofort wieder eine neuer Reset ausgelöst wird.
Am Labornetzteil kann man das auch schön sehen, beim Start werden etwa 500 bis 600 mA gezogen, wenn der Kabeltest beginnt (LED Port 8), steigt die Stromaufnahme kurzzeitig auf über 800 mA an. Dadurch bricht dann die Spannung beim defekten Steckernetzteil soweit zusammen, so daß unmittelbar ein Neustart erfolgt. Von wegen Fehlercode, da hätte ich ewig suchen können.

Nachdem die Ursache also geklärt war, fehlte nur noch ein Ersatznetzteil für 7,5 Volt mit mindestens 1000 mA. Festspannungs-Netzeile mit 5V, 9V oder 12V gibt es wie Sand am Meer, alles kein Problem, aber die krummen 7,5 Volt, erstmal Fehlanzeige. Nur bei Conrad wurde ich fündig und auch wenn Conrad als eher teuer verschrien ist, habe ich es schließlich dort gekauft. Mittlerweile habe ich erfahren, das D-Link auch einen Ersatzteil-Shop betreibt, da hätte dann das Netzteil aber sogar noch einen Euro mehr als bei Conrad gekostet.

Das 7,5 Volt-Netzteil von Conrad ist heute angekommen, ein kurzer Testbetrieb zeigt eine einwandfreie Funktion. So kann ich den Switch nun endlich seiner eigentlichen Bestimmung zuführen, er soll einen noch älteren D-Link-100MBit-5-Port-Switch ersetzten. Beim Umbauen hab ich dann das Netzteil vom alten Switch in der Hand und was steht da drauf?

7.5 V / 1000 mA.

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Spielen und Kämpfen

Kurz vor den SchüssenVon wegen „Nichts los in Schwerin„, stimmt gar nicht, man muß halt nur wissen wann und wo die interessanten Veranstaltungen stattfinden.

So gab es gestern abend im Saal der Musik- und Kunstschule ATARAXIA einen Vortrag, nein, besser gesagt einen Erlebnisbericht des Posaunenlehrers und Soloposaunisten der Mecklenburgischen Staatskapelle Sven-Matthias Brandt über seinen viermonatigen Aufenthalt in Venezuela. Er unterrichtete dort Kinder, die im Rahmen des „Systems der Jugend- und Kinderorchester“ ein Musikinstrument erlernen.

Zunächst wurde der preisgekrönte Film „Tocar Y Luchar“ (spielen und kämpfen) gezeigt, eine gute Einführung in das Thema. Ich hatte zwar schon etwas von und auch über dieses venezolanisch Orchester gehört, aber was es nun genau damit auf sich hat, war mir bisher nicht bekannt. Beeindruckend waren für mich besonders die großen Dimensionen, da waren dann halt 250 bis 280 Musiker auf der Bühne und dahinter stand noch ein etwas 500 Sänger starker Chor. Davon kann man hier in der Provinz nur träumen :-)
Andererseits ist das natürlich nur die Spitze, denn große Dimensionen hat auch das dahinter stehende Netzwerk aus vielen regionalen Musikzentren, in denen derzeit mehr als 250000 Kinder das Musizieren erlernen. Das System wird ständig erweitert und ausgebaut, so daß demnächst sogar 1 Millionen Kinder und Jugendliche eingebunden werden sollen.

Der spannende Teil begann nach dem Film, Herr Brandt antwortete auf Fragen aus dem Publikum und erzählte illustriert durch Fotos und Videos über seine Erlebnisse und Erfahrungen bei der Arbeit in Venezuela. Es war gewissermaßen ein Blick hinter die Kulissen des im Film Gezeigten, und da ist nicht immer alles so schön bunt und harmonisch, wie der normale Zuschauer es vermittelt bekommt.

Auf dem Foto oben ist Sven Brandt mit seinen Schülern bei der Probe auf einem Balkon zu sehen, diese mußte aber wenig später abgebrochen werden, weil es in unmittelbarer Nähe eine Schießerei gab. Eine weiteres Bild gestern Abend zeigte einen unscheinbaren Betonbau, vergitterte Fenster, hohe Mauer mit Hochspannungsdraht ringsherum. Aha, dachte ich, das wird ein Gefängnis sein. Ist es aber nicht, das ist die Schule.
Es sind die vielen spannenden, kleinen Begebenheiten und Eindrücke, die ein plastisches Bild von einem Land zeichnen, daß ich bisher wenig kannte. Die mehr als zweieinhalb Stunden vergingen wie im Flug und es hätte von mir aus noch weitergehen können :-)

Nun soll keiner sagen, er hätte nichts gewußt, die Veranstaltung wurde u.a. in der SVZ vom Dienstag (Seite 15, Stadt-Kultur) angekündigt. Wer den gestrigen Termin verpaßt hat, muß aber nicht traurig sein, am 17.11. gibt es um 19:30 im Konzertfoyer des Theaters eine weitere Möglichkeit, Venezuela besser kennenzulernen. Ich würde ja sogar nochmal hingehen…

Foto mit freundlicher Genehmigung von Sven-Matthias Brandt.

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Annone Cherimoya

CherimoyaGleich vorweg, mein Fall sind diese Dinger nicht. Ich habe einen Löffel probiert, ist nichts für mich, zu viel fruchtige Süße, mag ich einfach nicht.

Dabei sieht die Cherimoya, wenn man sie so im Laden sieht, durchaus interessant aus. Die Form erinnert an eine große Erdbeere, mich auch ein bißchen an Kieferzapfen. Botanisch gesehen ist die Cherimoya eine spezielle Sorte der Gattung Annona, mithin eine sogenannte Sammelfrucht (wie die Erdbeere auch).

Cherimoya offenIch vermute mal, daß wir die Cherimoya einfach zu lange liegengelassen haben und sie deshalb schon überreif war. Das ist wie bei Bananen, wenn die zu lange liegen, schmecken sie einfach nicht mehr.

Im Obst-Buch steht was von sahnig, süß und äußerst wohlschmeckend, wie eine Mischung aus Banane und Vanille bzw. „Erdbeeren mit Schlagsahne“. Mag sein, daß das so ist, da muß man aber vermutlich den Zeitpunkt des Anschnittes besser abpassen. Auch hierzu gibt die Literatur sachdienlich Hinweise.

Die Frucht ist eßreif, wenn sich die Schale schwärzliche verfärbt (hat sie gemacht), sie weicher wird und leichtem Druck nachgibt, steht geschrieben. Der Punkt war offensichtlich bereits überschritten, sie hat leichtem Druck sehr stark nachgegeben, war vereinfacht gesagt schon zu matschig.
Die ungenießbaren, schwarzen Kerne sehen für mich übrigens wie große Melonenkerne aus.

Naja, und die Bilder sind auch nicht besonders gut geworden, kommen diesmal nicht aus dem „Studio“. es sind „Frucht-liegt-in-der-Küche-auf-dem-Teller“-Fotos, da kann man nicht mehr erwarten.

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Zei tung on line o der ge druckt

Zeitung online oder gedrucktBei meiner Informationsbeschaffung zum aktuellen Weltgeschehen bin ich ja eher konservativ. Für die gedruckte Tageszeitung beim Frühstück kann ich mir derzeit keine digitale Alternative vorstellen. Ich behaupte mal, es gibt auch noch keine.

Online informiere ich mich in erster Linie über die Themen Computer und Internet, vorzugsweise bei heise-online. Manchmal bemühe ich auch die Sportseiten der ARD, um die aktuellen Fußballergebnisse abzufragen, schließlich will ich schon kurz nach Spielende wissen, wie ich mit meinem Kick-Tipp liege. Auch vor Kaufentscheidungen befrage ich meist das Internet, wenn ich es mal vergesse, kann das durchaus negative finanzielle Auswirkungen haben.

Die Online-Angebote der etablierten Zeitungen und Zeitschriften ignoriere ich bisher weitestgehend. Nur auf die Internetseiten meiner Tageszeitung SVZ verirre ich mich manchmal um dann schnell festzustellen, daß das mit der gedrucken Ausgabe überhaupt nicht vergleichbar ist. Einen Vorteil hat so ein Online-Medium natürlich, es kann schneller als eine Papierzeitung auf aktuelle Ereignisse eingehen. Allerdings läßt die technische und inhaltliche Umsetzung bisweilen sehr zu wünschen übrig.

Noch einen Vorteil des Online-Angebots der SVZ will ich nicht verschweigen, ich kann als Abonnent auf das Archiv der gedruckten Ausgaben zurückgreifen und ältere Artikel später nochmal im Originallayout (inkl. eventueller Fehler) nachlesen. Ist ja manchmal so, man erinnert sich daran, das zu einem Thema vor ein paar Wochen etwas in der Zeitung stand und so kann man es einfach wiederfinden.

Warum die Online-Ausgaben qualitativ hinter den gedruckten Erzeugnissen teils deutlich zurückbleiben, dazu hat jetzt Stefan Niggemeier einen wie ich finde sehr lesenswerten Artikel „Schlechter Online“ geschrieben. Auch wenn ich auf Grund mangelnder eigener Erfahrung die dort genannten Aspekte nicht wirklich beurteilen kann finde ich seine Betrachtungen durchaus plausibel.

Einstweilen werde ich wohl bei meiner raschelnden und nach Druckerschwärze riechenden Tageszeitung bleiben, was aber nicht heißt, daß sich das nicht mal ändern könnte. Andererseits ist so eine Zeitung ja nicht nur Informationsträger, wenn ich sie ausgelesen habe, taugt sie immer noch für viele andere, praktische Dinge. Ich kann damit z.B. das Eimerchen für den Bio-Müll auslegen, oder Geschirr darin einwickeln, oder den Ofen damit anheizen, oder die Zeitung in die nassen Schuhe stopfen, oder…

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